Ente

Ausstellungen Travemünde und
Schleswig-Holstein Januar 2018

 

noch bis 14. Januar 2018

Edeltraud Wörner – “aus meiner Sicht”

Kurs - offenes Meer © Edeltraud WörnerDie ausgestellten Bilder in Acryl- und Aquarelltechnik zeigen die enge Verbundenheit der Künstlerin Edeltraud Wörner mit ihrer Heimat Schleswig-Holstein und den nördlichen europäischen Regionen, die Farbe „blau“ in allen ihren Nuancen dominiert ihre Bilder.

Die Künstlerin versucht in ihre realistischen Darstellungen, einige auch in leicht abstrakter Spachteltechnik, die Gefühle miteinfließen zu lassen, die sie im Moment des realen Sehens empfunden hat.

Öffnungszeiten:
Mittwoch 15:00 – 18:00 Uhr
Sonntag 11:00 – 13:00 Uhr

Eintritt: frei

Ort: Galerie-Bistro “Balsamico” Essigfabrik, Kanalstraße 26-28, 23552 Lübeck

www.edeltraud-woerner.de

Foto © Edeltraut Wörner


noch bis 18. Januar 2018

100 Meisterwerke

Lyonel Feininger "Lübeck. Alte Häuser" © VG BildAb dem 24. September 2017 bietet das Museum Behnhaus Drägerhaus seiner Sammlung die große Bühne:
Unter dem Titel 100 Meisterwerke werden im gesamten Haus auf gut 1400 Quadratmetern die Highlights des Sammlungsbestandes in noch nie gesehenem Umfang präsentiert. Es wird eine Schau der Superlative – von der Kunst der Romantik über Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts und Werke deutscher Impressionisten bis hin zur klassischen Moderne.
Gemälde, Skulpturen, Grafiken und Fotografien werden in neuem Zusammenhang gezeigt.

Ungewöhnlich:
Die Ausstellung wurde erstmals unter Mitwirkung der Besucher des Museums Behnhaus Drägerhaus kuratiert, die in den vergangenen Monaten durch ihre Voten die Auswahl der 100 Meisterwerke mitgestaltet haben.

Die Top10 der Besucher:

1.Platz:
Lyonel Feiningers „Lübeck. Alte Häuser“
Das Bild zeigt den Blick in die Lübecker Schmiedestraße. 1921 besuchte Feininger mit seiner Frau Lübeck; trotz der Kürze des nur dreitägigen Aufenthaltes schlugen sich die Eindrücke nachhaltig in Feiningers Werk nieder. Zehn Jahre später malte er das berühmte Lübecker Straßenbild und betitelte es „Lübeck. Alte Häuser“.

2. Platz:
Hermann Lindes „Lübecker Stadtgarten“
Das Bild zeigt den Garten und die rückwärtige Fassade von Lindes Geburtshaus in der Johannisstraße, heute die Dr.-Julius-Leber-Straße 64. Nach Aufenthalten in Sizilien, Ägypten, Tunesien und Indien malte Linde das Bild im Jahr 1891, als er in seine Heimatstadt Lübeck zurückgekehrt war.

3. Platz:
Edvard Munchs „Die Söhne des Dr. Linde“
Anfang des Jahres Anfang 1903 beauftragte der Lübecker Augenarzt und Kunstsammler Dr. Max Linde Munch seine vier Söhne zu malen. Munch realisierte daraufhin das bekannte Gruppenbild, das fast wie eine spontane Momentaufnahme erscheint.

4. Platz:
Johann Wilhelm Cordes „Der wilde Jäger“
Zwischen 1864 und 1869 entstand das Bild mit seiner düsteren Jadgszenerie nach einer Ballade von Gottfried August Bürger. Mit ihm bewarb sich Cordes für einen Auftrag der Berliner Nationalgalerie – allerdings erfolglos.

5. Platz:
Heinrich Eduard Linde-Walther „Kind im Spielzimmer“
Das Bild stammt aus dem Jahr 1901. Die Charakterstudie des kleinen Mädchens im Spielzimmer stellt Else Gensel dar, Tochter des Kunsthistorikers Walther Gensel, mit dem sich Linde-Walther 1898 in Paris angefreundet hatte. Das Bild zeigt einen Moment der Unsicherheit und Unvertrautheit mit der Situation, charaktervoll und eindrücklich.

