Ausstellungen Travemünde und
Schleswig-Holstein September 2020
Dauerausstellung
Seiteninhalte
- „Vogelleben zwischen Fluss und Meer“
- KÖRPERWELTEN & Der Zyklus des Lebens
- „Das, was von Flender übrig bleibt”
- „Günter Grass: Mein Fußballjahrhundert“
- Renate Straatmann – M O M E N T E –
- „Das schönste Spielzeug der Welt“ Miniaturspielzeug aus dem Erzgebirge
- Manaf Halbouni – Ostwind
- OSTHOLSTEIN im Blick der Norddeutschen Realisten
- Sonderausstellung „LAND KÜSTE MEER – Einblicke in die Schatzkammern des Nordens“
- »Geschichte(n) zum Erleben – Das Bauprojekt Kloster 2026«
- Interimsausstellung “Buddenbrooks im Behnhaus”
- Valerio Vincenzo „Frieden ohne Grenzen“
- Wanderausstellung „Günter Grass und die Ostsee“
- »a BRIEF history« „Lübeck hoch 3 (LH³)“
- „Nordwärts/Südwärts. Begegnungen zwischen dem Polarkreis und Lübeck“
- „700 Jahre Hemmelsdorf“
- 3 leute 3 bilder
- „Das andere Goldene Zeitalter. Johann Ludwig Lund und der deutsch-dänische Künstlerkreis“
„Vogelleben zwischen Fluss und Meer“
Im August 2020 wurde in der Naturwerkstatt Priwall die Dauerausstellung „Vogelleben zwischen Fluss und Meer“ eröffnet.
Diese erzählt von der abwechslungsreichen und faszinierenden Natur des Priwalls und der Geschichte, wie diese Halbinsel zu einem ganz besonderen Refugium für selten gewordene und gefährdete Küstenvögel wurde.
Durch verschiedene Ausstellungsobjekte, interaktive Medien und spielerische Stationen lädt sie Jung und Alt ein, die Natur des Priwalls zu entdecken und ihre gefiederten Bewohner näher kennenzulernen. Dabei darf selber ausprobiert und gerätselt werden:
Wo finde ich den besten Brutplatz für einen Kiebitz?
Und wie genau werden Vögel eigentlich gezählt?
Abgerundet wird die Ausstellung durch naturgetreue Dioramen, die die Vögel in ihren natürlichen Lebensräumen zeigen.
Die Naturwerkstatt Priwall ist ein Besucher- und Informationszentrum des Landschaftspflegevereins Dummersdorfer Ufer e. V., gelegen am Rande des Naturschutzgebietes „Südlicher Priwall“. Regelmäßig starten von hier aus naturkundliche Führungen mit botanischem, vogelkundlichem oder naturhistorischem Schwerpunkt.
Öffnungszeiten 2020:
April – Oktober täglich, außer dienstags: 10:00 – 17:00 Uhr
November-März freitags – sonntags: 10:00 – 16:00 Uhr
Gruppen nach Absprache
Eintritt:
Erwachsene: 5 €
Kinder (ab 6 Jahre): 3 €
Familien oder Gruppen (mind. 10 Personen und nur mit Anmeldung) erhalten 20 % Rabatt
Ort: Naturwerkstatt Priwall, Fliegerweg 5-7, 23570 Travemünde-Priwall
Tel. 04502 9996465
Foto © LPV (Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer)
noch bis 03. September 2020
KÖRPERWELTEN & Der Zyklus des Lebens
Premiere für Schleswig-Holstein
Die Hansestadt Lübeck erwartet mit den KÖRPERWELTEN ein ganz besonderes Sommer-Highlight. Nach mehr als 50 Millionen Besuchern in über 140 Städten weltweit gastiert die erfolgreiche Anatomieschau jetzt erstmals in Schleswig-Holstein.
Vom 22. Juni bis 03. September 2020 präsentieren Plastinator Dr. Gunther von Hagens und Kuratorin Dr. Angelina Whalley ihre aktuelle Ausstellung KÖRPERWELTEN & Der Zyklus des Lebens auf über 1400 qm Fläche in der Lübecker Kulturwerft Gollan.
Im Fokus der Ausstellung steht der menschliche Körper im Kreislauf von Entstehen und Vergehen. Der kontinuierliche Veränderungsprozess des Körpers wird anhand einer Vielzahl von eindrucksvollen Ganzkörper-Plastinaten spannend und anschaulich dargestellt. Die einzelnen Stationen – von der Zeugung bis ins hohe Alter – laden dazu ein, sich intensiv mit seinem eigenen Körper und Lebensstil zu beschäftigen.
Vorrangiges Ziel der KÖRPERWELTEN Macher ist die gesundheitliche Aufklärung und Prävention. Rund 180 faszinierende anatomische Präparate erläutern leicht verständlich einzelne Organfunktionen und häufige Erkrankungen und erklären, was jeder einzelne tun kann, um seine Gesundheit und eine hohe Lebensqualität möglichst lange zu bewahren. Der Besuch der KÖRPERWELTEN ist für medizinische Laien ebenso empfehlenswert wie für Personen, die in den Bereichen Vorsorge und Gesundheit tätig sind.
„Ich möchte zeigen, dass das Reifen ein ganz natürlicher Vorgang ist, den wir mit ein bisschen Mühe mitgestalten können. Dabei sollten wir auch immer ein Auge auf die Zukunft richten“, rät Ärztin Dr. Angelina Whalley.
Für KÖRPERWELTEN-Erfinder und Mediziner Dr. Gunther von Hagens ist die Ausstellung eine Reise in die Vergangenheit. Nach politischer Gefangenschaft in der DDR und dem Freikauf durch die Bundesrepublik Deutschland 1970 verbrachte er seine ersten drei Jahre in Freiheit in der Hansestadt und approbierte 1973 an der Universität Lübeck.
Der Besuch der Ausstellung ist während der Öffnungszeiten unter Einhaltung der geltenden Hygiene- und Abstandsregeln jederzeit möglich.
