Ausstellungen Travemünde und
Schleswig-Holstein Februar 2020

noch bis 02. Februar 2020

„Alles Zeichnen ist gut …“
Zeichnungen aus der Sammlung Becker

Olga Weiß – Liegender Knabe 1886 – Bleistift auf PapierDas Ostholstein-Museum zeigt in den Wintermonaten eine repräsentative Auswahl an Zeichnungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts aus der Eutiner Privatsammlung Renate und Kay Becker, die in diesem Jahr dem Museum bereits in Teilen als Schenkung überlassen wurde und einen eindrucksvollen Einblick in eine Zeit gibt, die als herausragende Epoche der Zeichenkunst gilt.

Das Zeichnen war nicht nur ein wesentlicher Bestandteil der künstlerischen Ausbildung an den Kunstakademien, sondern begleitete die Künstler auch in ihrem weiteren Schaffen im Rahmen von Studien vor dem Motiv und als Erinnerungsskizzen für die Arbeit im Atelier. Interessant ist dabei vor allem die jeweilige Idee hinter der Zeichnung: So finden sich in der Ausstellung neben einer Vielzahl an vollendeten Arbeiten, die als direkte, bereits ausgearbeitete Vorstudien für spätere Gemälde dienten oder auch als selbständige Bildwerke gelten, vor allem spontane Zeichenstudien.

Gerade diese Skizzen faszinieren den Betrachter, denn sie lassen unerwartete Einblicke in künstlerische Schaffensprozesse zu und zeigen eindrucksvoll, dass sie im Gegensatz zu den Gemälden keinen malerischen Vorgaben oder Erwartungen des Kunstmarktes unterlagen.

In der Ausstellung vertreten sind Arbeiten von bekannten Künstlern wie Wilhelm Camphausen, Louis Gurlitt, Wilhelm Leibl, Ludwig Richter, Wilhelm Schadow und Heinrich Zille, aber auch äußerst qualitätvolle Zeichnungen von heutzutage weniger namhaften Künstlern wie Johann Riefesell und Franz Roth. Die thematische Spannbreite reicht dabei von Porträt- und Figurenstudien über Genreszenen und Interieurs bis hin zu Landschaftsansichten, Baumstudien und vielem mehr. Neben den Skizzen findet sich auch eine Vielzahl an aufschlussreichen Skizzenbüchern.

Öffnungszeiten:
dienstags – freitags 14:00 – 17:00 Uhr
samstags, sonn- und feiertags 11:00 – 17:00 Uhr

Eintritt: 6,00 €, ermäßigt 3,00 €

Ort: Ostholstein-Museum, Schlossplatz 1, 23701 Eutin
www.oh-museum.de


noch bis 02. Februar 2020

Volker Tiemann
Skulptur und Text
– Und wo ist eigentlich Bernd?

Volker Tiemann, Metaphysik und Frühstück, 2018, © VG Bild-Kunst, Bonn 2019, Foto Helmut KundeIn den Wintermonaten zeigt das Ostholstein-Museum aktuell eine repräsentative Auswahl an Skulpturen, Wandobjekten, Lackstücken und Zeichnungen des Kieler Bildhauers Volker Tiemann.

Tiemanns unkonventionellen Skulpturen, die stets aus dem Grundmaterial Holz gefertigt sind, lösen beim Betrachter Staunen und Verwunderung aus, werden die Dinge des täglichen Lebens doch in seiner Präsentationsform mit heiterer Gelassenheit selbst in Frage gestellt – immer mit Humor, immer aber auch mit ganzem Ernst. Dies gelingt Tiemann, indem er die dargestellten Gegenstände in neue Relationen setzt, indem er Größenverhältnisse ändert, Funktionen auflöst und unumstößliche Tatsachen mittels des Objekts negiert. Die auf den ersten Blick suggerierte Einfachheit des Objekts offenbart dabei erst nach und nach die inhaltliche Vielschichtigkeit des Dargestellten und versetzt den Betrachter in ein Wechselspiel von Erwartung, Irritation und veränderter Wahrnehmung.
Auf diese Weise erschafft Tiemann in seinen skulpturalen Arbeiten eine neue, künstlerische Wirklichkeit.

Volker Tiemann, geboren 1963 in Kiel, absolvierte nach dem Abitur vorerst ein neunmonatiges Steinmetzpraktikum, bevor er von 1986 bis 1992 Freie Kunst an der Muthesiuskunsthochschule in Kiel bei Jan Koblasa studierte. Nach dem Diplom 1992 ließ er sich als freischaffender Künstler mit einem eigenen Atelier in Kiel nieder. Es folgten zahlreiche Ausstellungen und Auszeichnungen. Heutzutage befinden sich viele Arbeiten in privaten und öffentlichen Sammlungen sowie Museen.

Nach der Begrüßung durch den Kreispräsidenten Harald Werner vom Kreis Ostholstein wird Herr Dr. Martin Westphal, Leiter der Museen im Kulturzentrum Rendsburg, in die Ausstellung einführen.
Musikalisch wird die Eröffnung von der Kreismusikschule Ostholstein begleitet.

Programm:
Künstlergespräche mit Volker Tiemann
Sonntag, 05. Januar 2019, 11:30 Uhr
Sonntag, 26. Januar 2020, 15:00 Uhr

Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Öffnungszeiten:
dienstags – freitags 14:00 – 17:00 Uhr
samstags, sonn- und feiertags 11:00 – 17:00 Uhr

Sonntag 11:30 Uhr

Eintritt: 6,00 €, ermäßigt 3,00 €

Ort: Ostholstein-Museum, Schlossplatz 1, 23701 Eutin
www.oh-museum.de

Foto © VG Bild-Kunst, Bonn 2019, Foto Helmut Kunde


noch bis 16. Februar 2020

»Grass, Kehlmann und die Welt des Barocks«

time after time © Ori Gersht»Gestern wird sein, was morgen gewesen ist. Unsere Geschichten von heute müssen sich nicht jetzt zugetragen haben.« (Günter Grass)

Ist tatsächlich vergangen, was vor Jahrhunderten geschah?
Berühren uns Themen, mit denen sich Künstler und Autoren vor langer Zeit beschäftigt haben, heute nicht mehr?