6. Platz:
Hermann Linde „Schuhflicker in Kairo“
Das Bild von 1891 zeigt den Orient nicht verklärend als mythischen Ort der Dekadenz, sondern dokumentiert – untypisch für seine Zeit – die Arbeit und Lebensumstände in den Arbeitervierteln Kairos.

7. Platz:
Carl Blechen „Landschaft im Winter bei Mondschein“
Nach 1829 entstanden zeigt das Werk eine frostige Winterlandschaft im Licht des Monds. Als Vorbilder dienten Blechen Caspar David Friedrich und der Norweger Johan Christian Dahl.

8. Platz:
Oskar Kokoschka „Jakobikirche in Lübeck“
Im Auftrag der Hansestadt Lübeck kam der Künstler 1958 nach Lübeck, um eine Stadtansicht von Lübeck zu malen. Nach zwei Tagen Suche wurde ein passender Standort gefunden und Kokoschka entschied sich, die Jakobikirche von Norden aus, aus dem dritten Stock des Hauses Koberg 19, zu malen.

Platz 9:
Gotthardt Kuehl „Lübecker Waisenhaus“
Das Bild von 1894 zeigt das Lübecker Waisenhaus in der Nähe des Doms.

10. Platz:
Heinrich Eduard Linde-Walther „Die Hartengrube in Lübeck“
Eine moderne Stadtimpression von 1902.

Der Katalog zur Ausstellung und zur Sammlung des Museums Behnhaus Drägerhaus kann für 24,95 € im Handel oder im Museumsshop erworben werden.

Öffnungszeiten:
01.1. – 31.03. | Di -So | 11:00 – 17:00 Uhr
01.4. – 31.12. | Di -So | 10:00 – 17:00 Uhr

Eintritt: 
Erwachsene | Ermäßigte | Kinder:
7 | 3,50 | 2,50 €

Ort: Museum Behnhaus Drägerhaus, Königstraße 9-11, 23552 Lübeck
www.museum-behnhaus-draegerhaus.de

Foto © VG Bild


noch bis 27. Januar 2018

„… eine kleine Stadt in Wagrien fast in der Mitten der Holsteinischen Landschafft“

Holsatiae Descriptio - Kupferstich 1603 © Eutiner LandesbibliothekKabinettausstellung zur Darstellung von Holstein und Eutin auf historischen Landkarten und in landesgeschichtlichen Altdrucken in den Flurvitrinen der Eutiner Landesbibliothek.

Anhand ausgewählter Exponate aus der Dreyer-Eimbcke Sammlung zeichnet die Ausstellung exemplarisch die Kuriositäten und Fortschritte der Kartographie-Geschichte nach. Neben wertvollen Karten aus dem 17. Jahrhundert können auch gut erhaltene Altdrucke aus dem 16. Jahrhundert betrachtet werden. Holzschnitte und Kupferstiche des Herzogtum Holsteins, der kimbrischen Halbinsel und des ‚Wagerlandes‘, Darstellungen von ‚Oytin‘ bzw. ‚Eutinum‘, wie die ‚kleine Stadt in Wagrien‘ genannt wurde, werden durch historische Reiseberichte ergänzt, sodass sowohl die Wahrnehmung der Region im ausgehenden 17. und beginnenden 18. Jahrhundert als auch die Entwicklung der Kartographie-Geschichte nachvollzogen werden kann.

Zur selbstständigen Erkundung liegt ein Flyer mit Hintergrundinformationen aus, den Sie von der Website der Eutiner Landesbibliothek auch herunterladen können:
www.lb-eutin.de

Öffnungszeiten:
Montag geschlossen
Dienstag 09:30 – 18:00 Uhr
Mittwoch 09:30 – 13:00 Uhr
Donnerstag 09:30 – 19:00 Uhr
Freitag 09:30 – 18:00 Uhr
Samstag 09:30 – 13:00 Uhr

Eintritt: frei

Ort: Eutiner Landesbibliothek, Schlossplatz 4, 23701 Eutin
www.lb-eutin.de

Foto © Eutiner Landesbibliothek


noch bis 28. Januar 2018

“Mensch und Meer”
– Gemälde der Düsseldorfer Malerschule
aus der Sammlung der Dr. Axe-Stiftung

Carl Irmer, Maler am Ostseestrand © Dr. Axe-StiftungIn der Zeit vom 15. Oktober 2017 bis 28. Januar 2018 zeigt das Ostholstein-Museum in Eutin unter dem Titel „Mensch und Meer“ rund 60 Landschafts- und Genrebilder der im 19. Jahrhundert international bekannten Düsseldorfer Malerschule aus der Sammlung der Dr. Axe-Stiftung Bonn.
Zu den in der Ausstellung vertretenen Künstlern gehören so bekannte Düsseldorfer Maler wie Andreas Achenbach, Carl Irmer, Olof August Anders Jernberg, Rudolf Jordan, Otto Karl Kirberg und viele mehr.