Öffnungszeiten:
Montag – Freitag 10:00 – 19:00 Uhr (letzter Einlass: 18:00 Uhr)
Samstag, Sonntag & Feiertage 10:00 –19:00 Uhr (letzter Einlass: 18:00 Uhr)
Eintritt:
montags – freitags
Einzeltickets Erwachsene 19 €
Kinder und Jugendliche (7–18 Jahre) 13 €
Studenten und ermäßigt* 15 €
Familien (2 Erw. und 2 Kinder/1 Erw und 3 Kinder) 45 €
samstags, sonntags und feiertags
Einzeltickets Erwachsene 21 €
Kinder & Jugendliche (7–18 Jahre) 15 €
Studenten und ermäßigt* 17 €
Familien (2 Erw. + 2 Kinder / 1 Erw + 3 Kinder) 49 €
Gruppen ab 10 Personen montags – freitags
Erwachsene 15 €
Kinder und Jugendliche (7–18 Jahre) 9 €
Studenten und ermäßigt* 13 €
Gruppen ab 10 Personen samstags, sonntags und feiertags
Erwachsene 17 €
Kinder und Jugendliche (7–18 Jahre) 11 €
Studenten und ermäßigt* 15 €
Flex- und Geschenk-Ticket
beliebiger Tag, bevorzugter Einlass, nicht zeitgebunden 25 €
Audio-GuideDeutsch, Englisch 3,50 €
*Ermäßigte Personen:
Ermäßigung nur gegen Vorlage eines gültigen Ausweises am Einlass: SeniorInnen (ab 65 Jahre), SchülerInnen, Auszubildende und Studierende (bis 27 Jahre), Zivil-, Grundwehr- und Präsenzdiener sowie Menschen mit Einschränkungen (Ausstellung ist rollstuhlgerecht). Bei eingetragener Begleitperson hat diese freien Eintritt in die Ausstellung. Das Ticket für die Begleitperson muss an der Tageskasse gelöst werden und kann nicht über VVK sowie Internet bezogen werden.
Freier Eintritt:
Kinder unter 7 Jahre, Lehrer und Referendare (gegen Nachweis: Lehrerausweis oder Bescheinigung der Schule), Begleitpersonen behinderter Personen (Kennzeichnung B), Körperspender des IfP, Pressevertreter
Ort: Kulturwerft Gollan, Einsiedelstraße 6, 23554 Lübeck
www.koerperwelten.de/luebeck
Foto © Gunther von Hagens’ KÖRPERWELTEN Foto Holger Berg
noch bis 27. September 2020
„Das, was von Flender übrig bleibt”
Mythos Flenderwerft
Ab Sonntag, 17. Mai 2020, lädt das Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk im Rahmen einer neuen Sonderausstellung Besucher:innen dazu ein, dem Mythos Flenderwerft, der die Stadtgeschichte Lübecks geprägt hat, nachzuspüren. Bis 27. September 2020 wird die Ausstellung hier zu sehen sein.
Es geht um das Thema, was von der Flenderwerft tatsächlich nach deren Insolvenz im Jahr 2003 übrig geblieben ist. Dabei werden auf Text- und Bildtafeln nicht nur aktuelle Schiffe aus dem Hause Flender dargestellt, die heute noch auf den Weltmeeren fahren, sondern auch der Schiffbau bei Flender im Wandel der Zeit. Umfangreiches Filmmaterial zur Werft, zu deren Schiffen, Kränen und der Insolvenz ergänzen die Ausstellung.
Gleichzeitig gibt es einen großen Schiffsriss zu bestaunen, ebenso wie diverse Schiffsmodelle, die unter anderem aus dem Internationalen Maritimen Museum in Hamburg stammen und erstmals in Lübeck zu sehen sind.
Zudem kommen Zeitzeugen zu Wort, die bei Flender gearbeitet haben. Schnell wird deutlich, dass man von einem „Mythos Flender“ sprechen kann, der die Lübecker:innen noch heute beschäftigt und bei dem es sich um ein regionales Trauma der jüngst vergangenen Geschichte der Hansestadt handelt.
„Viele im handwerklichen Bereich tätige Lübecker:innen haben einmal ihre Lehre bei Flender absolviert und denken nostalgisch, ja teils sogar liebevoll an die Ausbildungszeit und die dortige Kameradschaft zurück“, erklärt Museumsleiterin Dr. Bettina Braunmüller.
Auch würden Museumsbesucher:innen oft von ihrer Vergangenheit bei Flender berichten.
Wenigen Menschen außerhalb Lübecks sei Flender ein Begriff; Ausnahmen seien Schiffsbau und Technikinteressierte ebenso wie Seeleute und Architekten. Lübecker:innen allerdings sind die Werft und ihre Insolvenz noch sehr deutlich im Gedächtnis. „Als Industriemuseum, besonders im Norden Lübecks, ist es uns ein Anliegen, an diese Werft zu erinnern und dieses Stück Industriegeschichte zu bewahren; unser kleiner Ausstellungsraum in der Dauerausstellung kann dies leider nur in sehr begrenzter Form leisten. Umso mehr freut es mich, wieder eine Sonderausstellung zu diesem Thema zeigen zu können“, so die Museumsleiterin.
Besonderer Dank gelte dabei dem Kurator der Ausstellung Rainer Wiedemann für sein großes Engagement und die viele Arbeit, die er in Ausstellung und Begleitbuch, welches ab Eröffnung käuflich im Museum zu erwerben ist, investiert habe.
Flenders Insolvenz als Werft war und ist kein Einzelfall, wenn man z.B. auch an die stillgelegte Bremer Vulkan AG oder die AG Weser denkt. Letztere hatte ebenfalls mit Überkapazitäten im Schiffbau auf dem Weltmarkt zu kämpfen. Die Arbeitswelt in Deutschland erlebt generell einen immensen Strukturwandel weg von vielen Industriezweigen, die in Asien erstarken, hin zu Arbeit 4.0 bzw. einer vierten industriellen Revolution. Während bei der Bremer Vulkan AG fast 11.000 Mitarbeiter aus dem Bereich Schiffbau von der Insolvenz betroffen waren, waren es bei Flender weniger als 1000, von denen zum Glück einige anderweitig Arbeit fanden, sofern sie nicht zu sehr spezialisiert waren.
Wenn solche Insolvenzen im Schiffbaubereich in den letzten Jahrzehnten also nicht unbedingt selten waren, warum ist dieses Thema dennoch so emotional behaftet? Das liegt zum einen an der Bedeutung der jeweiligen Werft für ihre Stadt bzw. Region als großer Arbeitgeber, welche damit auch für das Selbstverständnis der Menschen und ihrer Stadt (wie im Falle Lübecks) imageprägend war. Zum anderen liegt es daran, dass hier Menschen und Familien unmittelbar betroffen waren und die persönlichen Schicksale der einzelnen Arbeitnehmer:innen beeinflusst wurden: Existenzängste, Identitätsverlust, Sorgen und der Wegfall von Lebensinhalten waren die Folge.
„Mit großer Wehmut berichten Alt-Flenderaner davon, wie tolle Schiffe von der Werft noch heute auf den Weltmeeren fahren“, erzählt Kurator Rainer Wiedemann. Er ist Liebhaber und Sammler von Flender-Artefakten und seit Jahrzehnten leidenschaftlich bemüht, die Werft nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Dank gilt der Possehl-Stiftung für die finanzielle Förderung der Ausstellung, ebenso wie dem Förderverein des Museums.
Das Begleitbuch zur Ausstellung „Das, was von Flender übrig bleibt“ von Rainer Wiedemann kann für 10 € im Shop des Museums käuflich erworben werden.
