Ausstellungen Travemünde und
Schleswig-Holstein Januar 2023

 

Dauerausstellung

„Vogelleben zwischen Fluss und Meer“

Ausstellung „Vogelleben zwischen Fluss und Meer“ in der Naturwerkstatt Priwall © lpvIm August 2020 wurde in der Naturwerkstatt Priwall die Dauerausstellung „Vogelleben zwischen Fluss und Meer“ eröffnet.

Diese erzählt von der abwechslungsreichen und faszinierenden Natur des Priwalls und der Geschichte, wie diese Halbinsel zu einem ganz besonderen Refugium für selten gewordene und gefährdete Küstenvögel wurde.

Durch verschiedene Ausstellungsobjekte, interaktive Medien und spielerische Stationen lädt sie Jung und Alt ein, die Natur des Priwalls zu entdecken und ihre gefiederten Bewohner näher kennenzulernen. Dabei darf selber ausprobiert und gerätselt werden:
Wo finde ich den besten Brutplatz für einen Kiebitz?
Und wie genau werden Vögel eigentlich gezählt?
Abgerundet wird die Ausstellung durch naturgetreue Dioramen, die die Vögel in ihren natürlichen Lebensräumen zeigen.

Die Naturwerkstatt Priwall ist ein Besucher- und Informationszentrum des Landschaftspflegevereins Dummersdorfer Ufer e. V., gelegen am Rande des Naturschutzgebietes „Südlicher Priwall“. Regelmäßig starten von hier aus naturkundliche Führungen mit botanischem, vogelkundlichem oder naturhistorischem Schwerpunkt.

Öffnungszeiten:
April – Oktober: dienstags – sonntags: 12:00 – 17:00 Uhr
November – März: freitags – sonntags: 12:00 – 16:00 Uhr
vom 22.12.2022 bis 05.01.2023 bleibt die Ausstellung geschlossen

Eintritt:
Erwachsene: 4 €
Kinder (ab 6 Jahre): 2 €
(inkl. Führung + 2 €)

Ort: Naturwerkstatt Priwall, Fliegerweg 5-7, 23570 Travemünde-Priwall
Tel. 04502 9996465
www.naturwerkstatt-priwall.de

www.dummersdorfer-ufer.de

Foto © LPV (Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer)


noch bis 08. Januar 2023

MATT MULLICAN. MAPPING THE WORLD
50 years of work

Matt Mullican - mapping the world © Fred DottDie Kunsthalle St. Annen präsentiert Werke des amerikanischen Künstlers Matt Mullican, den Possehl-Preisträger für Internationale Kunst 2022.

Mit dem Possehl-Preis für Internationale Kunst zeichnet die Possehl-Stiftung lebende Künstlerinnen und Künstler mit nationalem und internationalem Renommee für ihr Lebenswerk oder eine herausragende Arbeit beziehungsweise Werkgruppe aus. Seit 2019 wird dieser alle drei Jahre vergeben.

Mit Matt Mullican (geb. 1951) wird einer der wegweisenden Vertreter der so genannten Pictures Generation geehrt, die Mitte der 1970er Jahre den Einfluss massenmedialer Bilder in der alltäglichen Wahrnehmung untersuchten und sie somit als festen Bestandteil künstlerischer Auseinandersetzungen deklarierten. Mullican arbeitet seit Jahrzehnten an einer künstlerischen Systematisierung seiner Weltsicht, die er in medial vielfältigen und raumgreifenden Installationen zu erfassen versucht. Sein Werk ist vielschichtig angelegt, es reicht von Malerei über verschiedene druckgrafische Techniken bis hin zu bildhauerischen Arbeiten und Performances; seine Ausstellungen interagieren stets mit den räumlichen Begebenheiten.

Bis 2019 war Mullican Professor für zeitbezogene Medien an der HfBK Hamburg, derzeit lebt und arbeitet er in Berlin und New York. Er hat mit seinem künstlerischen Schaffen wegweisende Richtungen eingeschlagen, die die Grenzen der Kunst hin zu anderen Disziplinen weiter öffnen. Vor allem versuche er, die Unterscheidung zwischen High & Low in den Künsten ad absurdum zu führen, da sie – seiner Ansicht nach – die Kreativität einschränke.

Die Jury würdigt mit der Vergabe des zweiten Possehl-Preises für Internationale Kunst das Lebenswerk von Matt Mullican, welches bis heute maßgeblichen Einfluss auf jüngere Künstlergenerationen ausübt.

Öffnungszeiten:
01.04. – 31.12. dienstags – sonntags 10:00 – 17:00 Uhr
01.01. – 31.03. dienstags – sonntags 11:00 – 17:00 Uhr

Eintritt: Erwachsene 8 €, Ermäßigte 4,- €, Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren 2,50 €, Kinder unter 6 Jahren frei

Ort: Kunsthalle St. Annen, St. Annen-Straße 15, 23552 Lübeck
www.kunsthalle-st-annen.de

Foto © Fred Dott


noch bis 29. Januar 2023
verlängert bis 28. Mai 2023!

„Afrika und Lübeck – eine Spurensuche“

Colon-Figur, afrikanische Darstellung von Europäer © Völkerkundesammlung LübeckDritte Teilausstellung der Völkerkundesammlung zum Thema „Afrika in Lübeck“

Das Industriemuseum Herrenwyk zeigt die dritte und letzte Teilausstellung des Afrika-Zyklus der Lübecker Völkerkundesammlung. Nach zwei Ausstellungen zum Verhältnis von Mensch und Umwelt sowie zu Religionen geht es nun unter dem Titel „Afrika und Lübeck – eine Spurensuche“ um die historischen und heutigen Beziehungen Lübecks zu den Ländern, Menschen und Kulturen des Kontinents. Hierbei werden ein zeitlicher Bogen vom kolonialen Sklavenhandel bis zu Lübecks heutiger Rolle als Fair Trade Stadt gespannt und historische Lübecker Aktivitäten in Afrika mit Stimmen aus der heutigen afrikanischen Community in der Stadt kontrastiert.

Die Schau umfasst Kunstwerke aus dem Nachlass des Kieler Afrika-Sammlers Bernd Muhlack ebenso wie Exponate und Interviews, die vom heutigen afrikanischen Leben in Lübeck zeugen.

Zwangsläufig liegt ein Schwerpunkt der Ausstellung auf dem Kolonialismus. So konfrontiert die Ausstellung die Besucher:innen mit einem bisher verdrängten Kapitel der Lübecker Stadtgeschichte. In den vergangenen Jahren hat sich die Lübecker Völkerkundesammlung mit verschiedenen Partner:innen in der Stadt darum bemüht, Spuren der Lübecker Kolonialgeschichte zu suchen. Dabei zeigte sich, dass Menschen und Unternehmen aus der Hansestadt an buchstäblich allen Aspekten des Kolonialismus von der Missionierung, Erforschung, Eroberung, Verwaltung bis zur Ausbeutung, Versklavung und massenhaften Ermordung von Menschen in Afrika beteiligt waren. Gleichwohl gab es in Lübeck auch kritische Stimmen gegen Sklaverei oder Völkermord und es wurden damals die Fundamente der heutigen multikulturellen Stadtgesellschaft gelegt.

Ebenso gilt es anzuerkennen, dass die Menschen in Afrika nicht nur wehrlose Opfer europäischer Allmacht waren, sondern dass sie in ihrer Kunst und Kultur kreative Wege der Anpassung oder des Widerstands gegen die Einflüsse aus Europa fanden. Besonders deutlich wird dies an den Kunstwerken aus dem Nachlass des Kieler Afrika-Sammlers Bernd Muhlack (1937-2020), welche die Kreativität, die Vielfalt und Wandelbarkeit der afrikanischen Kunst in Vergangenheit und Gegenwart vor Augen führen. So werden in der Ausstellung u. a. sogenannte Colon-Figuren gezeigt, afrikanische Darstellungen von Europäern, die geradezu humorvoll die Kolonialherren parodieren.

Besondere Beachtung verdienen auch die Exponate und Interviews in der Ausstellung, die von dem heutigen afrikanischen Leben in Lübeck zeugen. Eigens für die Ausstellung befragte Bürger:innen mit afrikanischem Migrationshintergrund berichten von ihren Wegen nach Lübeck, von Lieblingsorten und Integrationserfahrungen in der Stadt, aber auch von Rassismus und Diskriminierung.

Die Ausstellung wurde gefördert von der Possehl-Stiftung und der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu Lübeck.