Schon früh wurde von den Düsseldorfer Landschaftsmalern die pleinair-Malerei, das Malen im Freien, praktiziert. Ihre Motive fanden die Künstler dabei nicht nur im näheren städtischen Umfeld und in der Landschaft am Niederrhein, sondern vor allem auch an den Küsten: Nord- und Ostsee wurden schon bald zu einem beliebten Motiv bei den Vertretern der Landschaftsmalerei, aber auch Figuren- und Genremaler aus Düsseldorf zog es an die Küsten Norddeutschlands und der benachbarten Niederlande, wo sie das Leben der Fischer und Seeleute studierten.
Zeigen die Landschaftsbilder des 19. und frühen 20. Jahrhunderts die vielseitigen Landstriche an den Küsten in ihren unterschiedlichen charakteristischen Ausprägungen, so stellen die Genremaler den Alltag der dortigen Bevölkerung zum Teil in humoristischer, zum Teil in dramatischer Weise in ihren Bildern dar.

Die Dr. Axe-Stiftung mit Sitz in Bonn wurde im Jahr 1997 von Dr. Hans Günther Axe (1920-2008) gegründet, der nach dem Zweiten Weltkrieg ein erfolgreiches Versicherungsmaklerunternehmen aufbaute. Die Dr. Axe-Stiftung übernahm 2008 das Lebenswerk des Stifters und führt es seitdem in seinem Sinne weiter. Sie ist auf ein breites Spektrum gemeinnütziger, sozialer und mildtätiger Zwecke ausgerichtet.

Mit dem 2011 eröffneten Hasenberghof in Kronenburg/Eifel verfügt die Stiftung über ein außergewöhnliches, von Dr. Axe ausgewähltes Domizil, das die Verbindung höchst unterschiedlicher Stiftungszwecke zulässt. In dem dort neu eingerichteten Kunstkabinett finden regelmäßig wechselnde Ausstellungen mit Gemälden aus der Sammlung der Dr. Axe-Stiftung statt, deren Schwerpunkt auf Werken der Düsseldorfer Malerschule liegt.

Dr. Axe besaß selbst Werke von Künstlern wie Andreas und Oswald Achenbach, die den Grundstock der Sammlung der Dr. Axe-Stiftung bilden.
Die bestehende Sammlung wird durch Neuankäufe ständig erweitert und auch an andere Museen und Institutionen ausgeliehen.

Öffnungszeiten:
bis 30. Dezember 2017:
Dienstag – Freitag: 11 – 17 Uhr
Samstag/ Sonntag/Feiertag: 10 – 17:30 Uhr

01. Oktober – 29. Januar:
Mittwoch – Freitag: 15 – 17 Uhr
Samstag/Sonntag/Feiertag: 11 – 17 Uhr

Eintritt: 6,00 €, ermäßigt 3,00 €

Ort: Ostholstein-Museum Eutin, Schlossplatz 1, 23701 Eutin
www.oh-museum.de

www.axe-stiftung.de

Foto © Dr. Axe-Stiftung


noch bis 28. Januar 2018

Jan Kollwitz – Japanische Keramik

Jan Kollwitz - Gefäße © Götz WrageIn der Zeit vom 08. Dezember 2017 bis 28. Januar 2018 zeigt das Ostholstein-Museum in Eutin unter dem Titel „Jan Kollwitz – Japanische Keramik“ rund 60 Exponate des bekannten, im ostholsteinischen Cismar lebenden Keramikers.

Seine Laufbahn begann Jan Kollwitz 1983. Nachdem er eine Lehre bei dem berühmten Keramiker Horst Kerstan in Kandern abgeschlossen hatte, setzte er seine Ausbildung in Japan bei dem Keramikermeister Yutaka Nakamura fort und knüpfte wichtige Kontakte zu dessen Kollegen Kazu Yamada. 1988, vor nunmehr knapp dreißig Jahren, bezog Jan Kollwitz das alte Pastoratsgebäude in Cismar, richtete dort eine Töpferwerkstatt ein und ließ sich von dem berühmten japanischen Ofenbaumeister Watanabe Tatsuo eigens einen Anagama-Holzbrennofen bauen.