Öffnungszeiten:
Freitag 14:00 – 17:00 Uhr
Samstag und Sonntag 10:00 – 17:00 Uhr
Eintritt:
Erwachsene 4 €
Kinder unter 6 Jahren frei
Kinder und Jugendliche 6 – 15 Jahre 2 €
Kinder und Jugendliche 16 – 18 Jahre 4 €
Ermäßigte 3 €
Ort: Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk, Kokerstraße 1-3, 23569 Lübeck
www.geschichtswerkstatt-herrenwyk.de
verlängert bis 30. September 2020!
„Günter Grass: Mein Fußballjahrhundert“
Ab dem 16. März 2020 ist im Günter Grass-Haus anlässlich der Europameisterschaft 2020 die Sonderausstellung „Günter Grass: Mein Fußballjahrhundert“ zu sehen.
Was viele nicht wussten: Der Literaturnobelpreisträger war ein leidenschaftlicher Fußballfan, der samstags regelmäßig die „Sportschau‘‘ sah und auch ins Stadion ging. Grass hielt den „kleinen‘‘ Vereinen wie dem SC Freiburg oder dem FC St. Pauli die Daumen. Auch in seinem Werk taucht der Fußballsport häufiger auf.
Die Ausstellung des Günter Grass-Hauses und des Deutschen Fußballmuseum in Dortmund zeigt Arbeitspläne, Manuskriptfassungen, Aquarelle sowie zahlreiche Recherchematerialien zu den Werken von Günter Grass, beleuchtet aber auch die sozialen, politischen, wirtschaftlichen, historischen und kulturellen Dimensionen des Fußballsports in Deutschland.
Wertvolle Leihgaben wie der Ball aus dem WM-Endspiel des „Wunders von Bern‘‘ 1954 und das Originaltor des legendären Spiels zwischen Brasilien und Deutschland (1:7) bei der WM 2014 verleihen der Ausstellung ihren besonderen Reiz – ein Muss für jeden Kultur- und Fußballfan!
Öffnungzeiten:
01.01. – 31.03. dienstags – sonntags 11:00 – 17:00 Uhr
01.04. – 31.12. montags – sonntags 10:00 – 17:00 Uhr
Eintritt:
Erwachsene 8 €
Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren 2,50 €
Ermäßigte 4,- €
Kinder unter 6 Jahren frei
Ort: Günter Grass-Haus, Glockengießerstraße 21, 23552 Lübeck
www.grass-haus.de
noch bis 30. September 2020
Renate Straatmann
– M O M E N T E –
Frau Straatmanns bevorzugte Motive sind die Meere und die angrenzenden Landschaften dieser Erde.
Die Künstlerin zeigt mit den 27 Bildern dieser Ausstellung was sie seit ihrer Kindheit in Travemünde an der Ostsee immer wieder tief berührt hat:
- die Weite der Meere mit ihren Horizonten und besonderen Stimmungen
- die verschiedenartigen Küsten mit ihren Leuchttürmen und Schiffen
„Die Spannung des Gesehenen bringt mich an die Leinwand, sie lässt mich die richtigen Farben für meine Stimmung finden“.
Die Bilder von Frau Straatmann sind abstrakt, mit realen Details, sie sind in Acryl-Mischtechnik gepinselt und gespachtelt und durch Mehrfachübermalungen entstanden.
Öffnungszeiten:
mittwochs – freitags 14:00 – 18:00 Uhr
samstags – sonntags 09:00 – 18:00 Uhr
Eintritt: frei
Ort: Hofcafé Landzauber, Hauptstr. 35, 23619 Heilshoop
Foto © Renate Straatmann
noch bis 25. Oktober 2020
„Das schönste Spielzeug der Welt“
Miniaturspielzeug aus dem Erzgebirge
„Das schönste Spielzeug der Welt“ – So bezeichnete der Dresdner Spielzeughändler und Sammler Richard Zeumer die Miniaturwelt aus dem Erzgebirge.
Zunächst waren es Spielzeugdesigner an der Königlichen Kunstgewerbeschule in Dresden, die mit Professor Oskar Seyffert, dem späteren Gründer des Museums für Sächsische Volkskunst in Dresden, die Idee zu einer Art Reformspielzeug hatten. Es entstand ein Heimat-Spielzeug, das die Fantasie anregen sollte und dabei die Bereiche Stadt und Land, Natur und Technik auf der Höhe der Zeit im Spiel abbilden konnte. Häuser, Tiere und Menschen in Kombination mit Fahrzeugen und auslegbaren Geländeplatten ließen sich immer wieder neu kombinieren.
Mit dem „Erzgebirgischen Dörfchen“ wurde das erste Pädagogische Spielzeug auf den Markt gebracht, das in seiner Aussagekraft bis heute fast unübertroffen ist. Betrachtet man es in seiner ganzen Vielfalt, so ergibt sich ein kulturgeschichtlicher Blick in die Zeit von der Jahrhundertwende bis zum Zweiten Weltkrieg. Was früher die Kinderherzen entzückte, gehört heute für Erwachsene zum raren Sammelobjekt.
Die Ausstellung umfasst nicht nur Miniaturspielzeug zu verschiedenen Szenen aufgebaut, sondern zeigt anhand von Originalverpackungen, alten Musterblättern und Geschäftspapieren die Idee, das Angebot und die Vermarktung der kleinen Kostbarkeiten.
Exponate aus der gegenwärtigen Produktion einiger weniger Hersteller, die noch nach alten Vorlagen arbeiten, runden die Ausstellung ab.
Öffnungszeiten:
täglich 11:00 – 17:00 Uhr
13.01. – 14.02.2020 geschlossen
15.02. – 27.03.2020 14:00 – 17:00 Uhr
Eintritt: Erwachsene 3 €, Kinder bis 14 Jahre 1€, Kinder bis 6 Jahre frei, Familien 7 €
Ort: Weihnachtshaus, Westerende 46, 25813 Husum
www.weihnachtshaus.info
Foto © Weihnachtshaus
noch bis 08. November 2020
Manaf Halbouni – Ostwind
„Es geht jetzt darum, wie man miteinander umgeht. Ob man sachlich diskutieren kann.“
Manaf Halbouni
Ein politischer Künstler zu Gast in Lübeck:
Vom 29. August bis 8. November widmet die Kunsthalle St. Annen dem zeitgenössischen Künstler Manaf Halbouni erstmals eine museale Einzelausstellung. Die speziell für das Lübecker Museum für Kunst nach 1945 bis zur Gegenwart entwickelte Schau wird verschiedene Werkgruppen vorstellen. Hierbei bezieht Halbouni die Sammlung der Kunsthalle ein. So erscheinen zum Beispiel die Werke von E.W. Nay, Horst Münch, HA Schult und Peter Klasen in neuen Verbindungen zum Schaffen des Künstlers. Darüber hinaus hat Halbouni zehn Künstlerselbstporträts aus der Schenkung Leonie von Rüxleben ausgewählt, die in der Ausstellung zusammen mit seinen Selbstporträts als General gezeigt werden. Zu sehen sind Fotografien, Videoarbeiten, Grafiken, Gemälde und installative Arbeiten.