Das Günter Grass-Haus lässt die Welt des Barocks aufleben und fragt, was die Probleme und Gedanken von damals aktuell für uns bedeuten können.

Die Ausstellung »Grass, Kehlmann und die Welt des Barocks« wagt einen Ritt durch die Jahrhunderte und führt die Besucher vom Dreißigjährigen Krieg über die Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg bis heute – in die Zeit des syrischen Bürgerkriegs.

Im Zentrum stehen die Erzählung »Das Treffen in Telgte« von Günter Grass und der Roman »Tyll« von Daniel Kehlmann. Beide Autoren blicken in ihren Werken zurück in die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts, als in Europa ein verheerender Kampf um Glaube und Macht geführt wird.

Günter Grass lässt Barockdichter wie Gryphius oder Grimmelshausen 1647 in einem kleinen Ort nahe Osnabrück zusammenkommen. Sie diskutieren, lesen, streiten, beklagen die Schrecken des Krieges – zugleich wird geschlemmt, gezecht und geliebt.

Das fiktive Dichtertreffen spiegelt Themen und Mitglieder der Gruppe 47. Dieser Kreis von Schriftstellern, Kritikern und Verlegern, zu dem auch Günter Grass zählt, prägt das literarische Leben in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg maßgeblich.
Die Autoren sehnen sich nach Frieden und kulturellem Aufbruch. In der Pflege der deutschen Sprache sehen sie ihre wichtigste Aufgabe ebenso wie darin, den kulturellen Austausch über territoriale und religiöse Grenzen hinweg zu fördern – 1947 wie schon 300 Jahre zuvor.

»Der Krieg war bisher nicht zu uns gekommen.« (Daniel Kehlmann)
In Daniel Kehlmanns Roman »Tyll« zieht der bekannte Narr, Schausteller und Provokateur Tyll Ulenspiegel durch das vom Dreißigjährigen Krieg verwüstete Land. Er begegnet Figuren wie dem exilierten »Winterkönig« von Böhmen, dem melancholischen Henker Tilman oder dem sprechenden Esel Origenes. Kehlmann beschwört ein schrecklich-schönes Welttheater, in dem das Leben eine Bühne ist, auf der jeder nur seine Rolle spielt – und das unserer heutigen Welt nicht unähnlich ist.

Die Ausstellung ist in drei Zeitwelten 1647, 1947 und 2017 eingeteilt, in denen in Wort und Schrift symbolhaft die Zerstörung der für den jeweiligen Krieg bedeutenden Städte Magdeburg, Dresden und Aleppo im Mittelpunkt stehen. In diesen Bereichen sind unter anderem Originalmanuskripte von Günter Grass und Daniel Kehlmann zu sehen.

Highlight der Sonderausstellung ist eine in der Mitte arrangierte Barocktafel, ein Stilleben, das in all seiner opulenten Pracht das Vanitas-Motiv des 17. Jahrhunderts aufgreift, die Idylle mittels der darin eingebetteten Videokunst des israelischen Künstlers Ori Gersht, die eine in tausend Teile explodierende Blumenvase zeigt, jedoch gleich wieder zerstört und damit das im Barock stets präsente Thema der Vergänglichkeit auf eine zeitgenössische Weise verarbeitet.

Anhand von Beispielen in den Werken von Grass und Kehlmann soll darüber hinaus der Frage nachgegangen werden, wie die Epoche des Barock in der Postmoderne rezipiert wurde.

Öffnungszeiten: 
01.04. – 31.12.: Montag – Sonntag 10:00 – 17:00 Uhr
01.01. – 31.03.: Dienstag – Sonntag 11:00 – 17:00 Uhr

Eintritt: Erwachsene 7 €, Ermäßigte 3,50 €, Kinder und Jugendliche (6-18) 2,50 €

Ort: Günter Grass-Haus, Glockengießerstraße 21, 23552 Lübeck
www.grass-haus.de

Foto © Ori Gersht


noch bis 15. März 2020

„Mühlenpfordt. Neue Zeitkunst“

Carl Mühlenpfordt – Schule und Kirche in Kücknitz Entwurf 1910Das Museum Behnhaus Drägerhaus startet am 16. Januar mit der Sonderausstellung „Mühlenpfordt. Neue Zeitkunst“ ins neue Jahr.

Bis zum 15. März 2020 sind Arbeiten des Ehepaars Carl Mühlenpfordt und Anna Dräger-Mühlenpfordt zu sehen. Hierbei soll das Werk des Architekten Carl Mühlenpfordt, der in Lübeck im beginnenden 20. Jahrhundert beispielsweise mit Bauten für die „Heilanstalt Strecknitz“, den Vorwerker Friedhof oder mit dem Katholischen Gesellenhaus in der Parade seine Spuren hinterlassen hat, dem seiner Frau, der Malerin Anna Dräger-Mühlenpfordt, an die Seite gestellt werden. Dabei werden anhand ausgewählter Arbeiten motivische und inhaltliche Verbindungen des Architekten und der bildenden Künstlerin deutlich.

Carl Mühlenpfordt (1878–1944) reformierte Ende des Ersten Weltkrieges die Architekturfakultät des Braunschweiger Polytechnikums zu einer bekannten Ausbildungsstätte, die später durch das Netzwerk seiner Schüler als „Braunschweiger Schule“ für Furore sorgte. Heute ist der Architekt und Hochschullehrer weitgehend unbekannt, obwohl er mit Verve – abseits vom programmatischen Bauhaus, aber getragen von Kontinuitätsglauben und Reformwillen – eine „Neue Zeitkunst“ für Kaiserzeit und Weimarer Republik einforderte. Die architektonischen und städtebaulichen Ansätze der so genannten Reformarchitektur, zu der auch Mühlenpfordt zu zählen ist, wurden lange Zeit ignoriert und geraten erst nun wieder stärker ins Blickfeld.