Die im fernen Japan gemachten Erfahrungen setzt Jan Kollwitz seitdem konsequent und ganz im Sinne der japanischen Töpfertradition in seinen Keramiken um – abseits aller künstlerischen Modeerscheinungen und Zeitströmungen.
Die langen inneren Prozesse, die er durchlaufen musste, um sich von den europäischen Vorstellungen und Herangehensweisen im Töpferhandwerk zu lösen und sich für die japanische Art und Arbeitsweise zu öffnen, lassen sich in seinen Arbeiten erahnen. Die Ergebnisse dieser Entwicklungen, die Keramiken von unterschiedlicher Form und Farbgebung, zeigen eindrucksvoll, dass es ihm am Ende gelungen ist, in die strenge japanische Keramiktradition seine individuellen Arbeitserfahrungen und seine persönliche Note einzuflechten.
Das Ergebnis sind besondere, exotisch und doch so natürlich anmutende Kunstobjekte, die in ihrer qualitätvollen Beschaffenheit immer auch Gegenstände des Gebrauchs sein dürfen und auf unterschiedliche Weise japanische Kultur in unseren europäischen Lebensalltag bringen.

Jan Kollwitz ist mit seinen Keramiken international auf Ausstellungen sowie in privaten und öffentlichen Sammlungen vertreten. Bereits in den Jahren 2001 und 2008 veranstaltete das Ostholstein-Museum zwei vielbeachtete Ausstellungen zu seinem Werk.

Öffnungszeiten des Museums:
Mittwoch bis Freitag: 15 – 17 Uhr
Samstag/Sonntag/Feiertag: 11 – 17 Uhr
15., 24., 25., 31. Dez. geschlossen

Eintritt: 5,- €

Ort: Ostholstein-Museum, Schlossplatz 1, 23701 Eutin
www.museum.kreis-oh.de

Foto © Götz Wrage


noch bis 03. Februar 2018

„Darüber lacht die Republik –
Friedrich Ebert und ‚seine‘ Reichskanzler in der Karikatur“

Kladderadatsch Karikatur Friedrich Ebert backt sich einen ReichskanzlerIn den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts erlebte die Karikatur einen regelrechten Boom: Es gab knapp 80 humoristisch-satirische Zeitschriften, die Karikaturen veröffentlichten. Dabei standen Reichspräsident Friedrich Ebert und die jeweils amtierenden Reichskanzler als die herausragenden Repräsentanten der jungen Weimarer Republik im Fokus der satirischen Kritik.

Die Ausstellung präsentiert eine Auswahl von rund 70 Zeichnungen, die Ebert und jene Kanzler ins Visier nehmen, die er zu seinen Lebzeiten ernannt hat. Dies waren die SPD-Politiker Philipp Scheidemann, Gustav Bauer und Hermann Müller, von der Zentrumspartei Constantin Fehrenbach, Joseph Wirth und Wilhelm Marx, der DVP-Vorsitzende Gustav Stresemann sowie die parteilosen Wilhelm Cuno und Hans Luther. Zwei dieser Kanzler, Hermann Müller und Wilhelm Marx, gelangten nach dem Tod Eberts im Februar 1925 erneut ins Amt. Karikaturen aus diesen zweiten Amtszeiten finden ebenfalls Eingang in die Ausstellung, da die Kanzler im ursprünglichen Sinn zu Eberts Reichskanzlern zu zählen sind.

Die Auswahl der Karikaturen erfolgte zum einen nach optischen und künstlerischen Gesichtspunkten; zum anderen sollten die Karikaturen auch heute noch ohne komplizierte Erläuterungen verständlich sein. Auch wenn die Zeichnungen zum großen Teil auf das politische Tagesgeschehen Bezug nehmen und es widerspiegeln, so lassen sie sich zumeist auch ohne Hintergrundwissen intuitiv verstehen. Manche wirken noch heute erstaunlich aktuell. Dies spricht für die außergewöhnliche Qualität der Karikaturisten und ihrer Werke, die der Betrachter auch ohne Vorkenntnisse genießen kann.