Wie kaum ein anderer zeitgenössischer Künstler setzt sich der 1984 in Syrien geborene Manaf Halbouni mit dem Zustand der Demokratie und der Frage nach einer offenen Gesellschaft auseinander – in Europa und darüber hinaus. Der vorwiegend in Dresden lebende Künstler beschäftigt sich in seinen Werken unter anderem mit seinen Erinnerungen an den Bürgerkrieg in Syrien.
Des Weiteren finden Themen wie Migration, Freiheit und Demokratie Resonanz in seiner Arbeit. 1984 als Sohn einer Deutschen und eines Syrers in Damaskus geboren, musste er als Kriegsdienstverweigerer Syrien verlassen.
Halbounis Schaffensprozesse in Bildhauerei, Zeichnung und Video reflektieren seine Lebenserfahrung zwischen der arabischen Welt und Europa. Besonders mit dem Projekt „Monument“, drei vertikal vor der Frauenkirche in Dresden und später vor dem Brandenburger Tor in Berlin positionierten Bussen, erregte der Künstler 2017 nationale wie internationale Aufmerksamkeit.
Die künstlerische Auswahl der Sammlungsexponate für die Ausstellung „Manaf Halbouni – Ostwind“ bezieht sich vorzugsweise auf dunkel gestaltete Kunstwerke, deren erdige Monochromie in der Zusammenschau mit Halbounis Installationen den eintönigen Alltag in Kriegs- und Friedenszeiten reflektiert. Raffael Rheinsbergs Collage Zone von 1984 zum Beispiel zeigt Tintenabdrücke menschlicher Körperteile auf Transitvisa durch die DDR. Halbouni interessiert sich sowohl für Transit als Zustand der Ortlosigkeit als auch für Relikte nicht mehr existierender Länder. Dies drückt sich in der Soundinstallation Echoes aus. Hierin beschäftigt sich der Künstler mit Staaten, die es zwischen 1900 und 2000 als geografisch und politisch bestimmbare Orte gab und die heute verschwunden sind. Die Installation besteht aus Radios, aus denen die Nationalhymnen der 21 vom Künstler gefundenen Staatenbeispiele ertönen.
Die für die Ausstellung neu geschaffene Installation Shifting Values orientiert sich an alltäglichen Materialien. Sie besteht aus vier Sicherheitspylonen, wie sie als Blockaden für Eingänge von Botschaften oder anderen geschützten Gebäuden verwendet werden. Beim Hoch- und Runterfahren spielen diese jeweils eine Original-Tonsequenz ab. Vernehmbar ist beide Male: „Wir sind das Volk“. Beim Hochfahren der Pylonen hört man eine Intonation dieser Worte, die bei einer Pegida-Demonstration im Jahr 2014 aufgenommen wurde. Beim Runterfahren erklingt die Aufnahme einer Versammlung von Menschen in Leipzig aus dem Jahr 1989, die die politische Parole skandierten, um für die Öffnung der DDR-Grenzen, für Freiheit und Demokratie zu demonstrieren. 1989 also (Poller fahren runter) fordert das Volk die Öffnung, 2014 (Poller fahren hoch) die Schließung einer Grenze. Die massive Sound Installation Shifting Values macht durch die unmittelbare Gegenüberstellung dieser gegensätzlichen Forderungen auf die veränderte Sichtweise innerhalb eines Zeitraums von 25 Jahren aufmerksam und thematisiert zugleich die Blockade und Einschränkung, die durch das Schließen nationaler Grenzen entsteht – und die Tendenz dazu setzt sich bis heute fort. Dies ist ein Prozess, den Halbouni in verschiedenen Arbeiten kritisch betrachtet. Zahlreiche Arbeiten Halbounis werden in der Kunsthalle St. Annen zum ersten Mal gezeigt.
In einer Zeit, in der antisemitische Äußerungen, Gewalt gegen Migrant:innen, liberale Politiker:innen und People of Color sich häufen und über die sozialen Medien verstärkt sichtbar werden, ist das Neustellen der bestehenden Frage nach dem politischen Gehalt der Kunst berechtigt. Die politische Debatte ist ein zentraler Teil des künstlerischen Geschehens der Gegenwart, das ja immer mitten aus einem gesellschaftlichen Gefüge entspringt. Die Ausstellung fällt in eine Phase vermehrter Demonstrationen demokratiefeindlicher Verschwörungstheoretiker:innen. Sie fällt auch in die Zeit der zu neuer Eindringlichkeit erweckten Black Lives Matter-Bewegung, die nach der brutalen und tödlichen Verhaftung des Afroamerikaners George Floyd weltweit neuen Aufwind und große Sichtbarkeit erlangt.
Für Kulturinstitutionen und Künstler:innen ist es wichtig, Haltung zu zeigen. Hierzu gehört das gleichberechtigte Ausstellen von Künstler:innen, die ihre Praxis aus unterschiedlichen kulturellen Perspektiven innerhalb der gegebenen gesellschaftlichen Vielschichtigkeit, in Deutschland und im globalen Kontext, betrachten. Als Künstler, der zwischen Syrien und Deutschland aufgewachsen ist, bietet Manaf Halbouni relevante Perspektiven auf die Beziehungen zwischen der arabischen Welt und Europa.
Die Kunsthallen-Leiterin und Kuratorin der Ausstellung Dr. Antje-Britt Mählmann freut sich: „Dieser Künstler ist nahe am Zeitgeschehen und an globalen politischen Entwicklungen. Jene Inhalte vermag er in einer einzigartigen Mischung aus Ernst und Humor in seiner Kunst darzustellen. Mit dieser Ausstellung möchten wir zum Nachdenken über demokratische Werte wie Freiheit und Toleranz anregen!“
Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Texten von Antje-Britt Mählmann, Lotte Laub und einem Künstlerinterview mit Manaf Halbouni von Ann-Kristin Jürgensen.
Vernissage
Die Ausstellung wird am 29. August um 11 Uhr im Beisein des Künstlers eröffnet. Aufgrund der durch die aktuellen Sicherheits- und Hygienevorschriften begrenzten Personenzahl ist die Vernissage bereits ausgebucht. Da es den LÜBECKER MUSEEN wichtig ist, trotz dieser Personenbeschränkung niemanden zu benachteiligen, soll es von der Eröffnung eine Video-Aufzeichnung geben, parallel dazu aber auch ein zehnminütiges Video, das wertvolle Hintergrundinformationen und Interviews beinhaltet und somit sogar für die physischen Besucher:innen der Veranstaltung einen Mehrwert bringt.
Diese sind nach dem Termin unter www.kunsthalle-st-annen.de abzurufen.