1909 heiratete Mühlenpfordt die Lübecker Malerin Anna Dräger (1887–1984). Sie folgte ihrem Mann nach Braunschweig, blieb ihrer Heimatstadt zeitlebens aber durch ihr künstlerisches Werk verbunden.

Die Ausstellung und das Begleitbuch „Mühlenpfordt – Neue Zeitkunst. Reformarchitektur und Hochschullehre“ bieten eine vielschichtige Kontextualisierung zur Einordnung von Leben und Werk des Architekten. Im Behnhaus zu sehen sein werden Entwurfszeichnungen und Fotografien von Bauten Mühlenpfordts (Evangelische Kirche und Schule in Kücknitz, katholisches Gesellenhaus am Dom, Anbau für St. Maria am Stegel in Lübeck, Fabrikgebäude für das Drägerwerk, stadtplanerische Entwürfe für Lübeck).

Von seiner Frau, Anna Dräger-Mühlenpfordt, wird unter anderem die eindrucksvolle Gemäldeserie zur Lübecker Marienkirche ausgestellt, welche die Kirche vor und nach ihrer Zerstörung und den unter ihren Türmen stattfindenden Totentanz zeigt.

Vernissage:
Die Ausstellung wird am Donnerstag, 16. Januar 2020 um 18:00 Uhr eröffnet.
Es sprechen der Kurator Prof. Olaf Gisbertz von der FH Dortmund und Museumsleiter Dr. Alexander Bastek.

Begleitprogramm:

Führungen:
Öffentliche Führung mit Stadtrundgang zu den Bauten Mühlenpfordts
Samstag, 01. Februar, 11:30 Uhr sowie Samstag, 15. Februar und 14. März 2020, 15:00 Uhr, 12 €

Tagung:
„Carl Mühlenpfordt – Tradition und Modernität“
Kolloquium der TH Lübeck
Freitag, 31. Januar 2020, 09 bis 17:30 Uhr, 45 €

Vortrag:
„Neues Bauen in Lübeck vor 1914“ mit Prof. Dr. Joachim Heisel; TH Lübeck
Donnerstag, 06. Februar 2020, 18:00 Uhr, 8 €

Öffnungszeiten:
11:00 – 17:00 Uhr

Eintritt:
Erwachsene 8 €
Ermäßigte 4,- €
Kinder unter 6 Jahren frei
Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren 2,50 €

Ort: Museum Behnhaus Drägerhaus, Königstraße 9-11, 23552 Lübeck
www.museum-behnhaus-draegerhaus.de


noch bis 19. April 2020

„Störtebeker & Konsorten – Piraten der Hansezeit?“

EHM Störtebeker & Konsorten © Europäisches HansemuseumBei der Ausstellung dreht sich alles um Mythen und Legenden, die unser Bild von Piraterie prägen – wie der, des berühmten Klaus Störtebeker.

Im Fokus der Ausstellung steht die Piraterie im Nord- und Ostseeraum vom 14. bis 16. Jahrhundert, sie richtet den Blick aber ebenso auf moderne Piraterie.

Wo liegen Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen Gegenwart und Geschichte? Der Vergleich ermöglicht einen klareren Blick auf die Beteiligten, Täter und Opfer, auf ihre Motive und Erfahrungen. Wer ist gut, wer ist böse, wer ist Räuber, wer ist Gendarm?

Begleitband zur Ausstellung für 29,90 € im Museums-Shop erhältlich.

Öffnungszeiten:
täglich (außer 24. Dezember) 10:00 – 18:00 Uhr

Eintritt: Erwachsene 8 €, Ermäßigte 4 €, Kinder 4 €

Ort: Europäisches Hansemuseum Lübeck, An der Untertrave 1, 23552 Lübeck
www.hansemuseum.eu

www.stoertebekerundko.de

Foto © Europäisches Hansemuseum Lübeck


noch bis 19. April 2020

„BÜGELEISEN! Kulturtechnik als Leidenschaft“

Bügeleisen – Industriemuseum Geschichtswerkstatt HerrenwykKurioses rund ums Bügeleisen

Ab Sonntag, 20. Oktober 2019, lädt das Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk im Rahmen einer neuen Sonderausstellung dazu ein, ein auf den ersten Blick alltägliches Phänomen einmal genauer unter die Lupe zu nehmen: „BÜGELEISEN! Kulturtechnik als Leidenschaft“ lautet der Titel, der erahnen lässt, dass die vermeintlich ungeliebte Hausarbeit hier von allen Seiten beleuchtet wird.

Bis 19. April 2020 wird die Ausstellung die Besucher:innen zum Staunen und Schmunzeln bringen. Sowohl anhand der Technikgeschichte des Gerätes Bügeleisen als auch anhand der Tätigkeit des Bügelns wird schnell deutlich, wie interessant und facettenreich das Thema sein kann und in welchem Ausmaß es als kulturell prägendes Spiegelbild der jeweiligen Zeit und Gesellschaft zu werten ist.

Das Bügeleisen ist ein Paradebeispiel für Industriegeschichte und die Geschichte der Technisierung der Haushalte, da es das erste elektronische Kleingerät war, das sich fest etablierte und bis heute ein viele Millionen Euro schweres Geschäft ist. Die technische Bandbreite der Bügeleisen mit ihren Vor- und Nachteilen und Gefahren bzw. technischen Innovationen wird aufgezeigt – vom Kohlebügeleisen über das Satzbügeleisen, das Spiritusbügeleisen, das Gasbügeleisen bis hin zum elektrischen Bügeleisen. Auch Kinderbügeleisen als Spiel und Erziehungsinstrumente sind zu sehen, ebenso wie Kuriositäten, darunter beispielsweise ein ägyptisches Fußbügeleisen.

Vom heutigen Bügeln als Meditationshilfe bis hin zu den Sportarten des „Extrembügelns“, wo auf Berggipfeln, auf Bäumen oder unter Wasser gebügelt wird, erzählt die Ausstellung.
Den Bügel Liebhabern werden die Bügelverweigerer gegenübergestellt.