Die Ausstellung gliedert sich in verschiedene Themenbereiche, die von den Karikaturisten besonders häufig aufgegriffen wurden. Dabei reicht die Spannweite von harmlos-lustigen Zeichnungen bis zu zutiefst verleumderischen Darstellungen. In drastischen Bildern belegen sie den Hass der politischen Gegner auf das sozialdemokratische Staatsoberhaupt und die demokratische Elite der Weimarer Republik. Sie greifen nicht nur Reichspräsident und Reichskanzler an, sondern auch das demokratische System, das diese verkörpern. Die ausgestellten Karikaturen spiegeln somit die gesellschaftlichen Gegensätze der Weimarer Republik wider. Sie werfen ein Schlaglicht auf die politische Kultur einer Epoche, in der Unsicherheit, Krisen und politische Feindschaft zur Tagesordnung gehören und das Klima prägen.

Zahlreiche Zeichnungen sind erstmals in einer Ausstellung zu sehen. Fantasievolle Installationen ergänzen die Bildexponate und machen die Präsentation, die sowohl zum Schmunzeln als auch zum Nachdenken anregt, besonders anschaulich.

Öffnungszeiten:
Dienstag 09:30 – 18:00 Uhr
Mittwoch 09:30 – 13:00 Uhr
Donnerstag 09:30 – 19:00 Uhr
Freitag 09:30 – 18:00 Uhr
Samstag 09:30 – 13:00 Uhr

Eintritt: frei

Ort: Kreisbibliothek Eutin, Schlossplatz 2, 23701 Eutin
www.kb-eutin.de


noch bis 04. Februar 2018

Weihnachtswünsche.
Die Welt des Spielzeugs um die Jahrhundertwende

Puppe - St. Annen Museum © Sammlung Müller-Albrecht - Foto Ulf-Kersten NeelsenWen fasziniert sie nicht, die Welt der Großen im Kleinen?
In der Biedermeierzeit (ca. 1815–1848) bekamen besser gestellte Bürgerkinder erstmals eigene Spielzimmer und wurden zu Weihnachten reich mit Spielzeug beschenkt. Unter den bürgerlichen Weihnachtsbäumen fand sich häufig eine detailgetreue „Miniaturwelt“ wieder.

Die in der Ausstellung gezeigten Exponate gehören einer Zeit an, zu der Kinderspielzeug das gesellschaftliche Rollenverständnis widerspiegelte.
Kleine Küchen, Puppen und Kinderwagen bereiteten die Mädchen auf ihre spätere Rolle als Hausfrau und Mutter vor.
Die Jungen durften sich auf Ankerbaukästen, Zinnsoldaten oder Steckenpferde mit Säbeln freuen.
Darüber hinaus entstanden spätestens zu dieser Zeit auch heute noch beliebte Brettspiele wie „Mensch Ärgere Dich nicht“ und Kartenspiele. Bilderbücher weckten die Vorstellungen einer heilen Welt.
All dies galt jedoch lediglich für die Bürgerkinder, während Arbeiterkinder nicht selten bereits in frühen Jahren solche Spielzeuge in Heimarbeit herstellen mussten. Sie selbst hatten weder Kinderzimmer noch Spielzeug, an eine unbeschwerte Kindheit war für sie nicht zu denken.

Das Bild des Kindes, das in seiner Entwicklung gefördert werden muss, wurde seit dem späten 18. und im 19. Jahrhundert geprägt – von Reformpädagogen wie Pestalozzi oder Rousseau mit seinem berühmten Roman „Emile oder über die Erziehung“. Neue, menschenfreundlichere Erziehungsvorstellungen lösten die oft brutale und rein auf Drill beruhende „schwarze Pädagogik“ ab. Die mit viel Liebe zum Detail hergestellten Spielzeuge zeigen den neuen Stellenwert der Kinder.

Das St. Annen-Museum besitzt eine kleine, vielseitige Spielzeugsammlung, die vor allem auf Schenkungen beruht. Hier sind so manche Schätze zu heben, die die kulturgeschichtliche Sammlung des Hauses abrunden und den Blick auch auf diese Thematik zu lenken vermögen.