Begleitprogramm
Begleitend zur Ausstellung ist ein vielfältiges Programm geplant. So soll es unter anderem vier Thementage mit Führung durch die beiden Hausleiter, mit Vorträgen, Bastelkursen, Verkaufsständen und Kinderprogramm geben. Die vier wechselnden Themen sind „Fair Trade“ (24. September), „Kolonialismus und Rassismus“ (20. November), „Weihnachten“ (4. Dezember) und „Flucht“ (29. Januar), wobei stets Beispiele aus Lübeck mit Afrika zusammengebracht werden sollen. Die genauen Termine und Abläufe sind rechtzeitig der Website https://vks.die-luebecker-museen.de/ zu entnehmen.

Begleitheft
Im November erscheint ein Band zur Lübecker Kolonialgeschichte als Begleitpublikation zur Ausstellung.

Öffnungszeiten:
freitags 14:00 – 17:00 Uhr
samstags und sonntags 10:00 – 17:00 Uhr

Eintritt:
Erwachsene 4 €
Kinder unter 6 Jahren frei
Kinder und Jugendliche 6 – 15 Jahre 2 €
Kinder und Jugendliche 16 – 18 Jahre 4 €
Ermäßigte 3 €

Ort: Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk, Kokerstraße 1-3, 23569 Lübeck
www.geschichtswerkstatt-herrenwyk.de

https://vks.die-luebecker-museen.de/

https://afrika-in-luebeck.de

Foto © Völkerkundesammlung Lübeck


noch bis 29. Januar 2023
verlängert bis 29. Mai 2023!

Luxus, Lotterleben, Lifestyle
Tee verändert Nordeuropa

Ausstellung Luxus, Lotterleben, Lifestyle – Tee verändert Nordeuropa © die Lübecker MuseenTee ist inzwischen das nach Wasser beliebteste Getränk der Welt und kaum noch aus dem Alltag, gerade in der kalten Jahreszeit, wegzudenken. Das Lübecker St. Annen-Museum hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, die Erfolgsgeschichte des Heißgetränks in Nordeuropa in einer Sonderausstellung vom 02. Oktober 2022 bis zum 29. Januar 2023 darzustellen.

„Luxus, Lotterleben, Lifestyle. Tee verändert Nordeuropa“ zeichnet den Weg von China nach Nordeuropa, vom 17. Jahrhundert bis heute nach, wo bunte Bubble Tea-Läden die Innenstädte erobern, Chai- und Matcha-Tea-Latte dem Latte Macchiato den Rang ablaufen und Tee-Mischungen mit verheißungsvollen Namen wie „Seelenwärmer“ und „Spaßmacher“ vertrieben werden. Start-ups machen mit „Detox-Tee“ ein Vermögen und selbst Deutschrapper:innen vermarkten inzwischen ihren eigenen Eistee.

Das St. Annen-Museum erzählt diese Geschichte mit rund 130 spannenden und kostbaren Objekten, darunter lange nicht mehr ausgestellte Schätze der eigenen Sammlung, ergänzt um besondere Leihgaben, vor allem aus dem TeeMuseum Norden und der Völkerkundesammlung Lübeck. Interaktive Stationen, etwa zum Riechen oder Abstimmen, E-Guides für Erwachsene und Kinder, ein informatives Begleitheft und ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm, unter anderem mit Tee-Verkostungen, runden die Schau ab und machen sie zu einem Erlebnis für Besucher:innen aller Altersschichten.

Ausgestellt sind Exponate, die die reiche Geschichte des Tees belegen. Dazu zählen Teekannen, -tassen, -dosen und –töpfe vom 18. Jahrhundert bis heute aus Deutschland, England oder China ebenso wie Teetische und Servierwagen, Krüge, eine chinesische Opiumpfeife, ein Samowar aus Lübeck vermutlich aus dem Jahre 1800 und das zum stilvollen Teegenuss gehörige Mobiliar. Auch moderne Gerätschaften zur Teezubereitung wie ein elektrischer Wasserkessel der Firma AEG aus dem Jahr 1913, entworfen von dem berühmten Industriedesigner Peter Behrens, dürfen nicht fehlen. In einem separaten Bereich sind die bunten Teeverpackungen, die man heute aus dem Supermarkt kennt, sowie die heute gebräuchlichen To- Go-Becher, Teebeutel und Kapseln zur schnellen Zubereitung zu sehen. Außerdem vertreten ist ein so genanntes Teehaustier, wie man es in der chinesischen Tradition, eine Figur mit an die Teetafel zu setzen und gelegentlich mit Tee zu übergießen, bis es dessen Duft angenommen hat, auch heute noch im Handel erstehen kann.

Zu den Highlights gehören unter anderem die Titelwand, die mit 22 Teekannen die Designvielfalt im Wandel der Jahrhunderte darstellt. Zwei sehr frühe Meissen-Service mit Höroldt- und Imari-Dekor belegen die Kostbarkeit von Porzellan im Europa des 18. Jahrhunderts, das sich nur Fürsten leisten konnten, wie das ausgestellte Koppchen mit Untertasse aus einem Staatsgeschenk-Service für Christian VI. von Dänemark. Auch der Sammelleidenschaft für Teetassen im Biedermeier wird mit einer Sammeltassen-Etagere Rechnung getragen. Die drei großen „Tee-Nationen“ Europas England, Dänemark und Ostfriesland werden vorgestellt: Für England steht neben dem Wedgwood Geschirr stellvertretend die innovative „Teasmade“. Zum dänischen Hygge gehört klassisches dänisches Design von Georg Jensen wie die in der Ausstellung vertretene silberne Elfenbeinkanne. Ostfriesland wird durch die Kluntjeknieper und ein Service mit der ostfriesischen Teerose repräsentiert.

Als Lübecker Highlight zählt schließlich die Teekanne von Werner Oehlschläger mit einem raffinierten Öffnungsmechanismus, bei dem der Deckel mit zur Seite klappenden Henkeln geöffnet wird.

Die Ausstellung verfolgt an verschiedenen Stationen die Geschichte des Tees in Nordeuropa. Es geht um einen weiten, Kulturen und Jahrhunderte überspannenden Weg: Die Blätter der aus China stammenden Teepflanze verbreiteten sich erst seit dem 17. Jahrhundert allmählich in Europa. Wie Seide und Porzellan musste auch Tee mit großem Aufwand und hohen Risiken von China um die halbe Welt transportiert werden. Dazu gehören auch sechs Koppchen aus dem so genannten „Nanking Cargo“, die in der Ausstellung zu finden sind. Als Handelsware für Europa gefertigt, waren sie Teil der Ladung des 1752 versunkenen niederländischen Handelsschiffs Geldermalsen. Dieses wurde erst 200 Jahre später geborgen, die Ladung 1986 in einer spektakulären Auktion versteigert und hat über den Kunstfreund C. J. Heinrich seinen Platz in der Sammlung des St. Annen-Museums gefunden.

In Europa trank man bis dato vor allem Bier und Wein, Heißgetränke waren nicht üblich. Hier wurde das exotische Getränk zunächst mit Gold aufgewogen und sorgte für eine große China-Mode. Gerade die zugehörigen Gerätschaften und kostbaren Porzellane beflügelten den Erfindergeist der Nordeuropäer. Die lange nur in China bekannte Zusammensetzung von Porzellan wurde immer eifriger erforscht und von Johann Friedrich Böttger 1709 in Meißen entdeckt. Dies geschah unter dem Druck von August dem Starken, der von sich selbst behauptete, er sei der „Maladie de porcelaine“, der Porzellankrankheit, erlegen. Immerhin trug er eine der bedeutendsten Sammlungen kostbarster Porzellane des 17. und 18. Jahrhunderts zusammen. Wie das Porzellan wurde auch der Tee im 18. Jahrhundert in größeren Mengen und zu günstigeren Preisen verfügbar. Tee beflügelte jetzt den geistigen Austausch und wurde als „Getränk der Vernunft“ bei den Aufklärern beliebt.

Die Teesalons entstanden, die besonders Frauen eine neue Möglichkeit des gleichberechtigten gesellschaftlichen Austauschs boten. Kritiker sahen hier die Gefahr des aufkommenden „Lotterlebens“, da sie ihre Pflichten des Alltags vernachlässigen würden. Johann Friedrich Schütze bezeichnete im Holsteinischen Idioticon, einem Beitrag zur Volkssittengeschichte (1800-1806), den Teekonsum als „Schwachheit der Holsteinerinnen“: „Der Teekessel hieße auch „Bankrutskeetel“, weil „viel Thee gesöf zum Ruin und Banquerot führen könne“. Der Siegeszug des Tees in Nordeuropa war aber nicht mehr zu stoppen. Vor allem in England, Dänemark und Ostfriesland entstanden während der Biedermeierzeit sehr eigenständige und ausgeprägte Teekulturen als Ausdruck bürgerlicher Gemütlichkeit. Tee war nun bald für jeden erschwinglich, und auch neue technische Errungenschaften wie die Elektrifizierung oder die Thermoskannen trugen zur weiten Verbreitung bei. Seitdem währt die Beliebtheit des Tees und erlebt immer neue Moden und Trends, wenn sie auch durch den Kaffee einen bitteren Konkurrenten hat.