Begleitet wird die Ausstellung von einem vielfältigen Rahmenprogramm, dessen Aktualität aufgrund der derzeitigen Pandemiesituation allerdings stets kurzfristig auf der Homepage der Kunsthalle St. Annen zu überprüfen ist.
Begleitprogramm:
Führungen durch die Sonderausstellung am 13. und 27. September sowie am 11. und 25. Oktober 2020, 15 Uhr, Teilnahme 12 €
Einführung für Multiplikatoren am 07. September 2020, 15 Uhr, für Lehrer:innen kostenfrei
Meet Art! Goes East, Führung für Interessierte ohne Kunstvorkenntnisse in lockerer Atmosphäre, 15. Oktober 2020, 16 Uhr, Teilnahme 12 €
Führung MuseumsMomente am 17. Oktober 2020, 15 Uhr, Teilnahme 12 €
Finissage: Hausleiterführung am 08. November 2020, 15 Uhr, Teilnahme 12 €
What If ? – ein Gedankenspiel, Buchbares Angebot für Schulklassen in Kooperation mit dem Willy-Brandt-Haus, 90 Min. Führung inkl. Workshop, Teilnahme 45 € zzgl. 1,50 € pro Schüler:in (2 Begleitpersonen frei)
Solitide, ein Zyklus funkelnder Werke für Solo-Violoncello am 30. August, 27. September, 31. Oktober, 29. November sowie am 20. Dezember 2020, jeweils um 15 und 17 Uhr, mit Einführung
Öffnungszeiten:
Dienstag – Sonntag 10:00 – 17:00 Uhr
Eintritt: Erwachsene 8 €, Ermäßigte 4,- €, Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren 2,50 €, Kinder unter 6 Jahren frei
Ort: Kunsthalle St. Annen, St. Annen-Straße 15, 23552 Lübeck
www.kunsthalle-st-annen.de
Foto © VG Bild-Kunst/Bonn
noch bis 22. November 2020
OSTHOLSTEIN
im Blick der Norddeutschen Realisten
Bei dieser besonderen Ausstellung OSTHOLSTEIN im Blick der Norddeutschen Realisten handelt es sich um eine Art „Geburtstagsgeschenk“ anlässlich des 50jährigen Jubiläums des Kreises Ostholstein.
Bereits 2018 und 2019 fanden auf Einladung des Museums Malsymposien im Kreisgebiet statt, während derer die Mitglieder der Künstlervereinigung der Norddeutschen Realisten den Kreis Ostholstein von Fehmarn bis Bad Schwartau, von den Küsten bis ins Landesinnere erkundeten und künstlerisch in eindrucksvollen Bildern vor Ort und unter freiem Himmel umsetzten. Während der Symposien entstanden über 180 Bilder, die sowohl die attraktiven und charakteristischen als auch die weniger bekannten Seiten Ostholsteins aus der individuellen Perspektive der jeweiligen Künstlerinnen und Künstler zeigen.
Mit Margreet Boonstra, Brigitta Borchert, Tobias Duwe, André Krigar, Christopher Lehmpfuhl, Meike Lipp, Mathias Meinel, Lars Möller, Ulf Petermann, Eva Pietzcker, Nikolaus Störtenbecker, Frank Suplie und Till Warwas sind insgesamt 12 Mitglieder und ein Gast der bekannten Künstlergruppe an dem Malprojekt und seiner Ausstellung beteiligt, deren Werke auf beiden Ausstellungsetagen des Ostholstein-Museums präsentiert werden.
Die Ausstellung wird am Sonntag, den 23. August 2020, um 11:00 Uhr ihre Tore öffnen – aufgrund der besonderen Corona-Situation jedoch ohne Eröffnungsfeierlichkeiten am Vormittag. Stattdessen werden einige Künstlerinnen und Künstler der Gruppe der Norddeutschen Realisten an jenem Sonntag vor Ort sein und den interessierten Besuchern gerne Auskunft zur Künstlergruppe, den eigenen Werken und den Bildern der Kollegen sowie der pleinair-Malweise geben.
Die Ausstellung wird von einem reich bebilderten Katalog (25 €) sowie Führungen und Künstlergesprächen begleitet.
Zeitnahe Informationen zu dem begleitenden Programm finden Sie unter www.oh-museum.de.
Katalog und Ausstellung werden vom Kreis Ostholstein und der Sparkassen-Kulturstiftung Ostholstein finanziell gefördert.
Öffnungszeiten:
dienstags – sonntags 11:00 – 17:00 Uhr
Eintritt: Erwachsene 6,00 €, ermäßigt 3,00 €
Ort: Ostholstein-Museum, Schloßplatz 1, 23701 Eutin
www.oh-museum.de
noch bis 29. November 2020
Sonderausstellung „LAND KÜSTE MEER –
Einblicke in die Schatzkammern des Nordens“
Am 27. Februar 2020 wurde im Museum für Natur und Umwelt die Sonderausstellung „LAND KÜSTE MEER – Einblicke in die Schatzkammern des Nordens“ eröffnet, die dort bis 29. November 2020 zu sehen sein wird.
Darin geben die naturkundlichen Museen des Museumsverbundes der Nord- und Ostsee Region (NORe) Einblicke in ihre Arbeit. Jedes erzählt eine besondere Geschichte anhand ausgewählter originaler Objekte. Es wird gezeigt, welche Aufgaben Naturkundemuseen erfüllen, wozu ihre Sammlungen dienen und was ihre Forschungsarbeit auszeichnet. Im Vordergrund stehen vor allem Aspekte von Evolution und Biodiversität. Anhand von Objekten wie Fossilien wird der Wandel im Lauf der Erdgeschichte aufgezeigt. Themen sind zum Beispiel „Die Welt vor unserer Zeit“ oder „Der Mensch verändert die Welt“.
„LAND KÜSTE MEER – Einblicke in die Schatzkammern des Nordens“ ist die erste gemeinsame Ausstellung des Museumsverbundes NORe, dem elf Naturkundemuseen und Forschungssammlungen aus Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein angehören. Sie war bereits in Rostock und Oldenburg zu sehen. Das Lübecker Museum für Natur und Umwelt ist mit Fossilfunden aus der Ur-Nordsee aus der Zeit vor etwa 11 Millionen Jahren von der Fundstelle in Groß Pampau vertreten.
Öffnungszeiten:
dienstags – freitags 09:00 – 17:00 Uhr
samstags – sonntags 10:00 – 17:00 Uhr
Eintritt:
Erwachsene 6 €
Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren 2 €
Ermäßigte 3 €
Kinder unter 6 Jahren frei
Ort: Museum für Natur und Umwelt, Musterbahn 8, 23552 Lübeck
www.museum-fuer-natur-und-umwelt.de
noch bis 17. Januar 2021
»Geschichte(n) zum Erleben –
Das Bauprojekt Kloster 2026«
»Ein altes Sprichwort besagt: ›Um ein Kind zu erziehen bedarf es eines Dorfes.‹ Wir haben ein Dorf! Museal anmutend aber eben KEIN Museum, sondern ein Ort für Begegnungen und Abenteuer im historischen Ambi-ente.« (Frank Thomas, einer der Gründer des Geschichtserlebnisraum Ro-ter Hahn)
Geschichte zum Leben erwecken und selbst Teil davon werden?