Die faszinierenden und detailreichen Exponate werden in drei Räumen gezeigt, die die Vorfreude auf das sich nähernde Weihnachtsfest nachempfinden.
Vom „Wünschen“ über das „Warten“ in der spannenden Adventszeit bis zum „Wundern“ am festlichen Heiligen Abend unter dem Tannenbaum vermittelt diese Ausstellung etwas von dem Glanz der bürgerlichen Weihnachtszeit früherer Tage.
Dazu gehören Ensembles mit zahlreichen kleinen, manchmal winzigen Zubehörteilen zu den großen Themen wie etwa Schlafen, Baden, Kochen, Speisen und Nähen ebenso wie die Puppenküche der Familie Mann, Schiffe, Bilderbücher, Brettspiele und Papiertheater, die um die Jahrhundertwende gerade zu Weihnachten von der ganzen Familie bespielt wurden.
Ein Adventskalender scheint täglich einen neuen Wunsch zu erfüllen und bietet zahlreiche Überraschungen für Groß und Klein.
Präsentiert werden auch seltenere Stücke wie wilde Tiere aus Zinn, ein Globus, ein Segelschiff oder alte Sportgeräte.

Ein Begleitheft zur Ausstellung und ein interaktives Kinderheft sowie ein umfangreiches Rahmenprogramm mit klassischen Führungen, Gespräche mit den Sammlern, Angebote für Familien, Kindergärten und Schulklassen runden die Ausstellung ab.
Das Kinderbegleitheft lädt junge BesucherInnen und Familien dazu ein, die aufregende Weihnachtswelt mit ihren vielen Details im St. Annen-Museum zu entdecken, Wissenswertes zu erfahren und spannende Rätsel zu lösen. Mit den liebevollen Zeichnungen der Kieler Illustratorin Franziska Ludwig, Bastelvorlagen und Spielideen bietet das Heft auch nach dem Museumsbesuch noch gute Unterhaltung.
Es ist kostenlos im Museum oder online unter www.st-annen-museum.de/file/interaktives_kinderheft.pdf erhältlich. Das Begleitheft zur Ausstellung vermittelt in fachlichen Essays und einem Sammlerinterview ergänzende historisch und kulturwissenschaftlich fundierte Einsichten in die Bedeutung des Spielzeugs im vergangenen Jahrhundert.

Öffnungszeiten des Museums:
01.01. – 31.03.: 11:00 – 17:00 Uhr
01.04. – 31.12.: 10:00 – 17:00 Uhr

Eintritt: 
Erwachsene|Ermäßigte|Kinder:
7|3,50|2,50 €

Ort: St. Annen-Museum, St. Annen-Straße 15, 23552 Lübeck
www.st-annen-museum.de

Foto © Sammlung Müller-Albrecht – Foto Ulf-Kersten Neelsen


noch bis 04. Februar 2018

Bescherung unterm Weihnachtsbaum
Eine Zeitreise durch die Welt der Weihnachtsgeschenke für Kinder

Bescherung unterm Weihnachtsbaum © Industriemuseum Geschichtswerkstatt HerrenwykIn der guten Stube des 20. Jahrhunderts glänzte am Heiligen Abend auch in ärmeren Familien der Weihnachtsbaum. Darunter lagen Geschenke für die Kinder – teils gekauftes oder selbstgebautes Spielzeug, wenn das Geld knapp war, aber auch allerlei Nützliches wie Handschuhe oder Socken.

Die Weihnachtsausstellung des Industriemuseums Geschichtswerkstatt Herrenwyk Bescherung unterm Weihnachtsbaum – Eine Zeitreise durch die Welt der Weihnachtsgeschenke für Kinder zeigt weihnachtliche Gabentische für Kinder durch die letzten 120 Jahre bis in die Gegenwart. Das 20. Jahrhundert war ein bewegtes Jahrhundert mit Höhen und Tiefen, mit Turbulenzen und politischen Umbrüchen, mit entbehrungsreichen und goldenen Zeiten. In den Gabentischen von gestern bis heute spiegeln sich Notzeiten und Überschwang wider.

In kleinen, drapierten Szenen wird in der Ausstellung das wirtschaftliche Auf und Ab innerhalb der letzten hundert Jahre deutlich, vom aufwendig oder einfachen selbstgebauten Holz- und Blechspielzeug bis hin zur Massenware billigen Plastikspielzeugs, von der künstlerisch anmutenden Puppe über die Puppe aus Stoffresten oder Pappmaschee bis hin zur Puppe aus Weichplastik mit Kleidung aus Kunststoffen in schreienden Farben und mit nichtssagenden Gesichtern. Einblicke in die Welt modernen Spielzeugs  – häufig eine Welt aus Plastik und elektrischem Lichterglanz – rundet die Ausstellung ab.