Katalog
Zur Ausstellung ist ein Begleitheft erschienen, das für 8,50 € im Museumsshop erhältlich ist.

Begleitprogramm
Begleitend zur Ausstellung ist ein vielfältiges Rahmenprogramm geplant, das im Internet unter
https://st-annen-museum.de/programm abzurufen ist.

Den E Guide zur Ausstellung (auch eine Kinderversion davon) finden sie auf der Webseite https://ihr.guide/

Öffnungszeiten:
01.04. – 31.12. dienstags – sonntags 10:00 – 17:00 Uhr
01.01. – 31.03. dienstags – sonntags 11:00 – 17:00 Uhr

Eintritt:
Erwachsene 8 €
Ermäßigte 4 €
Kinder unter 6 Jahren frei
Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren 2,50 €

Ort: St. Annen-Museum, St. Annen-Straße 15, 23552 Lübeck
www.st-annen-museum.de

Foto © die Lübecker Museen


noch bis 29. Januar 2023

NORDDEUTSCH.
Landschaftsbilder aus der NDR Kunstsammlung

Karl Kluth, Leuchtturm, 1934, Aquarell auf Papier © NDR, Reproduktion David PaprockiUnter dem Titel „Norddeutsch“ widmet sich das Ostholstein-Museum in Eutin im Rahmen einer Sonderausstellung dem Thema Landschaftsmalerei: Die gezeigten rund 100 Ölbilder, Aquarelle und Grafiken repräsentieren eine Auswahl aus der NDR Kunstsammlung „Weite und Licht“. Die frühe Malerei der Worpsweder Künstlerkolonie ist mit Werken von Paula Modersohn-Becker, Otto Modersohn, Fritz Overbeck und Hans am Ende vertreten. Norddeutsche Motive der bekannten Expressionisten Karl Schmidt-Rottluff und Erich Heckel hängen neben Landschaften namhafter norddeutscher Malerinnen und Maler, darunter Friedrich Ahlers-Hestermann, Dorothea Maetzel-Johannsen, Karl Kluth, Horst Janssen, Günter Grass und Klaus Fußmann. Entsprechend der künstlerischen Bandbreite sind auch die Techniken und Stilrichtungen vielseitig. Die Künstlerinnen und Künstler setzten sich immer wieder neu mit dem Thema Landschaft auseinander. Ihre Bilder, ob nun dem naturgetreuen und heimatverbundenen Realismus, dem Expressionismus oder der modernen Pleinair-Malerei verhaftet, spiegeln auf eindrucksvolle Weise den Wandel im Umgang mit der Landschaft als malerischem Sujet wider.

Der Vorgänger des NDR, der Nordwestdeutsche Rundfunk (NWDR), hatte in den 1950er-Jahren begonnen, einzelne Kunstwerke zu erwerben. Der Gedanke dahinter war, Künstlerinnen und Künstler zu unterstützen und damit einen wichtigen Beitrag zur Förderung von Kunst und Kultur im Norden zu leisten. Ende der 1990er Jahre wurde aus den vorhandenen Bildern die Sammlung „Weite und Licht“ zum Thema norddeutsche Landschaftsmalerei zusammengestellt. Seit 1998 präsentiert der NDR die Bilder auf wechselnden Ausstellungen in norddeutschen Städten, um sie den Menschen vor Ort im ganzen Sendegebiet zugänglich zu machen.

Öffnungszeiten:
01. März – 31. Oktober:
dienstags – sonntags/feiertags: 11:00 – 17:00 Uhr
01. November – 31. Januar:
dienstags – freitags: 14:00 – 17:00 Uhr
samstags/sonntags/feiertags: 11:00 – 17:00 Uhr

Eintritt: 6 €

Ort: Ostholstein-Museum Eutin, Schlossplatz 1, 23701 Eutin
www.oh-museum.de

Foto © NDR, Reproduktion David Paprocki


noch bis 29. Januar 2023

ANDERSENS MÄRCHEN
in Illustrationen von Günter Grass

Günter Grass, Der standhafte Zinnsoldat 1, 2004, Lithografie zu H.C. Andersens Märchen © VG Bild-Kunst, Bonn 2022In seiner Winterausstellung widmet sich das Ostholstein-Museum einem ganz besonderen Bereich im grafischen Schaffen des bekannten Künstlers und Autors Günter Grass (1927-2015): den Illustrationen von Märchen Hans Christian Andersens.

In seinen Märchen hat der dänische Schriftsteller im 19. Jahrhundert viele unvergessliche Figuren und Geschichten erschaffen: die schlaflose Prinzessin auf der Erbse, das unglückliche Mädchen mit den Schwefelhölzern, Däumelinchen oder Hans Tolpatsch. Doch nicht alle Erzählungen spiegeln eine märchenhafte Welt, in der der Kaiser voller Stolz seine neuen Kleider präsentiert oder der Zinnsoldat aus dem Bauch des Fisches gerettet wird. Vielmehr zeigen sie auch Mensch und Tier im Wechselspiel des Lebens mit seinen großen und kleinen Herausforderungen, stets auf der Suche nach dem eigenen Glück. Manches Märchen endet im Guten, wenn z. B. das hässliche Entlein zu voller Schönheit erblüht, manch eine Geschichte wie beispielsweise die des Mädchens mit den Schwefelhölzern endet dagegen nur allzu tragisch.

Die Erzählungen Hans Christian Andersens bewegen noch immer Menschen jeden Alters, sind sie doch zeitlos und nach wie vor generationsübergreifend modern. Und so werden die Märchen bis heute von Alt und Jung gelesen, immer wieder inhaltlich neu ausgelegt und nicht selten bildkünstlerisch interpretiert.

Anlässlich des 200. Geburtstages des dänischen Schriftstellers im April 2005 bekam Günter Grass den Auftrag, ein Mappenwerk mit zehn Grafiken zu dessen Märchen zu schaffen. Im weiteren Verlauf entstand schließlich zusätzlich ein rund 100 Blatt umfassendes Konvolut, in dem der Lübecker Künstler dreißig ausgewählte Märchen in seiner ganz eigenen Bildsprache illustrierte: Günter Grass setzte die allgemein bekannten, aber auch viele der weniger verbreiteten Erzählungen in Lithographien um und wandelte die äußerst bildhafte Sprache Andersens in inhaltlich stark reduzierte Darstellungen um, die beim Betrachter wiederum großen Spielraum für eigene Interpretationen zulassen. Die Geschichten dahinter jedoch bleiben.

Öffnungszeiten:
01. März – 31. Oktober:
dienstags – sonntags/feiertags: 11:00 – 17:00 Uhr
01. November – 31. Januar:
dienstags – freitags: 14:00 – 17:00 Uhr
samstags/sonntags/feiertags: 11:00 – 17:00 Uhr

Eintritt: 6 €

Ort: Ostholstein-Museum Eutin, Schlossplatz 1, 23701 Eutin
www.oh-museum.de

Foto © VG Bild-Kunst, Bonn 2022


noch bis 05. Februar 2023

Impulse gegen Hass und Gewalt
zum 30. Jahrestag
der rassistischen Brandanschläge von Mölln

Sprachlos – Ausstellung Impulse gegen Hass und Gewalt in der Gedenkstätte AhrensbökIn der Nacht vom 22. auf den 23. November 1992 sterben bei Brandanschlägen auf zwei Häuser in Mölln drei türkische Frauen: Bahide Arslan (51), ihre Enkelin Yeliz (10) und deren Cousine Ayse Yilmaz (14). Neun Familienangehörige überleben das Inferno zum Teil schwer verletzt, darunter der damals achtjährige Bruder von Yeliz, Ibrahim Arslan.

Den 30. Jahrestag dieser rassistischen Attentate nehmen 12 Künstlerinnen und Künstler der Region zum Anlass, um in einer Ausstellung gegen Rassismus, Antisemitismus, Ausgrenzung, Diskriminierungen jeder Art und rechte Gewalt Position zu beziehen, Bilder für Solidarität und Toleranz zu schaffen. Ihr zentrales Anliegen ist es, die Perspektive der Betroffenen in den Mittelpunkt zu rücken – der Perspektivwechsel.