In Kooperation mit dem Geschichtserlebnisraum Roter Hahn (GER) präsentiert das Europäische Hansemuseum ausgewählte Objekte, die veranschaulichen, was offenes Leben und Arbeiten mit Schwerpunkten der Geschichts- und Umweltpädagogik leisten können.
Herzstück ist dabei das Modell einer mittelalterlichen Klosteranlage, welches erstmals einem größeren Publikum präsentiert wird. Das Kloster, inklusive Kochstelle, Kräutergarten und Kreuzgang, entsteht derzeit auf dem Freigelände des Geschichtserlebnisraums in Kücknitz und soll 2026 fertiggestellt werden.
Bereits der Bau ist Teil des pädagogischen Konzeptes: Die Besucher:innen können die Konstruktion direkt vor Ort verfolgen und daran teilhaben. Zukünftig soll das Kloster für die vielseitigen Projekte und Aktionen des GER genutzt werden und den Kindern und Jugendlichen das Leben und Arbeiten im Mittelalter hautnah vermitteln.
Neben dem Klostermodell können in der kleinen Sonderausstellung weitere Objekte bestaunt werden, die im Geschichtserlebnisraum entstanden sind und dort in der Vermittlungsarbeit zum Einsatz kommen. Eine von insgesamt 33 eindrucksvollen Bildtafeln, die eine auf dem Gelände befindliche Holzkirche zieren oder ein slawischer Kochtopf, in dem schon das ein oder andere Süppchen gekocht wurde, zeugen von der handwerklichen Arbeit.
Die Kooperation zwischen dem Europäischen Hansemuseum und dem Geschichtserlebnisraum Roter Hahn liegt nahe: Im Museum Erlerntes kann hier von Kindern unmittelbar erlebt und selbst ausprobiert werden. Das reicht von der Benutzung eines mittelalterlichen Tretkrans bis hin zur Herstellung von Backsteinen.
Begleitet wird die Sonderausstellung mit exklusiven Führungen direkt auf dem Gelände des Geschichtserlebnisraums:
jeden vierten Samstag im Monat von August bis November 2020 sowie am 05. Dezember 2020 um jeweils 15:00 Uhr.
Die Führungen kosten 5 € pro Person, eine Anmeldung unter invita-tion@hansemuseum.eu oder telefonisch unter 0451 80 90 99 0 ist erforderlich.
Treffpunkt ist der Geschichtserlebnisraum Roter Hahn Lübeck e. V., Pommernring 58, in 23569 Lübeck-Kücknitz.
Am Sonntag, 20. September 2020, laden das Europäische Hansemuseum und der Geschichtserlebnisraum außerdem zu einem Tag voller Mitmachaktionen auf dem Museumsgelände des EHM ein. Der Eintritt dazu ist frei, das Programm wird auf www.hansemuseum.eu veröffentlicht.
Öffnungszeiten:
täglich 10:00 – 18:00 Uhr (außer 24.12.)
Eintritt:
Erwachsener 13 €, Ermäßigte 9 €, Familienticket klein 19 €, Familienticket groß 32 €
Ort: Europäisches Hansemuseum, Burgkloster, An der Untertrave 1, 23552 Lübeck
www.hansemuseum.eu
noch bis Herbst 2023
Interimsausstellung
“Buddenbrooks im Behnhaus”
Tony Buddenbrook heißt ab sofort ihre Gäste im Behnhaus willkommen
Endlich kann mit der Wiederöffnung der LÜBECKER MUSEEN seit dem 12. Mai 2020 auch die bereits Ende März fertig gestellte Ausstellung „Buddenbrooks im Behnhaus“ der Öffentlichkeit
präsentiert werden.
Seit das Buddenbrookhaus nach seiner rauschenden Umzugsparty am 28. und 29 Dezember 2019 seine Pforten in der Mengstraße 4 für den umfassenden Umbau schließen musste, wurde an der Interimsausstellung im Museum Behnhaus Drägerhaus gefeilt. Das Ergebnis wird nun bis zum Ende der Umbaumaßnahmen des Literaturhauses, die trotz Corona planmäßig verlaufen, also voraussichtlich bis Herbst 2023 zu sehen sein.
„Wir freuen uns, nun endlich die Buddenbrooks an ihrem neuen Standort zu zeigen. Wer die Inhalte des Romans und das bürgerliche Leben der Manns in Lübeck darstellen will, der kann keinen besseren Ort als das Behnhaus finden. Hier gehen das großbürgerliche Wohnumfeld und die bedeutende Kunst des 19. Jahrhunderts und der klassischen Moderne eine Symbiose ein wie kaum an einem Ort“, so der Leitende Direktor der LÜBECKER MUSEEN, Prof. Dr. Hans Wißkirchen.
Durch die Ausstellung führt Antonie „Tony“ Buddenbrook, Protagonistin aus Thomas Manns weltberühmtem Roman „Buddenbrooks“. Diese Romanfigur schien zur Präsentation der Ausstellung aufgrund ihrer Lust am Erzählen, ihrer Begeisterungsfähigkeit für Neues sowie ihres Engagements für Familie und Stadt bestens geeignet.
In einer Art „Homestory“ erzählt sie von den Romanen „Buddenbrooks“ und „Professor Unrat“, von den Schriftstellern Thomas und Heinrich Mann und vom bürgerlichen Leben im 19. Jahrhundert. Wie sah das Leben in Lübeck zu dieser Zeit aus, was bedeutete die Stadt für die Brüder und wie wurde sie Literatur? Tony lädt die Besucher:innen zu einer Zeitreise ins Lübeck der Buddenbrooks und der Manns ein. Dabei wird schnell klar, warum ausgerechnet das Museum Behnhaus Drägerhaus zur Kulisse für diese Interimsausstellung wurde: in den Räumen des klassizistischen Stadtpalais kann die Lebenswelt der Buddenbrooks authentisch erlebt werden. Tonys Anspruch an Vornehmheit wird dabei ebenfalls entsprochen. Bereits bei der Buddenbrooks-Neuverfilmung von Heinrich Breloer aus dem Jahre 2008 wurden einzelne Szenen im Behnhaus gedreht.
Die Ausstellung erstreckt sich über die historischen Wohnräume des Behnhauses im Erdgeschoss und beginnt in der Diele, wo aus der Perspektive Tony Buddenbrooks die Entstehungsgeschichte des Romans erläutert und Bezüge zu realen Vorbildern der Romanfiguren und damit natürlich auch zur Familiengeschichte der Manns hergestellt werden.