Auch die Sammler von Bügeleisen sollen nicht zu kurz kommen; so stammen die meisten Ausstellungsstücke im Industriemuseum von dem Sammler-Ehepaar Bergbauer aus Lübeck. Dabei wird in diesem Zusammenhang auch der Frage nachgegangen, was Menschen dazu bringt, Bügeleisen zu sammeln und die im Ausstellungstitel aufgegriffene Leidenschaft dafür zu entwickeln.

Das Thema Bügeln polarisiert. Es gibt wenige Menschen, die dem Thema emotionslos oder gleichgültig gegenüber stehen“, so die Leiterin des Museums und gleichzeitig auch Kuratorin der Ausstellung, Dr. Bettina Braunmüller. Die Gesellschaft scheine sich schichtübergreifend klar in Bügelliebhaber und Bügelhasser aufteilen zu lassen. Und nicht selten habe das Thema in Paarbeziehungen zum Beispiel zu den ersten Ehekrisen geführt, wenn einer Kritik an der Bügelfähigkeit des anderen äußerte.

Aus kulturwissenschaftlicher Sicht hat das Thema Bügeln und Bügeleisen Auswüchse angenommen, die uns zum Staunen, Kopfschütteln und Schmunzeln bringen“, merkt die Museumsleiterin an. Die Ausstellung kann und soll durchaus auch zum Lachen anregen, fügt sie hinzu, was ganz besonders an der enormen Bandbreite und Absurditäten liegt, wie Bügeleisen und Bügeln heute grundsätzlich kulturell begegnet wird – vom nahezu dogmatischen Bügelvermeiden bis hin zu Sportarten wie dem Bügeleisenweitwurf oder Bügelweltmeisterschaften sei alles möglich, so Braunmüller.

Die Ausstellung folgt einem farbigen Leitsystem, das den BesucherInnen schnell die Tafeln mit technischem Inhalt von denen mit eher kulturwissenschaftlichem Inhalt unterscheiden lässt. Sie befasst sich in der Einleitung zunächst mit grundlegenden Fragen – wieso bügelt man überhaupt? Wer sammelt Bügeleisen und weshalb? – und führt dann weiter über eine Geschichte der technischen Entwicklung von der Handmangel bis hin zum Dampfbügeleisen anhand von Exponaten und Informationstafeln. Zwei Bügeleisen-produzierende Traditionsfirmen (Rowenta und Grossag) werden vorgestellt um aufzuzeigen, wie viel Profit tatsächlich mit dem Produkt zu machen war und auch um die Dimension der Industriegeschichte zu erfassen.
Im Anschluss folgen Kuriositäten rund ums Bügeln anhand ausgewählter Exponate sowie eine Vielzahl an Kinderbügeleisen. Aus kulturwissenschaftlicher Sicht wird thematisiert, wieso das Bügeln bedeutend für die Arbeiterfamilie war, wie viele Haushalte ein Bügeleisen besitzen, wie die Geräte heute designt werden, ob und vor allem wo auf der Welt kulturell gesehen Bügeln absolut nicht Frauenarbeit, sondern Männerarbeit ist und vieles mehr.

Die Ausstellung umfasst über hundert Exponate an Bügeleisen, Inszenierungen sowie umfangreiches Filmmaterial.

Dank gilt der Possehl-Stiftung für die finanzielle Förderung.

Begleitprogramm:
Eröffnung, öffentliche Führungen und Familienführungen
jeweils So um 11:00 Uhr
Erw./Erm.: 7/3 €, Kinder und Jugendliche 6-15 J. /16-18 J.: 2/5 €

Erleben Sie Führungen direkt von den Sammlern und Leihgebern der Ausstellung. Öffentliche Führungen durch das Sammlerehepaar Bergbauer an jedem ersten Sonntag im Monat um 11 Uhr, Anmeldungen nicht erforderlich (03.11.19/01.12.19/05.01.20/02.02.20/01.03.20/05.04.20).

Führungen speziell für Familien mit Kindern durch das Sammlerehepaar Bergbauer am 17. November und dem 16. Februar (jeweils Sonntag), jeweils um 11 Uhr.

Führungen für Gruppen, Kinder und Schulklassen nach Absprache.

Öffnungszeiten:
freitags 14:00 – 17:00 Uhr
samstags und sonntags 10:00 – 17:00 Uhr

Eintritt: Erwachsene 7 €, Kinder und Jugendliche 6-15 Jahre 2 €, 16-18 Jahre 5 €

Ort: Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk, Kokerstraße 1-3, 23569 Lübeck
www.geschichtswerkstatt-herrenwyk.de


noch bis 26. April 2020

„Frischer Wind aus dem Norden!
Naturmotive in der Helsinki School“

Der Wanderer 2© Elina BrotherusAb Sonntag, 26. Januar 2020, sorgt die Sonderausstellung „Frischer Wind aus dem Norden! Naturmotive in der Helsinki School“ für neue Betrachtungsweisen der Natur in der Kunsthalle St. Annen und bildet damit zugleich den Auftakt für das Jahr des Nordens, in dem sich die LÜBECKER MUSEEN mit mehreren Ausstellungen den „Nachbarn im Norden“ zuwenden wollen.

Bis 26. April 2020 sind in der Kunsthalle St. Annen Bilder ausgewählter Fotokünstler:innen der so genannten Helsinki School zu sehen, die sich in ihren Werken mit Natur und Landschaft auseinandersetzen.

Als Helsinki School erlangte seit den 1990er Jahren eine Gruppe von Absolvent:innen der Aalto University of Arts, Design and Architecture internationale Bekanntheit in der Fotokunst. Obwohl die mehrere Generationen vereinende Schule keineswegs einen homogenen stilistischen oder thematischen Ansatz verfolgt, bilden vielfältige Naturbezüge in zahlreichen Fotoserien der vertretenen Künstler:innen dennoch einen gemeinsamen Nenner.