Die künstlerischen Beiträge bilden eine große Bandbreite ab – mal dicht dran an der Brandnacht von Mölln, mal grundsätzlich Gewalt und Gesellschaft thematisierend, ist ein vielschichtiger ästhetischer Diskurs entstanden über Alltagsrassismus, Fremdenfeindlichkeit und die eigene Haltung dazu.

Öffnungszeiten:
dienstags – freitags 10:00 – 13:00 Uhr
sonntags 14:00 – 18:00 Uhr

Eintritt: frei

Ort: Gedenkstätte Ahrensbök, Flachsröste 16, 23623 Ahrensbök
Tel. 04525 493060, Fax: 04525 493090,
E-Mail: gedenkstaetteahrensboek@t-online.de
www.gedenkstaetteahrensboek.de


noch bis 15. Februar 2023

„Indienbilder – von Mutter Teresa bis Günter Grass“

Indische Gottheit © Völkerkundesammlung LübeckAb dem 07. Oktober 2022, widmet sich das Günter Grass-Haus in Kooperation mit der Völkerkundesammlung Lübeck mit einer Sonderausstellung dem Subkontinent Indien, der Günter Grass nach seinen Reisen dorthin zu einigen Werken inspiriert hat. Seine Texte und Zeichnungen zum Thema Indien haben in Ausstellungen und in der Forschung bisher verhältnismäßig wenig Aufmerksamkeit erhalten. Ein Grund hierfür mag die Kontroverse sein, die sich um seine Werke entspannte. Zweifellos entwirft er ein düsteres Bild Indiens.

Vor dem Hintergrund der Geschichte des Kolonialismus fragten sich manche, ob Grass als Europäer das Recht hatte, ein so kritisches Werk zu verfassen. Eine Frage, die angesichts jüngster Debatten um Karl May und „Cancel Culture“ von größter Aktualität erscheint. Umso wichtiger ist es den Kuratoren, Dr. Jörg-Philipp Thomsa vom Günter Grass-Haus und Dr. Lars Frühsorge von der Lübecker Völkerkundesammlung, das Thema nun in der Schau „Indienbilder – von Mutter Teresa bis Günter Grass“ aufzugreifen. Die mehr als vierzig Bilder von Günter Grass sowie einige seiner Manuskripte werden ergänzt von knapp zwanzig indischen Objekten der Völkerkundesammlung.

Was ist Indien?
Zahllose Antworten auf diese Frage sind denkbar angesichts der Vielfalt an Sprachen, Ethnien und Glaubensgemeinschaften und der ebenso komplizierten Geschichte des Subkontinents, der als Kulturraum auch Pakistan, Bangladesch und Nepal umfasst. Die heutige Vorstellung einer indischen Nation ist im Wesentlichen das Resultat der britischen Kolonisation, die dieses Gebiet erstmalig politisch vereinte. So sind in der Kolonialzeit geschaffene Strukturen für das heutige Selbstverständnis Indiens von großer Bedeutung.
Gleichsam besteht jedoch der Wille, sich von der traumatischen Erfahrung der jahrhundertelangen Unterdrückung, Ausbeutung und Bevormundung durch Europa abzugrenzen. Ökonomische und politische Ungleichheiten und Abhängigkeiten bleiben aber bis heute bestehen.
Europäische Fremdwahrnehmung und indische Selbstbilder stehen daher stets in einem Spannungsverhältnis.
Indien kann auch überfordern. Europäische Versuche, diese Vielfalt zu beschreiben, ihr literarisch oder künstlerisch gerecht zu werden, sind immer wieder an ihrer Einseitigkeit gescheitert. Nicht selten diente Indien als bloße Projektionsfläche europäischer Fantasien und Vorurteile.
Auch die Werke von Günter Grass sind als einseitig, ja sogar als neokolonialarrogante Belehrung der Menschen in Indien aufgefasst worden. Verortet man Grass‘ Werk jedoch in einem breiteren Kontext seines literarischen und künstlerischen Schaffens, vergleicht man es mit der Art, wie er sich mit seinem eigenen Land stets kritisch auseinandersetzte, wird das Urteil differenzierter ausfallen.

Als besonderes Highlight der Ausstellung gilt eine Bollywood-Tanzstation, bei der mit Hilfe von künstlicher Intelligenz getanzt werden kann. Die Bewegungen werden in Form von Avataren an eine Wand projiziert. Die Avatare wurden von der Künstlerin Pola Rader gestaltet, die mit dem IT-Systemarchitekten Dirk Hoffmeister in einem Crossover zwischen Medien und kybernetischer Kunst kooperiert.

Begleitprogramm:
Öffentliche Führungen durch die Dauer- und Sonderausstellung
Am 09.10., 23.10., 30.10., 13.11., 27.11., 11.12., 26.12., jeweils 12:00 – 13:00 Uhr

Workshops für Kinder
von 7 bis 12 Jahren (ohne Eltern) mit Nicola Kayser-Siewert, „Ganesha, Ganges, Grass“, Auf seiner Reise durch Indien begegnete Günter Grass faszinierenden Tieren und Geschöpfen. Inspiriert von seinen Eindrücken werden aus Ton Figuren geformt. Samstag, 29. Oktober, 14:00 – 16:30 Uhr

„Mandala to go“
Mandalas sind bunte und geometrische Bilder, die ihren Ursprung im indischen Raum haben. Runde, flache Steine werden mit Mandalas verziert, damit sie als farbenfrohe Glücksbringer dienen.
Samstag, 12. November, 14:00 – 16:30 Uhr

Die Teilnahme an allen Kinderworkshops beträgt 9 €, Geschwisterkinder zahlen die Hälfte. Eine verbindliche Anmeldung unter 0451 122-4230 oder per Mail an museen@luebeck.de ist möglich.

Familiensonntag
Für Kinder zwischen 7 und 12 Jahren und ihre Eltern, „Indisches Licht“, Indien ist berühmt für prächtige Farben und stimmungsvolles Licht. Es werden knallbunte Windlichter und Laternen aus verschiedenen Materialien gebastelt.
Sonntag, 27. November, 14:00 – 16:30 Uhr
Die Teilnahme am Familiensonntag beträgt für einen Erwachsenen mit max. drei Kindern 14 € und für zwei Erwachsene mit max. drei Kindern 22 €. Eine verbindliche Anmeldung unter 0451 122-4230 oder per Mail an museen@luebeck.de ist möglich.

Öffnungszeiten:
01.04. – 31.12. montags – sonntags 10:00 – 17:00 Uhr
01.01. – 31.03. dienstags – sonntags 11:00 – 17:00 Uhr

Eintritt:
Erwachsene 8 €
Ermäßigte 4 €
Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren 2,50 €
Kinder unter 6 Jahren frei

Ort: Günter Grass-Haus, Glockengießerstraße 21, 23552 Lübeck
www.grass-haus.de

Foto © Völkerkundesammlung Lübeck


noch bis 19. Februar 2023

„Facettenreiche Insekten.
Vielfalt – Gefährdung – Schutz“

Libellen © Alberto Ghizzi PanizzaSchillernd schön, erfolgreich, nützlich und bedroht: Insekten. Sie sind die artenreichste Tiergruppe der Erde und in nahezu allen Lebensräumen zu finden. Insekten sind nicht nur vielfältig, sondern sie haben wichtige Aufgaben und leisten enorm viel für den Menschen. Trotzdem ist ein starker Schwund der Sechsbeiner zu beobachten, der durch die Menschen verursacht wird.

Die neue große Sonderausstellung „Facettenreiche Insekten. Vielfalt – Gefährdung – Schutz“ vom 13. August 2022 bis 19. Februar 2023 im Lübecker Museum für Natur und Umwelt möchte für Insekten begeistern und die Gründe für die Verluste an der Gesamtmasse der Insekten sowie an der Fülle der Arten verdeutlichen. Schließlich wird den Fragen nachgegangen, was der Rückgang der Insekten für Folgen für die Netzwerke der Lebensgemeinschaften hat und wie die faszinierenden Tiere besser geschützt werden können.

Die von Forschern:innen aus norddeutschen Naturkundemuseen – auch vom Lübecker Museum für Natur und Umwelt – gesammelten und aufbereiteten Daten zeigen, wie es den Insekten hierzulande geht. Wissenschaftliche Hintergründe werden anhand von zahlreichen Originalpräparaten, digitalen und analogen Spielestationen, einem vergrößerten Insektenmodell sowie vertiefenden Medienstationen mit Videos und interaktiven Grafiken präsentiert. Die Besucher:innen werden ermutigt, sich aktiv an verschiedenen Schutzmaßnahmen von Insekten zu beteiligen.

Die Wanderausstellung wurde im Rahmen des Projektes „ProInsekt“ entwickelt und vom Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesumweltministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert. Die Präsentation in Lübeck wird zudem von der Possehl-Stiftung unterstützt.