Öffnungszeiten des Museums:
01.01. – 31.12.
Fr 14:00 – 17:00 Uhr
Sa und So 10:00 – 17:00 Uhr

Eintritt: Erwachsene 4 €, Ermäßigte und Kinder 2 €

Ort: Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk, Kokerstr. 1-3, 23569 Lübeck
www.geschichtswerkstatt-herrenwyk.de

Foto © Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk


noch bis 11. Februar 2018

“Scratch My Back”
Hans-Meid-Preisträgerin 2017 Line Hoven und Hochschulwettbewerb Illustration

Dachs © Line HovenBildende Kunst, Literatur und die Verbindung von beiden spielen in Lübecks Museumslandschaft traditionell eine wichtige Rolle. In der Buchillustration finden beide künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten idealerweise zusammen.

Die neue Sonderausstellung der Lübecker Kunsthalle St. Annen Scratch My Back Hans-Meid-Preisträgerin 2017 Line Hoven und Hochschulwettbewerb für Illustration bietet vielfältige Einblicke in die Welt der Buchillustration.

In einem Querschnitt durch die moderne, aber auch historische Illustrationskunst werden Werke der aktuellen Hans-Meid-Preisträgerin 2017 Line Hoven, aller Nominierten im Hochschulwettbewerb zur Buchillustration der Hans-Meid-Stiftung sowie Beispiele der Illustrationskunst von Hans Meid aus dem frühen 20. Jahrhundert gezeigt.

Um die ungeheure Bandbreite illustratorischer Arbeiten vor Augen zu führen, werden zudem Werke des Preisträgers 2015, Lars Henkel, ausgestellt.

Die Präsentation zum Hans-Meid-Preis findet in diesem Jahr erstmals in Lübeck statt.

Öffnungszeiten:
Dienstag – Sonntag
01.04. – 31.12.2017: 10:00 – 17:00 Uhr
01.01. – 31.03.1018: 11:00 – 17:00 Uhr

Eintritt:
Erwachsene 7,- €
Ermäßigte 3,50 €
Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren 2,50 €
Kinder unter 6 Jahren frei

Ort: Kunsthalle St. Annen, St. Annen-Straße 15, 23552 Lübeck
www.kunsthalle-st-annen.de

Foto © Line Hoven


noch bis 11. Februar 2018

DIE KUNST DES SELBSTPORTRÄTS XII
Sammlung Leonie von Rüxleben
Von Meid bis Z

Hans Meid - 1883 Pforzheim – 1957 Ludwigsburg - Selbstbildnis, 1917, Radierung, Kaltnadel, Kupferdruckkarton - Sammlung Leonie von Rüxleben © Kunsthalle St. Annen/die LÜBECKER MUSEENBereits zum 12. Mal präsentiert die Kunsthalle eine Ausstellung zur Sammlung Leonie von Rüxleben.

Über einen Zeitraum von fast vier Jahrzehnten hat Leonie Freifrau von Rüxleben (1920– 2005) etwa 1300 Selbstporträts von Künstlern gesammelt, darunter Selbstbildnisse von Heinrich Vogeler, Max Liebermann, Oskar Kokoschka, Max Slevogt, Horst Janssen oder Ernst Ludwig Kirchner.

Die umfangreiche Sammlung wurde den Lübecker Museen 2004 geschenkt und ist seitdem jährlich in einer Ausstellung in der Kunsthalle St. Annen zu sehen.

In diesem Jahr steht die Ausstellung unter dem Titel „Von Meid bis Z“. Den Auftakt für die diesjährige Ausstellung bildet dabei ein Selbstbildnis Hans Meids, Namensgeber des Hans-Meid-Preises für Buchillustration, dessen Preisträger in der zeitgleichen Ausstellung Scratch My Back präsentiert werden.

Öffnungszeiten:
Dienstag – Sonntag
01.04. – 31.12.2017: 10:00 – 17:00 Uhr
01.01. – 31.03.1018: 11:00 – 17:00 Uhr

Eintritt:
Erwachsene 7,- €
Ermäßigte 3,50 €
Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren 2,50 €
Kinder unter 6 Jahren frei

Ort: Kunsthalle St. Annen, St. Annen-Straße 15, 23552 Lübeck
www.kunsthalle-st-annen.de

Foto © Kunsthalle St. Annen/die LÜBECKER MUSEEN


noch bis 01. April 2018

Ringelnatz: Kunst und Komik

Ringelnatz, Das Urtier © Joachim Ringelnatz-Museum CuxhavenDie Gedichte von Joachim Ringelnatz erfreuen sich seit mehr als 100 Jahren ungebrochener Beliebtheit.