In der Kunsthalle St. Annen werden neben den Werken zeitgenössischer finnischer Fotografen auch Gemälde, Grafiken und Skulpturen der nordischen Moderne präsentiert und den Fotos gegenübergestellt, um Bezüge aufzuzeigen. Die Verbundenheit von Natur und Kultur sowie ein intuitives Gespür für den Raum sind in all diesen Werken gegenwärtig. Einige Bilder befassen sich mit den Konventionen der Landschaftsmalerei, andere wiederum lassen eine Atmosphäre aufleben, die sich zwischen dem Unheimlichen und dem Sublimen bewegt.

Vielfach wird die Natur in den Bildern zu einem Schlupfwinkel, zu einem Rückzugsort für die Menschen. Die Trennung zwischen dem menschlichen Körper und der umgebenden Landschaft mutet unwirklich, künstlich herbeigeführt an.
Möglicherweise anknüpfend an traditionelle Geschichten verbindet viele der Bildzyklen ein starkes Narrativ. Die Natur wird in manchen der Fotos vergrößert und durch das Auge der Kamera wie in einer wissenschaftlichen Analyse betrachtet und präsentiert.
Wieder andere Serien nehmen Bezug auf ökologische
Themen, auf die Bedrohung durch den Klimawandel und auf die Zerstörung der Wälder.

Die Sonderausstellung bringt Werke von finnischen Künstler:innen wie Elina Brotherus, Joakim Eskildsen, Ilkka Halso, Tiina Itkonen, Jorma Puranen, Jaakko Kahilaniemi, Sanna Kannisto, Mikko Rikala, Anni Lepälä, Susanna Majuri, Riitta Päiväläinen und Santeri Tuori mit denen weiterer skandinavischer Kunstschaffender wie den Dänen Joakim Eskildsen, Osmund Hansen, Per Kirkeby und K.R.H. Sonderborg, dem Schweden Jan Håfström oder der Norwegerin Mona Lalim zusammen.

So werden unterschiedliche Perspektiven beleuchtet, die es Interessierten ermöglichen, sich mit der Darstellung, Dekonstruktion und Imagination von Natur in der Fotografie und auch punktuell Malerei und Skulptur auseinanderzusetzen.

Anlässlich der Ausstellung ist im Fachverlag Hatje Cantz das Buch „Helsinki School, Volume IV“ erschienen, das den Fokus auf die Naturaufnahmen der Helsinki School legt und ab sofort im Museumsshop der Kunsthalle St. Annen zu erwerben ist. Antje-Britt Mählmann wird darüber auch am 12. März 2020 auf der Leipziger Buchmesse am Stand „Nordisches Forum“ des Finnland-Instituts einen Vortrag halten.

Begleitet wird die Ausstellung von einem vielfältigen Rahmenprogramm, in dem es viele neue Formate geben wird.
So findet am 06. März 2020 beispielsweise eine Kunst-Party unter dem Titel „Finland Calling“ statt, zu der unter anderem die finnische DJane Sarah Kivi auflegt.
Des Weiteren sind Kunstperformances, ein Kurzfilmabend in Kooperation mit den Nordischen Filmtagen am 02. April 2020, ein Vortrag über die Sami in Kooperation mit der Völkerkundesammlung sowie eine dialogische Führung zu Umwelt und Klimawandel in Zusammenarbeit mit dem Museum für Natur und Umwelt geplant.
Für Kunststudierende wird zudem der renommierte Fotokünstler Joakim Eskildsen einen Künstler-Workshop im Rahmen der Ausstellung gestalten.

Vernissage:
Die Ausstellung wird am 25. Januar 2020 um 15 Uhr mit einer moderierten Diskussionsrunde eröffnet. Dort sprechen Anne Sipiläinen, Botschafterin von Finnland, Jan Lindenau, Bürgermeister
der Hansestadt Lübeck, Bernd Jorkisch, Honorarkonsul der Republik Finnland in Lübeck, Prof. Dr. Hans Wißkirchen, Leitender Direktor der LÜBECKER MUSEEN, Dr. Laura Hirvi, Leiterin des Finnland-Instituts in Deutschland, Timothy Persons, Direktor der Galerie Persons Projects, Berlin sowie Dr. Antje-Britt Mählmann, Leitende Kuratorin der Kunsthalle St. Annen.
Musikalisch begleitet wird die feierliche Eröffnung vom finnischen Gitarren-Professor an der Musikhochschule Lübeck, Otto Tolonen, und seinen Studierenden.

Begleitprogramm:

Führungen durch die Sonderausstellung am 02. Februar, im März jeden Sonntag um 15:00 Uhr sowie am 05.,13., 19., 24. und 25. April 2020 jeweils um 15:00 Uhr und am 26. April um 16:00 Uhr. Teilnahme 12 €
Familienführung „Magische Wesen – Zauberhafte Natur“ am 16. Februar und 15. März 2020, 11:00 Uhr, Teilnahme 14 € (1 Erwachsener mit Kindern)
Führung „Kunstwerk Natur – Sehnsucht nach dem Norden“ (aus der Reihe MuseumsMomente) am 21. März 2020, 15:00 Uhr, Teilnahme 12 €
Lehrerfortbildung am 10. Februar 2020, 15:00 Uhr, Teilnahme für Lehrer:innen kostenfrei
Workshop „Zweitägiger Fotografie-Kurs der VHS inklusive Ausstellungsbesuch“ am 07. März 2020, 11 Uhr und Auswertung der Ergebnisse am 21. März, 11 Uhr, Teilnahme 25,50 €

Öffnungszeiten:
01.01.–31.03. dienstags – sonntags 11:00 – 17:00 Uhr
01.04.–31.12. dienstags – sonntags 10:00 – 17:00 Uhr

Eintritt:
Erwachsene 8 €
Ermäßigte 4 €
Kinder unter 6 Jahren frei
Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren 2,50 €

Ort: Kunsthalle St. Annen, St. Annen-Straße 15, 23552 Lübeck
www.kunsthalle-st-annen.de

Foto © Elina Brotherus


noch bis Oktober 2020

„Das schönste Spielzeug der Welt“
Miniaturspielzeug aus dem Erzgebirge

„Das schönste Spielzeug der Welt“ Miniaturspielzeug aus dem Erzgebirge © WeihnachtshausDas schönste Spielzeug der Welt“ – So bezeichnete der Dresdner Spielzeughändler und Sammler Richard Zeumer die Miniaturwelt aus dem Erzgebirge.