Auf der Projekt-Website www.proinsekt.de erhalten Sie weiterführende Informationen zur Sonderausstellung und den aktuellen wie künftigen Ausstellungsorten.

Öffnungszeiten:
Dienstag – Freitag 09 – 17:00 Uhr
Samstag – Sonntag 10:00 – 17:00 Uhr
Montag geschlossen
Feiertage: 03. Oktober: geöffnet, Heiligabend: geschlossen, 1. Weihnachtsfeiertag: geschlossen, 2. Weihnachtsfeiertag: geöffnet, Silvester: geschlossen

Eintritt:
Erwachsene 6 €
Kinder unter 6 Jahren frei
Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren 2 €
Ermäßigte 3 €

 Ort: Museum für Natur und Umwelt, Musterbahn 8, 23552 Lübeck
www.museum-fuer-natur-und-umwelt.de

Foto © Alberto Ghizzi Panizza


noch bis 26. März 2023

Erinnerung an die große Ostseesturmflut
am 12./ 13. November 1872

Niendorfer Häuser nach der Sturmflut 1872, HolzschnittIn der Trinkkurhalle/Rotunde in Timmendorfer Strand soll an das Desaster der bisher verheerendsten Sturmflut in Niendorf an der Ostsee erinnert werden.

In dieser Ausstellung zur Katastrophe vor 150 Jahren in der Nacht vom 12. auf den 13. November des Jahres 1872 wird der Fokus auf drei Augenzeugen-Berichte zu den Ereignissen in unserer unmittelbaren Umgebung gerichtet sein. In Auszügen sind diese Berichte nachzulesen. Darin schildern die Verfasser in eingehenden, anschaulichen Worten die desaströse Situation der Menschen in diesen bangen Stunden zwischen Niendorf und Lübeck. Ein Bericht ist in der Urschrift einzusehen.

Fotografien, Grafiken, Malereien und Drohnen-Aufnahmen zu diesem Ereignis wie zum Fischerleben in dieser Zeit ergänzen die Berichte.

Auf 22 Haupttafeln und 30 Ergänzungstafeln können damalige wie noch heute wirksame, die Katastrophe bedingende oder verstärkende Faktoren in ihren Auswirkungen auf Mensch und Umwelt betrachtet werden.

Daneben zeigt die Präsentation auch, welchen Einfluss diese Sturmflut auf die Entwicklung des Tourismus und auf die Zahl von Zweit-, Vielfach-Wohnungsbesitzern in unserer Region genommen hat.

Öffnungszeiten:
samstags und sonntags 11:00 – 16:00 Uhr (23.12.2022 – 08.01.2023 täglich geöffnet)

Eintritt: frei

Ort: Trinkkurhalle/Rotunde, Kurpromenade, 23669 Timmendorfer Strand

www.timmendorfer-strand.de


noch bis 28. März 2023

Interimsausstellung
“Buddenbrooks im Behnhaus”

Ausstellung Buddenbrooks im BehnhausTony Buddenbrook heißt ab sofort ihre Gäste im Behnhaus willkommen

Endlich kann mit der Wiederöffnung der LÜBECKER MUSEEN seit dem 12. Mai 2020 auch die bereits Ende März fertig gestellte Ausstellung „Buddenbrooks im Behnhaus“ der Öffentlichkeit
präsentiert werden.

Seit das Buddenbrookhaus nach seiner rauschenden Umzugsparty am 28. und 29 Dezember 2019 seine Pforten in der Mengstraße 4 für den umfassenden Umbau schließen musste, wurde an der Interimsausstellung im Museum Behnhaus Drägerhaus gefeilt. Das Ergebnis wird nun bis zum Ende der Umbaumaßnahmen des Literaturhauses, die trotz Corona planmäßig verlaufen, also voraussichtlich bis Herbst 2023 zu sehen sein.

Wir freuen uns, nun endlich die Buddenbrooks an ihrem neuen Standort zu zeigen. Wer die Inhalte des Romans und das bürgerliche Leben der Manns in Lübeck darstellen will, der kann keinen besseren Ort als das Behnhaus finden. Hier gehen das großbürgerliche Wohnumfeld und die bedeutende Kunst des 19. Jahrhunderts und der klassischen Moderne eine Symbiose ein wie kaum an einem Ort“, so der Leitende Direktor der LÜBECKER MUSEEN, Prof. Dr. Hans Wißkirchen.

Durch die Ausstellung führt Antonie „Tony“ Buddenbrook, Protagonistin aus Thomas Manns weltberühmtem Roman „Buddenbrooks“. Diese Romanfigur schien zur Präsentation der Ausstellung aufgrund ihrer Lust am Erzählen, ihrer Begeisterungsfähigkeit für Neues sowie ihres Engagements für Familie und Stadt bestens geeignet.

In einer Art „Homestory“ erzählt sie von den Romanen „Buddenbrooks“ und „Professor Unrat“, von den Schriftstellern Thomas und Heinrich Mann und vom bürgerlichen Leben im 19. Jahrhundert. Wie sah das Leben in Lübeck zu dieser Zeit aus, was bedeutete die Stadt für die Brüder und wie wurde sie Literatur? Tony lädt die Besucher:innen zu einer Zeitreise ins Lübeck der Buddenbrooks und der Manns ein. Dabei wird schnell klar, warum ausgerechnet das Museum Behnhaus Drägerhaus zur Kulisse für diese Interimsausstellung wurde: in den Räumen des klassizistischen Stadtpalais kann die Lebenswelt der Buddenbrooks authentisch erlebt werden. Tonys Anspruch an Vornehmheit wird dabei ebenfalls entsprochen. Bereits bei der Buddenbrooks-Neuverfilmung von Heinrich Breloer aus dem Jahre 2008 wurden einzelne Szenen im Behnhaus gedreht.

Die Ausstellung erstreckt sich über die historischen Wohnräume des Behnhauses im Erdgeschoss und beginnt in der Diele, wo aus der Perspektive Tony Buddenbrooks die Entstehungsgeschichte des Romans erläutert und Bezüge zu realen Vorbildern der Romanfiguren und damit natürlich auch zur Familiengeschichte der Manns hergestellt werden.

Neben der ehrerbietenden Familienbibel der Manns ist hier auch eine Tabakdose mit Darstellung einer Wintertroika ausgestellt, die vermutlich als Mitbringsel eines russischen Kunden im 19. Jahrhundert in den Mannschen Familienbesitz gekommen ist. Zuletzt befand sich die Tabakdose im Besitz von Lisa Dräger, die sie von der mit ihr befreundeten Ilse Mann geschenkt bekam. Als Leihgabe von Lisa Dräger wurde die Dose schon einmal in den frühen 1990er Jahren im Drägerhaus ausgestellt und ist damit nun gewissermaßen ins Haus „zurückgekehrt“.

Als weitere Kuriosität der Interimsausstellung gilt ein Fächer, der als Requisit in der Verfilmung von „Buddenbrooks“ 2008 von Jessica Schwarz als Tony Buddenbrook getragen wurde. Er ist mit einem Lübeck-Panorama gemalt und fasst so verschiedene, sich überlagernde Ebenen der Ausstellung zusammen: Fakt und Fiktion, Ortsgebundenheit und mediale „Emanzipation“ der Geschichte, Vergangenheit und ihre Übertragung in die Gegenwart.

Zu den Highlights der Ausstellung zählt außerdem ein Klingelzug aus dem 19. Jahrhundert, mit dem die Familie Mann nach den Dienstboten geläutet haben soll und der nun erstmals museal präsentiert wird. Mit seinen 2,22 Meter Länge und der reichen Wollstickerei mit Glasperlen ist er ein besonders schönes Exponat, das viel über das Leben im Lübecker Patriziat erzählt.

Für die Ausstellung „Buddenbrooks im Behnhaus“ wurde eigens ein eGuide konzipiert, mit dessen Hilfe man sich per App kostenlos auf dem eigenen Smartphone auch in Corona-Zeiten sicher durch die Ausstellung führen lassen kann und dennoch nicht auf wertvolle Hintergrundinformationen zu verzichten braucht.

Am 09. Juni 2020 eröffnet außerdem direkt zwischen Marienkirche und Rathaus unter dem Titel „Buddenbrooks am Markt“ ein Infocenter mit Museumsshop, in dem nicht nur Souvenirs des Buddenbrookhauses erstanden, sondern auch umfassende Informationen zum Stand des Umbaus des berühmten Literaturmuseums eingeholt werden können.