1883 wird der Lyriker als Hans Bötticher im sächsischen Wurzen geboren. Als er seine Verse mit 25 Jahren zum ersten Mal in der Münchener Künstlerkneipe Simplicissimus auf der Bühne vorträgt, ist das Publikum von seinem anarchischen Sprachwitz sofort gebannt. Legendär wird später seine Bühnenfigur des Matrosen Kuttel Daddeldu.

Anders als seine Lyrik ist das bildkünstlerische Werk des reisenden Artisten, als der er sich selbst bezeichnet, deutlich weniger bekannt. Bereits 1905 beginnt er während einer Ausbildung zum Kaufmann in Hamburg erste Ölbilder zu malen. Ab 1922 wendet Ringelnatz sich intensiv der Malerei zu.

Die neue Sonderausstellung Ringelnatz: Kunst und Komik, die ab Sonntag, 10. September 2017, im Lübecker Günter Grass-Haus zu sehen sein wird, nimmt die Malerei als Ausgangspunkt, um der komplexen Persönlichkeit des Künstlers Ringelnatz nachzuspüren, der in seinen Bildern die Absurdität und Zerrissenheit einer sich im Wandel begriffenen Gesellschaft zu bannen versucht.
So öffnet die Ausstellung dem Publikum ein Fenster in die Welt des enigmatischen Artisten und setzt den zu Unrecht meist auf seine humoristischen Verse reduzierten Künstler in Bezug zu den gesellschaftlichen Entwicklungen und künstlerischen Strömungen der 1920er-Jahre. Insgesamt werden rund dreißig Aquarelle, Zeichnungen und Ölgemälde gezeigt.

Die in der Ausstellung Ringelnatz: Kunst und Komik gezeigten Werke sind u. a. Leihgaben des Joachim Ringelnatz-Museums Cuxhaven, das parallel zur Ausstellung im Günter Grass-Haus Werke von Günter Grass als Leihgaben erhält und in der Schau Plappernde Fundsachen präsentiert.

Öffnungszeiten:
01.04. – 31.12.2017
Montag – Sonntag 10:00 – 17:00 Uhr

01.01. – 31.03.2018
Dienstag – Sonntag 11:00 – 17:00 Uhr

Eintritt: Erwachsene 7,- €
Ermäßigte 3,50 €
Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren 2,50 €
Kinder unter 6 Jahren frei

Ort: Günter Grass-Haus, Glockengießerstraße 21, 23552 Lübeck
www.grass-haus.de


24. Januar 2018

Vernissage
»Im Westen nichts Neues«
Remarques Roman in Text und Bild
Ausstellung 25.01. – 15.04.2018

Nebel - Im Westen nichts Neues © Peter EickmeyerAb dem 25. Januar 2018 zeigt das Literaturmuseum die Ausstellung „Im Westen nichts Neues“ – Remarques Roman in Text und Bild in Kooperation mit dem Erich Maria Remarque-Friedenszentrum.

Im Westen nichts Neues“ gilt als der zentrale Antikriegsroman des 20. Jahrhunderts. Seine Aktualität hat er nicht eingebüßt:
100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs bietet der Roman immer noch Anlass für die Beschäftigung mit den Leiden des Krieges.

Die Ausstellung zeigt neben Remarques Roman auch eine moderne Interpretation von „Im Westen nichts Neues“:
Originalgrafiken aus Peter Eickmeyers gleichnamiger Graphic Novel (2014). Dieser Zugang ermöglicht neue Perspektiven auf den Klassiker, vertieft wesentliche Aspekte und macht die historischen Ereignisse auf andere Weise erfahrbar als der Roman.

Mittwoch 19:30 – 21:30 Uhr

Öffnungszeiten:
01.01. – 31.01.2018
Dienstag – Sonntag 11:00 – 17:00 Uhr

01.02. – 31.03.2018
Montag – Sonntag 11:00 – 17:00 Uhr

01.04. – 31.12.2018
Montag – Sonntag 10:00 – 18:00 Uhr

Eintritt: Erwachsene 7 €, Ermäßigte 3,50 €, Kinder 2,50 €

Ort: Buddenbrookhaus, Mengstraße 4, 23552 Lübeck
www.buddenbrookhaus.de

Foto © Peter Eickmeyer


weiter zum Februar »


Alle Angaben ohne Gewähr. Änderungen vorbehalten.