Zunächst waren es Spielzeugdesigner an der Königlichen Kunstgewerbeschule in Dresden, die mit Professor Oskar Seyffert, dem späteren Gründer des Museums für Sächsische Volkskunst in Dresden, die Idee zu einer Art Reformspielzeug hatten. Es entstand ein Heimat-Spielzeug, das die Fantasie anregen sollte und dabei die Bereiche Stadt und Land, Natur und Technik auf der Höhe der Zeit im Spiel abbilden konnte. Häuser, Tiere und Menschen in Kombination mit Fahrzeugen und auslegbaren Geländeplatten ließen sich immer wieder neu kombinieren.

Mit dem „Erzgebirgischen Dörfchen“ wurde das erste Pädagogische Spielzeug auf den Markt gebracht, das in seiner Aussagekraft bis heute fast unübertroffen ist. Betrachtet man es in seiner ganzen Vielfalt, so ergibt sich ein kulturgeschichtlicher Blick in die Zeit von der Jahrhundertwende bis zum Zweiten Weltkrieg. Was früher die Kinderherzen entzückte, gehört heute für Erwachsene zum raren Sammelobjekt.

Die Ausstellung umfasst nicht nur Miniaturspielzeug zu verschiedenen Szenen aufgebaut, sondern zeigt anhand von Originalverpackungen, alten Musterblättern und Geschäftspapieren die Idee, das Angebot und die Vermarktung der kleinen Kostbarkeiten.

Exponate aus der gegenwärtigen Produktion einiger weniger Hersteller, die noch nach alten Vorlagen arbeiten, runden die Ausstellung ab.

Öffnungszeiten:
täglich 11:00 – 17:00 Uhr
13.01. – 14.02.2020 geschlossen
15.02. – 27.03.2020 14:00 – 17:00 Uhr

Eintritt: Erwachsene 3 €, Kinder bis 14 Jahre 1€, Kinder bis 6 Jahre frei, Familien 7 €

Ort: Weihnachtshaus, Westerende 46, 25813 Husum
www.weihnachtshaus.info

Foto © Weihnachtshaus


noch bis 26. April 2020

„Frischer Wind aus dem Norden!
Naturmotive in der Helsinki School“

Der Wanderer 2© Elina BrotherusAb Sonntag, 26. Januar 2020, sorgt die Sonderausstellung „Frischer Wind aus dem Norden! Naturmotive in der Helsinki School“ für neue Betrachtungsweisen der Natur in der Kunsthalle St. Annen und bildet damit zugleich den Auftakt für das Jahr des Nordens, in dem sich die LÜBECKER MUSEEN mit mehreren Ausstellungen den „Nachbarn im Norden“ zuwenden wollen.

Bis 26. April 2020 sind in der Kunsthalle St. Annen Bilder ausgewählter Fotokünstler:innen der so genannten Helsinki School zu sehen, die sich in ihren Werken mit Natur und Landschaft auseinandersetzen.

Als Helsinki School erlangte seit den 1990er Jahren eine Gruppe von Absolvent:innen der Aalto University of Arts, Design and Architecture internationale Bekanntheit in der Fotokunst. Obwohl die mehrere Generationen vereinende Schule keineswegs einen homogenen stilistischen oder thematischen Ansatz verfolgt, bilden vielfältige Naturbezüge in zahlreichen Fotoserien der vertretenen Künstler:innen dennoch einen gemeinsamen Nenner.

In der Kunsthalle St. Annen werden neben den Werken zeitgenössischer finnischer Fotografen auch Gemälde, Grafiken und Skulpturen der nordischen Moderne präsentiert und den Fotos gegenübergestellt, um Bezüge aufzuzeigen. Die Verbundenheit von Natur und Kultur sowie ein intuitives Gespür für den Raum sind in all diesen Werken gegenwärtig. Einige Bilder befassen sich mit den Konventionen der Landschaftsmalerei, andere wiederum lassen eine Atmosphäre aufleben, die sich zwischen dem Unheimlichen und dem Sublimen bewegt.

Vielfach wird die Natur in den Bildern zu einem Schlupfwinkel, zu einem Rückzugsort für die Menschen. Die Trennung zwischen dem menschlichen Körper und der umgebenden Landschaft mutet unwirklich, künstlich herbeigeführt an.
Möglicherweise anknüpfend an traditionelle Geschichten verbindet viele der Bildzyklen ein starkes Narrativ. Die Natur wird in manchen der Fotos vergrößert und durch das Auge der Kamera wie in einer wissenschaftlichen Analyse betrachtet und präsentiert.
Wieder andere Serien nehmen Bezug auf ökologische
Themen, auf die Bedrohung durch den Klimawandel und auf die Zerstörung der Wälder.

Die Sonderausstellung bringt Werke von finnischen Künstler:innen wie Elina Brotherus, Joakim Eskildsen, Ilkka Halso, Tiina Itkonen, Jorma Puranen, Jaakko Kahilaniemi, Sanna Kannisto, Mikko Rikala, Anni Lepälä, Susanna Majuri, Riitta Päiväläinen und Santeri Tuori mit denen weiterer skandinavischer Kunstschaffender wie den Dänen Joakim Eskildsen, Osmund Hansen, Per Kirkeby und K.R.H. Sonderborg, dem Schweden Jan Håfström oder der Norwegerin Mona Lalim zusammen.

So werden unterschiedliche Perspektiven beleuchtet, die es Interessierten ermöglichen, sich mit der Darstellung, Dekonstruktion und Imagination von Natur in der Fotografie und auch punktuell Malerei und Skulptur auseinanderzusetzen.