Öffnungszeiten:
01.04. – 31.12. Dienstag – Sonntag 10:00 – 17:00 Uhr
01.01. – 31.03. Dienstag – Sonntag 11:00 – 17:00 Uhr

Eintritt: 
Erwachsene 8 €
Kinder unter 6 Jahren frei
Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren 2,50 €
Ermäßigte 4,- €

Ort: Museum Behnhaus Drägerhaus, Königstraße 9-11, 23552 Lübeck
www.museum-behnhaus-draegerhaus.de

www.buddenbrookhaus.de


noch bis 31. März 2023

„Der Untertan. Über Autorität und Gehorsam“

Heinrich Mann © ETH-Bibliothek Zürich, Thomas-Mann-Archiv, Fotograf unbekanntSonderausstellung zu Heinrich Manns „Der Untertan“

„Der Untertan“ wurde in der Weimarer Republik als Abrechnung mit dem Deutschen Kaiserreich und Prophezeiung des Ersten Weltkriegs gefeiert.

Ab 10. September 2022 widmet das Buddenbrookhaus Heinrich Manns erfolgreichstem Roman eine eigene Sonderausstellung: Unter dem Titel „Der Untertan. Über Autorität und Gehorsam“ wird in den Räumen des St. Annen-Museums die Brücke des 1914 vollendeten und unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg veröffentlichten Bestsellers in die heutige Zeit geschlagen.

Gut hundert Jahre nach Erscheinen der Erstausgabe erweisen sich dessen gesellschaftlichen Diskurse als zeitlos: Macht, Autorität, Gehorsam, Zensur, Ausgrenzung, Teilhabe, Patriarchat und Gewalt stehen mehr denn je wieder im Zentrum von Debatten um das gesellschaftliche Miteinander und bilden demzufolge auch die Schwerpunkte der Ausstellung.

Zentrale Themen und Handlungsorte des Romans wie die Papierfabrik, der Ratskeller, die Rolle der Frau, der Stellenwert des Militärs oder die Denkmalthematik werden in den Mittelpunkt gerückt.

Zu sehen sind in drei Räumen neben der Erstausgabe des „Untertans“ mehrere originale Schriftstücke wie Briefe und Notizen Heinrich Manns zum Thema sowie historische Objekte der Zeit des Deutschen Kaiserreichs aus dem Besitz des St. Annen-Museums, die gleichzeitig stellvertretend für zentrale Figuren des Romans stehen.

Da in Hamburg und Niedersachsen „Der Untertan“ aufgrund seiner großen Aktualität wieder auf der Lektüreliste für das Deutsch-Abitur steht, sind zudem die beeindruckenden Ergebnisse mehrerer Schulprojekte ausgestellt.

Kuratiert wurde sie von der wissenschaftlichen Volontärin des Buddenbrookhauses Imke Jelen zusammen mit den wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen des Museums Caren Heuer und Barbara Eschenburg.

Rahmenprogramm
Öffentliche Führungen durch die Sonderausstellung oder Literarischer Spaziergänge auf den Spuren des Romans finden an jedem zweiten Samstag im Monat um 14:00 Uhr statt.
Treffpunkt Ausstellungsführung: St. Annen-Museum, Museumskasse (St. Annen-Straße 15)
Treffpunkt literarischer Spaziergang: Infocenter „Buddenbrooks am Markt“ | Markt 15
Anmeldung unter Tel. 0451 122 4190 und shop@buddenbrookhaus.de

Filmreihe, moderiert von Britta Dittmann (Buddenbrookhaus)
„Der Untertan“, Regie Wolfgang Staudte | 27.10. | 18 Uhr
„Das weiße Band“, Regie Michael Haneke | 16.11. | 17.30 Uhr
„Das schweigende Klassenzimmer“, Regie Lars Kraume | 30.11. | 18 Uhr
Kommunales Kino Lübeck | Mengstr. 35 | 7/5 €

Frag uns doch! Diskussionsabend mit Jenny Havemann, Bloggerin, Moderatorin, Unternehmerin, und Eliyah Havemann, Publizist, moderiert von Sabine Kößling, Judaistin
10.11.2022 | 19 Uhr | 10/8 €
Synagoge Lübeck, St. Annen-Straße
Tickets und Anmeldung unter Tel. 0451 1224190 und shop@buddenbrookhaus.de

Finissage
Vortrag „Der Untertan – heute“, Christian Staas (Hamburg)
31.03.2023 | 18 Uhr | 8/4 €
Remter, St. Annen-Museum
Anmeldung unter Tel. 0451 1224190 und shop@buddenbrookhaus.de

Öffnungszeiten:
Dienstag – Sonntag
01.04. – 31.12.2022 10:00 – 17:00 Uhr
01.01. – 31.03.2023 11:00 – 17:00 Uhr

Eintritt:
Erwachsene 8 €
Kinder unter 6 Jahren frei
Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren 2,50 €
Ermäßigte 4,- €

Ort: St. Annen-Museum, St. Annen-Straße 15, 23552 Lübeck
www.st-annen-museum.de

www.buddenbrookhaus.de


noch bis 23. April 2023

»Guter Stoff. Textile Welten von der Hansezeit bis heute«

Stoffe und Pelze im Raum Brügge © Europäisches Hansemuseum, Foto : Lena MorgensteinUnter dem Titel »Guter Stoff. Textile Welten von der Hansezeit bis heute« spannt eine neue Sonderausstellung den Bogen von einer ersten Konsumrevolution des Mittelalters bis hin zur heutigen Textilindustrie.

Im Fokus steht eines der wichtigsten Alltagsprodukte überhaupt – Stoffe.

Wie haben Textilien vergangene und heutige Gesellschaften miteinander vernetzt?
Wie fair und nachhaltig waren Produktion, Handel und Umgang mit Kleidung im Mittelalter – und wie ist es heute?

Die Schau steht unter der Schirmherrschaft von Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz.

Von der Hansezeit bis heute
Schon beim Betreten der Sonderausstellung wird deutlich: Textilien sind überall. Große, bunte Stoffbahnen an Wänden und Decken umgeben die Besucher:innen und lassen sie in textile Welten eintauchen. Stoffe spielen in unser aller Leben eine entscheidende Rolle und unsere Gesellschaft war und ist durch Textilien weltweit vernetzt. Die neue Ausstellung »Guter Stoff. Textile Welten von der Hansezeit bis heute« im Europäischen Hansemuseum in Lübeck beleuchtet die faszinierende Geschichte der Produktion, des Handels und des Konsums von Stoffen sowie die Bedeutung der Kleidung für die Gesellschaft.
Ein historischer Teil widmet sich der Hansezeit, als die Hansekaufleute Stoffe in ganz Nordeuropa handelten. Die hochwertigen Produkte brachten Wohlstand für ganze Regionen und prägten als bedeutendes Handelsgut das nordeuropäische Handelssystem. Gleichzeitig stellt die Ausstellung einen Zusammenhang zur heutigen Zeit her und setzt sich mit der Frage auseinander, wie sich eine faire, gesunde Welt und unser Bedarf an Textilien in Einklang bringen lassen.

Historische Objekte und innovative Vermittlung
Besonderes Highlight der Ausstellung ist eine ca. 600 Jahre alte Kindertunika aus dem Archäologischen Museum in Danzig, die in ihrem guten Zustand eine absolute Seltenheit ist. Funde wie diese ermöglichen einen faszinierenden Blick in die damalige Mode. So erzählt uns das Material, dass das Kleidungsstück aus einer wohlhabenden Familie stammen muss. Die Tunika in modischem Grün aus Wolle ist an den Rändern mit Seidenband verziert. Eine Kindermode, wie wir sie heute kennen, gab es noch nicht. Kinder trugen die gleichen Kleider wie Erwachsene – nur in klein. Anhand von belgischen und niederländischen Tuchsiegeln, die in Tallin gefunden wurden, lässt sich der Stoffhandel von West nach Ost nachvollziehen, weitere Leihgaben wie Tuchscheren oder Spindeln zeugen von mühsamer Produktion.

Das Lebende Buch
Bei den Multimedia-Stationen setzt das EHM mit »Guter Stoff« neue Akzente.
Das interaktive »Lebende Buch«, erklärt besonders anschaulich den mittelalterlichen Handel mit Stoff. Ein hochwertig gebundenes Buch im Großformat bildet die Grundlage der Installation, durch Berührung und Blättern wird die Anwendung gestartet: Vor den Augen der Betrachtenden wird die Geschichte des Stoffhandels mit Hilfe von Animationen, Musik und Stimmen zum Leben erweckt. Aus dem Nichts erscheinen Handelsrouten, Schiffe ziehen über die See.
Wer verkauft hier an wen und handelt es sich dabei wirklich um »guten Stoff«? Ein Streit entbrennt – lösen die Hansekaufleute den Konflikt?