Neben der ehrerbietenden Familienbibel der Manns ist hier auch eine Tabakdose mit Darstellung einer Wintertroika ausgestellt, die vermutlich als Mitbringsel eines russischen Kunden im 19. Jahrhundert in den Mannschen Familienbesitz gekommen ist. Zuletzt befand sich die Tabakdose im Besitz von Lisa Dräger, die sie von der mit ihr befreundeten Ilse Mann geschenkt bekam. Als Leihgabe von Lisa Dräger wurde die Dose schon einmal in den frühen 1990er Jahren im Drägerhaus ausgestellt und ist damit nun gewissermaßen ins Haus „zurückgekehrt“.
Als weitere Kuriosität der Interimsausstellung gilt ein Fächer, der als Requisit in der Verfilmung von „Buddenbrooks“ 2008 von Jessica Schwarz als Tony Buddenbrook getragen wurde. Er ist mit einem Lübeck-Panorama gemalt und fasst so verschiedene, sich überlagernde Ebenen der Ausstellung zusammen: Fakt und Fiktion, Ortsgebundenheit und mediale „Emanzipation“ der Geschichte, Vergangenheit und ihre Übertragung in die Gegenwart.
Zu den Highlights der Ausstellung zählt außerdem ein Klingelzug aus dem 19. Jahrhundert, mit dem die Familie Mann nach den Dienstboten geläutet haben soll und der nun erstmals museal präsentiert wird. Mit seinen 2,22 Meter Länge und der reichen Wollstickerei mit Glasperlen ist er ein besonders schönes Exponat, das viel über das Leben im Lübecker Patriziat erzählt.
Für die Ausstellung „Buddenbrooks im Behnhaus“ wurde eigens ein eGuide konzipiert, mit dessen Hilfe man sich per App kostenlos auf dem eigenen Smartphone auch in Corona-Zeiten sicher durch die Ausstellung führen lassen kann und dennoch nicht auf wertvolle Hintergrundinformationen zu verzichten braucht.
Am 09. Juni 2020 eröffnet außerdem direkt zwischen Marienkirche und Rathaus unter dem Titel „Buddenbrooks am Markt“ ein Infocenter mit Museumsshop, in dem nicht nur Souvenirs des Buddenbrookhauses erstanden, sondern auch umfassende Informationen zum Stand des Umbaus des berühmten Literaturmuseums eingeholt werden können.
Öffnungszeiten:
01.04. – 31.12. Dienstag – Sonntag 10:00 – 17:00 Uhr
01.01. – 31.03. Dienstag – Sonntag 11:00 – 17:00 Uhr
Eintritt:
Erwachsene 8 €
Kinder unter 6 Jahren frei
Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren 2,50 €
Ermäßigte 4,- €
Ort: Museum Behnhaus Drägerhaus, Königstraße 9-11, 23552 Lübeck
www.museum-behnhaus-draegerhaus.de
04. September – 01. November 2020
Valerio Vincenzo
„Frieden ohne Grenzen“
Fotografien von Valerio Vincenzo aus dem europäischen Kulturprojekt „Borderline. Frontiers of Peace“
Vom 04. September bis 01. November 2020 zeigt das Willy- Brandt-Haus Lübeck die Ausstellung „Frieden ohne Grenzen“ mit Bildern des italienischen Fotografen Valerio Vincenzo.
Seine Aufnahmen zeigen europäische Landschaften, die in der Vergangenheit durch Schlagbäume abgeriegelt oder brutal vom Eisernen Vorhang durchzogen waren.
Im Rahmen des Kulturprojektes „Borderline. Frontiers of Peace“ ist Vincenzo zehn Jahre lang durch Europa gereist. Dabei hat er mehr als 20.000 Kilometer entlang der europäischen Binnengrenzen im Schengen-Raum zurückgelegt.
„Die Fotografien führen unmittelbar vor Augen, welch selbstverständliche – und schützenswerte – Bewegungsfreiheit und alltägliche Nachbarschaft entstanden ist. Gerade die Menschen in unserer Region wissen, wie sehr sich die Grenzen Europas seit 1990 verändert haben“, erklärt Dr. Bettina Greiner, Leiterin des Willy-Brandt-Hauses.
Vernissage
Donnerstag, 03. September 2020, 18 Uhr, Reformierte Kirche Lübeck, Königstraße 18
Vortrag in englischer Sprache
Der Fotograf Valerio Vincenzo berichtet über seine Reisen entlang der europäischen Binnengrenzen. Mehr als 20.000 Kilometer hat er für das Projekt „Borderline. Frontiers of Peace“ zurückgelegt und dabei mit der Kamera die grenzenlose Schönheit der europäischen Idee festgehalten: Frieden und Freiheit.
„ACHTUNG! KONZERT!“
Sonntag, 27. September 2020, 12:30 und 16 Uhr, Museumshof Willy-Brandt-Haus Lübeck, Königstraße 21
Ein „Kulturfunke“-Projekt
Was ist eine Grenze, und was eine Grenzüberschreitung? Was hat beides mit Würde zu tun? Begleitet von den Jazzmusikern Sven Klammer und Giorgi Kiknadze liest die Schauspielerin Agnes Mann Texte unter anderem von Carolin Emcke, Roger Willemsen und Stefan Zweig über psychische und physische Grenzerfahrungen.
Öffnungszeiten:
Dienstag – Sonntag, 11:00 – 18:00 Uhr
Eintritt: Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei.
Es gelten die jeweils aktuellen Hygienevorgaben.
Wir bitten um verbindliche Anmeldung unter 0451 –122 425-0, veranstaltungen-luebeck@willy-brandt.de oder auf www.willy-brandt-luebeck.de
Ort: Willy-Brandt-Haus Lübeck, Königstraße 21, 23552 Lübeck
www.willy-brandt-luebeck.de
Foto © Valerio Vincenzo
06. September – 22. November 2020
Wanderausstellung
„Günter Grass und die Ostsee“
In der Ausstellung geht es um die Ostsee im Werk von Günter Grass. In seinen Gedichten und Erzählungen kam er immer wieder auf die „baltische Pfütze“ zurück und griff dabei Motive wie Möwengeschrei, Wind und Wellenschlag auf.
In seinen Zeichnungen, Aquarellen und Skulpturen beschäftigte sich Grass mit Flora und Fauna der Ostsee. Als leidenschaftlicher Sammler trug er zahlreiche Fundstücke von den Stränden zusammen, die er detailgenau nachzeichnete. Zugleich thematisierte er die Bedrohung der Natur durch den Menschen.
Kuratiert wurde die Ausstellung von Adeline Henzschel; für die Gestaltung ist die Grafikdesignerin Sarah Winter verantwortlich.