Anlässlich der Ausstellung ist im Fachverlag Hatje Cantz das Buch „Helsinki School, Volume IV“ erschienen, das den Fokus auf die Naturaufnahmen der Helsinki School legt und ab sofort im Museumsshop der Kunsthalle St. Annen zu erwerben ist. Antje-Britt Mählmann wird darüber auch am 12. März 2020 auf der Leipziger Buchmesse am Stand „Nordisches Forum“ des Finnland-Instituts einen Vortrag halten.

Begleitet wird die Ausstellung von einem vielfältigen Rahmenprogramm, in dem es viele neue Formate geben wird.
So findet am 06. März 2020 beispielsweise eine Kunst-Party unter dem Titel „Finland Calling“ statt, zu der unter anderem die finnische DJane Sarah Kivi auflegt.
Des Weiteren sind Kunstperformances, ein Kurzfilmabend in Kooperation mit den Nordischen Filmtagen am 02. April 2020, ein Vortrag über die Sami in Kooperation mit der Völkerkundesammlung sowie eine dialogische Führung zu Umwelt und Klimawandel in Zusammenarbeit mit dem Museum für Natur und Umwelt geplant.
Für Kunststudierende wird zudem der renommierte Fotokünstler Joakim Eskildsen einen Künstler-Workshop im Rahmen der Ausstellung gestalten.

Vernissage:
Die Ausstellung wird am 25. Januar 2020 um 15 Uhr mit einer moderierten Diskussionsrunde eröffnet. Dort sprechen Anne Sipiläinen, Botschafterin von Finnland, Jan Lindenau, Bürgermeister
der Hansestadt Lübeck, Bernd Jorkisch, Honorarkonsul der Republik Finnland in Lübeck, Prof. Dr. Hans Wißkirchen, Leitender Direktor der LÜBECKER MUSEEN, Dr. Laura Hirvi, Leiterin des Finnland-Instituts in Deutschland, Timothy Persons, Direktor der Galerie Persons Projects, Berlin sowie Dr. Antje-Britt Mählmann, Leitende Kuratorin der Kunsthalle St. Annen.
Musikalisch begleitet wird die feierliche Eröffnung vom finnischen Gitarren-Professor an der Musikhochschule Lübeck, Otto Tolonen, und seinen Studierenden.

Begleitprogramm:

Führungen durch die Sonderausstellung am 02. Februar, 29. März sowie am 13., 24. und 25. April 2020, 15:00 Uhr, Teilnahme 12 €
Familienführung „Magische Wesen – Zauberhafte Natur“ am 16. Februar und 15. März 2020, 11:00 Uhr, Teilnahme 14 € (1 Erwachsener mit Kindern)
Führung „Kunstwerk Natur – Sehnsucht nach dem Norden“ (aus der Reihe MuseumsMomente) am 21. März 2020, 15:00 Uhr, Teilnahme 12 €
Lehrerfortbildung am 10. Februar 2020, 15:00 Uhr, Teilnahme für Lehrer:innen kostenfrei
Workshop „Zweitägiger Fotografie-Kurs der VHS inklusive Ausstellungsbesuch“ am 07. März 2020, 11 Uhr und Auswertung der Ergebnisse am 21. März, 11 Uhr, Teilnahme 25,50 €

Öffnungszeiten:
01.01.–31.03. dienstags – sonntags 11:00 – 17:00 Uhr
01.04.–31.12. dienstags – sonntags 10:00 – 17:00 Uhr

Eintritt:
Erwachsene 8 €
Ermäßigte 4 €
Kinder unter 6 Jahren frei
Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren 2,50 €

Ort: Kunsthalle St. Annen, St. Annen-Straße 15, 23552 Lübeck
www.kunsthalle-st-annen.de

Foto © Elina Brotherus


09. Februar – 08. März 2020

„Johannes und Hanna Jäger.
Ein Künstlerpaar auf Reisen“

Johannes Jäger – Lanzarote LavalandschaftEine Ausstellung anlässlich des 90. Geburtstags von Johannes Jäger

Im Jahr 2020 feiert der in Lübeck ansässige Künstler Johannes Jäger seinen 90. Geburtstag. Zu diesem Anlass widmet die Kunsthalle St. Annen ihm und seiner verstorbenen Frau Hanna Jäger eine Ausstellung: Unter dem Titel „Ein Künstlerpaar auf Reisen“ werden in den Sonderausstellungsräumen des St. Annen-Museums Werke des Malers gezeigt, die denen seiner Frau, Malerin, Licht- und Installationskünstlerin, gegenübergestellt werden.

Die Ausstellung setzt den Fokus auf die Kunstwerke, die während der oder inspiriert von den unzähligen Reisen des Künstlerpaares entstanden sind. Sie ist in drei Teile gegliedert, die sich jeweils an den drei Himmelsrichtungen orientieren, die das Ehepaar vorwiegend bereist und rezipiert hat: dem Norden, dem Süden und dem Westen.

Die abstrakte Malerei von Johannes Jäger ist dafür bekannt, die leuchtenden Farben und Formen des alltäglichen Lebens in neue, spannungsvolle Beziehungen zu setzen. Natürlich schlugen sich Landschaft, Licht und spezielle Gegebenheiten der besuchten Länder auf vielfältige Weise in seinem OEuvre nieder, ebenso wie in dem seiner Frau. In der Gegenüberstellung der jeweils entstandenen Werke wird greifbar, wie die beiden – einander nah verbundenen und zugleich unterschiedlichen Künstlerpersönlichkeiten – auf die jeweilige Destination reagiert haben.

Süden
Seit den 1980er Jahren zog es Hanna und Johannes Jäger regelmäßig in den Süden. Die vielfältige, malerische Landschaft auf Lanzarote und Fuerteventura sowie der griechischen Inseln Kreta und Samos lieferte den beiden Künstlern zahlreiche kreative Impulse und Eindrücke, die sie in ihre Werke einfließen ließen. Nicht nur die Schönheit der Landschaften faszinierte die beiden, sondern auch ihr Katstrophenpotential. Das Paar einte das gemeinsame Interesse am Prozesshaften.