Nachhaltigkeit
Ein besonderer Fokus der Schau liegt auf dem drängenden Thema der Nachhaltigkeit. Wie fair und nachhaltig war der Umgang mit Textilien im Mittelalter – und wie erleben wir die augenblickliche Situation? Welche Konsequenzen des Konsums ergeben sich im Mittelalter für Gesellschaft und Umwelt und wie sehen sie heute aus? Die Diskussion über Kleidung und Verschwendung, über faire Arbeitsbedingungen und Produktqualität hat eine lange Geschichte.
Ein Ort der Inspiration ist das Zukunftslabor. In diesem Raum laden verschiedene Stationen zum aktiven Mitgestalten, Lernen und Forschen ein. Hier können Besucher:innen einen Blick auf die textilen Welten von morgen werfen und alternative Konsummöglichkeiten sowie zukunftsweisende Textilprojekte entdecken. Die patentierte Spuncover-Technologie zum Beispiel erzeugt ein besonderes Kombinationsgewebe, das strapazierfähig und zudem ein guter Nährstoffspeicher für Pflanzenwachstum ist. Das macht es besonders geeignet für die Begrünung urbaner Strukturen und könnte zum Beispiel bei Dachgärten zum Einsatz kommen.

Öffnungszeiten:
montags – sonntags 10:00 – 18:00 Uhr
(außer am 24. Dezember)
Der letzte Einlass ist eine Stunde vor Schließung, um 17:00 Uhr

Eintritt: 10 €, ermäßigt 5 €, Kinder frei
Tickets sind NUR ONLINE erhältlich!

Ort: Europäisches Hansemuseum, An der Untertrave 1, 23552 Lübeck
www.hansemuseum.eu

www.guterstoff.hansemuseum.eu

Foto © Europäisches Hansemuseum, Foto: Lena Morgenstein


im Januar 2023

„JAHRES  HOFFNUNG“

Ausstellung Plön v.l.n.r. Trude Rothfos, Ute Weller, Renate Lübcke, Marianne Meves, Gundel HofstaetterZum Thema  „JAHRES  HOFFNUNG“ stellen zehn Künstlerinnen aus der Malschule Bosau in der Bistro Galerie der Tourist Info, Bahnhof Plön, aus.

Im Monat Januar 2023 werden die aktuell im Atelier von Renate Lübcke erarbeiteten Bilder zu sehen sein.

Für den Monat Februar werden alle Bilder gewechselt, eine neue Werkschau wird dann gezeigt.

Es sind zum Teil großformatige, mit Acryl und Mischtechnik gemalte Bilder mit gegenständlichen Motiven. Kleinere Formate kommen mit Acryl- und Ölfarbe auf Leinwänden und auch auf Papier in diese Ausstellung.

Jede der zehn Malerinnen arbeitet selbständig, wählt eigene Motive aus und entscheidet sich für die jeweilige Technik, die in der Umsetzung Anleitung und Hilfestellung durch Renate Lübcke erfahren. Bildbesprechungen im Teilnehmerkreis sind  sehr wichtig und hilfreich, sie eröffnen oft auch neue Wege. Den interessierten Betrachtern geben wir einen Einblick in jahrzehntelange künstlerische Arbeit. Auch weniger geübte Malerinnen haben hier die Chance ihre Bilder zu zeigen.

Die Malschule Bosau existiert bereits seit 33 Jahren.

montags – freitags 06:00 – 17:00 Uhr

Eintritt: frei

Ort: Tourist Info Großer Plöner See, Bistro, Bahnhofstraße 5, 24306 Plön
www.touristinfo-ploen.de

www.malschule-bosau.de


13. Januar bis 26. Februar 2023

Wanderausstellung
„70 Jahre Kunst am Bau in Deutschland“

Heiligen-Geist-Hospital LübeckBereits seit 70 Jahren realisieren namhafte Kunstschaffende im Auftrag des Staates Kunst am Bau. Das Bundesbauministerium und das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) haben dieses Jubiläum zum Anlass genommen, eine Wanderausstellung und eine Publikation zu erarbeiten sowie einen Film zu produzieren. Das ArchitekturForumLübeck und der Fachbereich Kultur und Bildung der Hansestadt Lübeck präsentieren gemeinsam die Wanderausstellung „70 Jahre Kunst am Bau in Deutschland“ in der Kirchenhalle des Heiligen-Geist-Hospitals in Lübeck. Ein eigenes Kapitel ist dabei der Kunst am Bau in Lübeck gewidmet. Die Ausstellung kann vom 14. Januar bis zum 26. Februar jeweils dienstags bis sonntags von 10 bis 16 Uhr kostenfrei besucht werden und wird durch ein Rahmenprogramm flankiert.

Kunst am Bau hat in Deutschland eine lange Tradition, die bis in die 1920er-Jahre zurückreicht. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte die Förderung der Kunst in beiden deutschen Staaten zur Kulturpolitik der ersten Stunde. Sowohl der Deutsche Bundestag als auch die Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) beschlossen 1950, bildende Künstler:innen bei staatlichen Baumaßnahmen zu beteiligen und einen festen Anteil der Bausumme bei Neubauten und Instandsetzungen von öffentlichen Bauten für Kunst vorzusehen.

Für die Ausstellung wählten die Verantwortlichen 59 Kunstwerke aus, die in der Zeit des geteilten Deutschlands in der Bundesrepublik und in der DDR sowie im wiedervereinten Deutschland für staatliche Institutionen im In- und Ausland entstanden sind. Sie können einen repräsentativen Überblick über die Qualität und die Vielfalt der geschaffenen Werke geben. Sämtliche Ausdrucksformen der Kunst sind dabei vertreten und alle Varianten inhaltlicher und formaler Bezüge zu Standort, Funktion und Architektur der Bauwerke sowie zu deren unterschiedlichen Nutzern. Zu diesen zählen Regierungs- und Verfassungsorgane, Botschaften und Behörden, Polizei und Bundeswehr sowie Bildungs-, Forschungs- und Wissenschaftsinstitutionen.

Die Ausstellung vereint erstmals Kunst-am-Bau-Werke aus beiden deutschen Staaten, zeigt sowohl chronologisch die Entwicklung der Kunst am Bau in Deutschland von der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis heute als auch spezifische Aspekte der Kunst am Bau auf. Berücksichtigt werden ferner Pflege und Unterhalt sowie der Verlust von Kunst am Bau. Erarbeitet wurde die Ausstellung „70 Jahre Kunst am Bau in Deutschland“ vom BBR in Zusammenarbeit mit dem Büro schmedding.vonmarlin. sowie StudioKrimm und tourt seit 2021 durch Deutschland.

Rahmenprogramm:
Die Ausstellungseröffnung findet am Freitag, 13. Januar 2023, um 18:00 Uhr in der Kirchenhalle des Heiligen-Geist-Hospitals statt. Anlässlich der Eröffnung werden die Kultursenatorin Monika Frank und Jörn Simonsen vom ArchitekturForumLübeck ein Grußwort sprechen und Michael Kasiske vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung in die Ausstellung einführen.

Am Samstag, 21. Januar 2023, von 14:00 bis 16:00 Uhr, bietet die Lübecker Architektin Angela Hausser einen Spaziergang zur „Kunst am Bau und im öffentlichen Raum in Lübeck“. Nähere Informationen und der Kontakt für die Anmeldung sind unter www.architekturforum.de erhältlich.

Zur Finissage wird es am Freitag, 24. Februar 2023, um 18:00 Uhr eine kurze Führung von der Initiatorin der Ausstellung, Dr. Ute Chibidziura vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, und im Anschluss eine Podiumsdiskussion zur aktuellen Situation und zum Stellenwert der Kunst am Bau geben, an der Vertreter:innen des Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler SH, von Bund, Land und Kommune sowie weitere Fachleute teilnehmen werden.

Das Kulturbüro der Hansestadt Lübeck hat anlässlich der Ausstellung die Dokumentation der Lübecker Kunst am Bau und Kunst im öffentlichen Raum auf der Internetseite www.kunst-luebeck.de überarbeitet und modernisiert. Auf der Internetseite werden auch drei Spaziergänge als Audioguides angeboten.

Die Präsentation der Wanderausstellung in Lübeck wird von der Possehl-Stiftung gefördert.

dienstags – sonntags 10:00 – 16:00 Uhr

Eintritt: frei

Ort: Heiligen-Geist-Hospital, Koberg 9, 23552 Lübeck

www.bbr.bund.de

www.architekturforum-luebeck.com


28. Januar – 23. Dezember 2023

Wiedereröffnung der Ausstellung
„Johannes Brahms – Ikone der bürgerlichen Lebenswelt?“

Ausstellung Johannes Brahms © Teresa RammingAm Samstag, 28. Januar 2023, lädt das Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck (MHL) um 15:00 Uhr zur Wiedereröffnung der Ausstellung „Johannes Brahms – Ikone der bürgerlichen Lebenswelt?“ ein.

Die Schau geht der Frage nach, wie bürgerlich Johannes Brahms, bis heute eine Galionsfigur der bürgerlichen Musikkultur, tatsächlich gewesen ist. In einem von Institutsleiter Prof. Wolfgang Sandberger moderierten Konzert, präsentiert Violetta Khachikyan Werke von Brahms, Hensel, Liszt und Mendelssohn.

Die Ausstellung gibt Einblicke in das bürgerliche Musikleben zu Zeiten von Johannes Brahms (1833 – 1897), ohne die seine Musik kaum vorstellbar ist. Wolfgang Sandberger erläutert: „Mit seinen Sinfonien und großformatigen Chorwerken, seinen intimen Liedern und Kammermusikwerken repräsentiert der Wahl-Wiener sowohl die öffentlichen Musikfeste als auch den privaten Salon. Beides sind bürgerliche Gegenwelten zum Arbeitsalltag.“  Mit seiner Selbstinszenierung steuerte Brahms die öffentliche Wahrnehmung: Fotografien, Zeichnungen und Büsten spiegeln den bürgerlichen Habitus, oft mit Rauschebart, Zigarre und Schleife. Das Musikzimmer in seiner Wiener Wohnung, in das die Ausstellung eindrucksvoll blicken lässt, ist typisch für ein Interieur des ausgehenden 19. Jahrhunderts. An den Wänden: eine Kopie der Sixtinischen Madonna ebenso wie Bismarck im preisenden Lorbeerkranz und Portraits der von Brahms verehrten Musiker.

Die Schau thematisiert aber auch die Brüche dieser Lebenswelt. So blieb Brahms – untypisch für bürgerliche Biografien – zeitlebens unverheiratet. Stattdessen pflegt er einen Freundeskreis, der in jungen Jahren Züge eines schwärmerisch-romantischen Freundschaftsbundes trägt. Zentrales Medium der Kommunikation ist damals der Brief. Eindrucksvolle Exponate spiegeln die Briefkultur des 19. Jahrhunderts.

Die Ausstellung ist eine Überarbeitung der zuletzt vor 15 Jahren gezeigten Schau mit gleichnamigem Titel.

Die Eröffnung mit Pianistin Violetta Khachikyan findet in der Reihe „Musik im Museum“ statt.
Institutsleiter Prof. Dr. Wolfgang Sandberger moderiert das Konzert und führt anschließend durch das Museum.

Öffnungszeiten:
mittwochs und samstags 14:00 – 18:00 Uhr
Führungen und Sondertermine sind auf Anfrage möglich.

Eintritt: frei

Ort: Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck, Jerusalemsberg 4, 23568 Lübeck

www.brahms-institut.de

Foto © Teresa Ramming


29. Januar – 05. März 2023

Sonderausstellung
„Lübeck Contemporary –
Jahresschau der Lübecker Künstlerinnen und Künstler“

Annie Walter - A Fairytale Prince Charming © Annie Walter„Lübeck Contemporary“ lautet der Titel der diesjährigen Jahresschau der Lübecker Künstlerinnen und Künstler, die in der Kunsthalle St. Annen zu sehen ist.

Die seit 1976 von Mitgliedern der Gemeinschaft Lübecker Künstler e. V. organisierte Ausstellung gilt als fester Bestandteil des Lübecker Kulturlebens.

In diesem Jahr findet die Schau erstmals unter der neuen Leiterin der Kunsthalle Noura Dirani statt. Sie war auch in der Jury vertreten, die aus den eingereichten Objekten eine möglichst große Bandbreite an Exponaten für die Jahresschau ausgewählt hat.

Neben Skulpturen, Medienkunst, Zeichnungen, Grafiken und Fotografien sind raumgreifende Installationen, Malereien und Kunst im Außenraum zu sehen. Die Schau zeigt 68 Arbeiten von 36 Künstler:innen und bildet damit die Vielfalt der Gegenwartskunst in der Hansestadt ab.

Wie in den Jahren zuvor kann sich jede:r in Lübeck und der näheren Umgebung ansässige Kunstschaffende mit drei bis fünf seiner neuesten Arbeiten der Bewertung der jeweiligen Fachjury stellen. Für die diesjährige Schau bewarben sich 86 Künstler:innen und reichten insgesamt 302 Werke ein. Dabei reichte die thematische Bandbreite von Nachhaltigkeit über Migration bis hin zu Genderfragen und machte deutlich, wie sehr die Künstler:innen der Hansestadt in ihrem Schaffen von aktuellen gesellschaftskritischen Fragestellungen beeinflusst werden. Auch der/die diesjährige Preisträger:in setzte sich mit einer aktuellen Problematik auseinander. Die Gewinner:in des diesjährigen Jahresschaupreises wird auf der Vernissage bekanntgegeben.

Die teilnehmenden Künstler:innen in diesem Jahr sind Susanne Adler, Erika und Klaus Ammann, Martin Bade, Gabi Bannow, Ulrich Bittmann, Regine Bonke, Claudia Bormann, Heinke Both, Jos de Kleijn, die brachiale Berit Kröner und Mirja Schellbach, Burkhard Dierks, Nadine Dietrich, Christian und Sabine Egelhaaf, Bernd Rüdiger Ehlert, Ina Fenske, Anja Caroline Franksen, Janine Gerber, Uwe Greiß, Martin Gries, Ulrich Heim, Johannes Jäger, Gisela Kuchel, Ida Möller, Evelyne Müller, Germa Ohlhaver, Nicola Suse Reinitzer, Katharina Reinshagen, Susanne Resch, Waltraud M. Stalbohm, Heinz Vogler, Anne von der Heyde, Gundula Wallenborn, Annie Walter und Rainer Wiedemann.

Die Ausstellung wird gefördert durch die Gemeinschaft der Lübecker Künstlerinnen und Künstler sowie durch die Possehl-Stiftung.

Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog, der für 10 € im Museumsshop der Kunsthalle St. Annen zu erwerben ist.

Vernissage
Die Ausstellung „Lübeck Contemporary – Jahresschau der Lübecker Künstlerinnen und Künstler“ wird am Samstag, 28. Januar, um 18 Uhr in der Kunsthalle St. Annen eröffnet. Nach einer Begrüßung durch Lübecks Kultursenatorin Monika Frank und dem Leitenden Direktor der LÜBECKER MUSEEN Dr. Tilmann von Stockhausen gibt die Leiterin der Kunsthalle Noura Dirani eine Einführung in die Schau. Im Anschluss überreicht Vivien Thiessen, die 1. Vorsitzende der Gemeinschaft Lübecker Künstlerinnen und Künstler, den Preis der Lübecker Künstler an den/die diesjährige:n Gewinner:in.
Die Veranstaltung wird musikalisch von der 14-köpfigen Vocalband „Vox Mandala“ der Lübecker Musikhochschule untermalt. Die Teilnahme beträgt 8 €, ermäßigt 4 €, Kinder 2,50 €. Die Vernissage ist jedoch bereits restlos ausverkauft!

Begleitprogramm
Zur Ausstellung finden öffentliche Sonntagsführungen mit wechselnden Vertreter:innen der Gemeinschaft der Lübecker Künstlerinnen und Künstler am 05., 12., 19. und 26. Februar 2023 jeweils um 12:00 Uhr statt. Darüber hinaus sind Atelierbesuche einzelner Künstler:innen geplant.

Für Kinder zwischen 7 und 12 Jahren findet am 04. Februar sowie am 25. Februar 2023 jeweils von 11:00 bis 12:30 Uhr das Format „MEETARTKIDS“ statt, bei dem ein kindgerechter Einblick in die zeitgenössische Kunst Lübecks vermittelt wird.

Beim „ARTSPEEDDATING“ am 17. Februar und 03. März 2023 können sich Interessierte jeweils um 15:00 Uhr mit den Kunstschaffenden direkt vor ihren Werken austauschen.

Am 18. März 2023 um 15 Uhr gibt Kunstvermittlerin Annette Klockmann in der beliebten Serie „Museumsmomente“ vertiefende Einblicke und Inspirationen.

Öffnungszeiten:
dienstags – sonntags 11:00 – 17:00 Uhr

Eintritt: Erwachsene 8 €, Kinder unter 6 Jahren frei, Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren 2,50 €, Ermäßigte 4,- €

Ort: Kunsthalle St. Annen, St. Annen-Straße 15, 23552 Lübeck
www.kunsthalle-st-annen.de

Foto © Annie Walter


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