Norden
Das Ehepaar Jäger bereiste während der Frühjahrs- und Sommermonate wiederholt Skandinavien, vornehmlich Dänemark, Norwegen und Finnland. Unter dem Eindruck der Ruhe, der Landschaften und der Naturphänomene im Norden haben die beiden jeweils eigene Bildideen und Kompositionen entwickelt. Bekannt sind zum Beispiel Johannes Jägers Aquarellserie „Bornholmer Etüden“ oder das Bild „Am Strand von Fårup“, die in Dänemark entstanden sind. Hanna Jäger dagegen fertigte in Norwegen und Finnland eine Vielzahl von schwarzweißen Zeichnungen mit der Stahlfeder an.

Westen
Die Reisen des Künstlerpaares in die Vereinigten Staaten von Amerika begannen im Jahr 1986, als ihr Sohn in Minneapolis studierte, woraufhin Hanna Jäger in Minnesota mehrere Studienaufenthalte hatte. Besonders prägend für sie war die Begegnung mit der Lichtkünstlerin Ann Mohler, die Hanna Jäger sehr inspirierte und mit der zusammen sie sich intensiv mit Mischtechniken aus Malerei, Licht und verschiedenen Materialien auseinandersetzte oder auch Texte in Form von Gedichten oder Zitaten in ihre Werke integrierte. Weitere Stationen ihres USA-Aufenthaltes waren Chicago, New Mexico und New York. Auch Johannes Jäger reiste zu dieser Zeit in die Vereinigten Staaten und experimentierte mit alternativen Malgründen, indem er Alltagsgegenstände wie Packpapier und Einkaufstaschen als Grundlage seiner Bilder verwendete.

Eine Auswahl an Werken, die während dieser Reisen entstanden sind, ist nun in der Sonderausstellung zu sehen. Johannes Jäger, derzeit ältestes Mitglied des Vereins Lübecker Künstler, unterstützte die Vorbereitungen für diese Ausstellung selbst mit großem Engagement.

Vernissage
Die Ausstellung wird am 09. Februar um 11:30 Uhr im Beisein des Künstlers Johannes Jäger feierlich eröffnet.
Die Laudatio hält Björn Engholm, Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein a. D.
Anschließend gibt die Leitende Kuratorin der Kunsthalle St. Annen Dr. Antje-Britt Mählmann eine Einführung in die Ausstellung.

Öffnungszeiten:
dienstags – sonntags 11:00 – 17:00 Uhr

Eintritt: Erwachsene 8 €, Ermäßigte 4,00 €, Kinder 2,50 €

Ort: Kunsthalle St. Annen, St. Annen-Straße 15, 23552 Lübeck
www.kunsthalle-st-annen.de


27. Februar 2020

Vernissage
Sonderausstellung „LAND KÜSTE MEER –
Einblicke in die Schatzkammern des Nordens“
Ausstellung 28.02.–29.11.2020

Plakat „Land Küste Meer“ 2020 – Museum für Natur und Umwelt – LübeckAm Donnerstag wird im Museum für Natur und Umwelt die Sonderausstellung „LAND KÜSTE MEER – Einblicke in die Schatzkammern des Nordens“ eröffnet, die dort bis 29. November 2020 zu sehen sein wird.

Darin geben die naturkundlichen Museen des Museumsverbundes der Nord- und Ostsee Region (NORe) Einblicke in ihre Arbeit. Jedes erzählt eine besondere Geschichte anhand ausgewählter originaler Objekte. Es wird gezeigt, welche Aufgaben Naturkundemuseen erfüllen, wozu ihre Sammlungen dienen und was ihre Forschungsarbeit auszeichnet. Im Vordergrund stehen vor allem Aspekte von Evolution und Biodiversität. Anhand von Objekten wie Fossilien wird der Wandel im Lauf der Erdgeschichte aufgezeigt. Themen sind zum Beispiel „Die Welt vor unserer Zeit“ oder „Der Mensch verändert die Welt“.

LAND KÜSTE MEER – Einblicke in die Schatzkammern des Nordens“ ist die erste gemeinsame Ausstellung des Museumsverbundes NORe, dem elf Naturkundemuseen und Forschungssammlungen aus Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein angehören. Sie war bereits in Rostock und Oldenburg zu sehen. Das Lübecker Museum für Natur und Umwelt ist mit Fossilfunden aus der Ur-Nordsee aus der Zeit vor etwa 11 Millionen Jahren von der Fundstelle in Groß Pampau vertreten.

Auf der Eröffnung sprechen Prof. Dr. Hans Wißkirchen, Leitender Direktor der LÜBECKER MUSEEN, sowie Dr. Susanne Füting, Leiterin des Museum für Natur und Umwelt, die eine Einführung in die Ausstellung gibt. Außerdem gewährt Dr. Dirk Brandis, Leiter des Zoologischen Museums Kiel und 1. Vorsitzender des Museumsverbundes der Nord- und Ostseeregion (NORe), einen Einblick in die Arbeit des Verbundes.
Anschließend ist ein gemeinsamer Rundgang durch die Ausstellung vorgesehen.

Öffnungszeiten:
dienstags – freitags 09:00 – 17:00 Uhr
samstags – sonntags 10:00 – 17:00 Uhr
Eintritt:
Erwachsene 6 €
Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren 2 €
Ermäßigte 3 €
Kinder unter 6 Jahren frei

Donnerstag 18:00 – 20:00 Uhr, Einlass ab 17:30 Uhr

Eintritt: 6 €, ermäßigt 3 €, Kinder 2 €
Der Beitrag berechtigt zu einem Besuch des gesamten Museums an einem weiteren Tag.

Ort: Museum für Natur und Umwelt, Musterbahn 8, 23552 Lübeck
www.museum-fuer-natur-und-umwelt.de


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