Vernissage am 06. September 2020 19:00 Uhr an den Strandterrassen
Die Schau wird um 19 Uhr im Beisein von Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau mit einer Lesung des Schauspielers Ulrich Noethen eröffnet.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des WEITE WELT Festivals an den Strandterrassen statt, das am 27. August 2020 mit einem vielfältigen Programm startet und mit der Lesung am 06. September 2020 schließt.
Öffnungszeiten:
täglich
Eintritt: ist kostenfrei, auch für Besucher:innen, die keine Hotelgäste sind.
Allerdings sind die derzeit geltenden Abstands- und Hygieneregeln zu beachten.
Ort: A-ROSA Travemünde, Außenallee 10, 23570 Lübeck-Travemünde
Foto © Steidl / Günter und Ute Grass Stiftung
13. September – 17. Oktober 2020
»a BRIEF history«
„Lübeck hoch 3 (LH³)“
Kulturgeschichte des Briefes mit 30 Schätzen aus Lübecker Archiven
Die Ausstellung »a BRIEF history« lädt vom 13. September bis zum 17. Oktober 2020 im Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck zu einer Entdeckungsreise durch rund 800 Jahre Kulturgeschichte des Briefes ein. Dabei sind mehr als die Hälfte aller Exponate bisher noch nie gezeigt worden.
Erstmalig kooperieren 13 Museen, Archive und Sammlungen der Hansestadt Lübeck und geben mit der gemeinsamen Ausstellung Einblick in ihren breitgefächerten Sammlungsschatz. »a BRIEF history« ist die erste Veranstaltung im Rahmen von Lübeck hoch 3 (LH³), einem Projekt der Musikhochschule Lübeck, der Technischen Hochschule Lübeck und der Universität zu Lübeck.
Vom 13. September bis zum 17. Oktober 2020 ist in der Villa Brahms am Lübecker Jerusalemsberg die Ausstellung »a BRIEF history« zu sehen. Die Botschaft eines Briefes beginnt bereits bei der Entscheidung, welches Papier, welches Format und welches Schreibgerät gewählt wird. Der Brief als Objekt erzählt oft viel mehr, als der reine textliche Inhalt vermittelt. So liegt der Schwerpunkt der Ausstellung auf dem Aspekt der Materialität, wie Prof. Dr. Wolfgang Sandberger, Leiter des Brahms-Instituts und einer der Kuratoren, erläutert: »Briefe faszinieren – und zwar nicht nur durch ihre Botschaften, sondern auch als Objekte in ihrer Materialität«. Mitkuratorin Teresa Cäcilia Ramming, Doktorandin und Volontärin am Brahms-Institut, ergänzt: »Der Geruch von Papier und Tinte, das
Kratzen einer Feder auf Pergament, der Anblick von frisch auf Papier gebrachten Worten, die Hitze von Siegelwachs oder der Geschmack vom Klebstoff einer Briefmarke: Briefe sind eine sinnliche Sache.«
»a BRIEF history« vereint 30 Exponate aus 13 Lübecker Institutionen, viele davon bisher unveröffentlicht, unter anderem eine eng beschriebene Postkarte mit Napoleon-Motiv, die Thomas Mann seinem Bruder Heinrich im April 1901 schickte und ein indonesischer Drohbrief auf Bambus mit Miniaturwaffen. Beteiligt sind die im Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck (ZKFL) zusammengeführten Einrichtungen, die Musikhochschule (MHL) sowie das TheaterFigurenMuseum Lübeck. Professor Dr. Hans Wißkirchen, Leitender Direktor der Lübecker Museen zur Bedeutung dieser erstmaligen Kooperation: »Die Ausstellung und der Katalog zeigen auf beindruckende Art und Weise die Breite und Qualität der Lübecker Sammlungen. Das gilt für die Museen, das Archiv und die Bibliothek. Gerade in der aktuellen Situation zeigt sich hier die Stärke einer aus einem reichen historischen Fundus schöpfenden städtischen kulturellen Tradition.«
Weit über ihren regionalen Bezug hinaus stehen Kaufmannsbriefe der Hansezeit und Briefe aus dem Umfeld der Lübecker Literaten Emanuel Geibel, Thomas Mann und Günter Grass repräsentativ für wichtige Aspekte in der Historie des Briefeschreibens. Der Rundgang durch den klassizistischen Gartensaal der Villa Brahms beginnt jedoch bereits bei archäologischen Wachstafel-Funden aus dem 14. Jahrhundert. Es folgen eine päpstliche Pergamenturkunde mit Siegel sowie ein opulenter Adelsbrief der Frühen Neuzeit. Aus der Blütezeit im 19. Jahrhundert stammt zum Beethoven-Jubiläumsjahr ein doppelt gesiegelter Brief des Komponisten. Über Typoskripte aus dem industriellen Zeitalter des Lübecker Hochofenwerks Herrenwyk wird der Blick schließlich bis hin zu den digitalen Medien geleitet. Einen geografisch-ethnologisch interessanten Abstecher stellen exotische Exponate wie etwa ein Drohbrief mit angehängten Miniaturwaffen der indonesischen Batak dar.
Während in den Vitrinen der Villa Brahms die Objekte in ihrer Beschaffenheit beeindrucken, sind an den Hörsäulen ergänzend die Brieftexte zu erleben, eingelesen von Rachel Behringer und Andreas Hutzel aus dem Schauspiel-Ensemble des Theater Lübeck.
Zur Ausstellung erscheint zudem ein Katalog, in dem die hochwertig abgebildeten Exponate von Autorinnen und Autoren der einzelnen Institutionen essayistisch und mit Transkriptionen begleitet werden (et+k München, Preis: 19,90
Euro, ISBN 978-3-96707-403-1).
Die Idee zur Ausstellung »a BRIEF history« entstand bei den Planungen zur Summerschool, die das ZKFL alle drei Jahre veranstaltet. Vom 13. bis zum 20. September 2020 widmete sie sich dieses Jahr dem Thema »Brief – Strukturen einer Kulturtechnik«. Die Forschungsarbeit des ZKFL wird an den beteiligten Instituten, Museen und Einrichtungen durchgeführt und praktiziert ein von Objekten ausgehendes materiales Denken.
»a BRIEF history« ist die erste Veranstaltung im Rahmen von Lübeck hoch 3 (LH³), einem Projekt der Musikhochschule Lübeck, der Technischen Hochschule Lübeck und der Universität zu Lübeck. Gemeinsames Ziel ist es, die Vernetzung der Hochschulen mit der Gesellschaft in Lübeck zu vertiefen und die Ergebnisse und den Wert von Wissenschaft und Kultur bürgernah zu vermitteln. Im Zuge dieses Projekts wurde die Schau von der Possehl-Stiftung Lübeck großzügig unterstützt.
täglich 14:00 – 18:00 Uhr
Eintritt: frei
die allgemeinen Hygiene- und Abstandsregeln sind zu beachten.
Aufgrund der Einschränkungen zur Eindämmung der Covid 19-Pandemie ist zur Eröffnung am 13. September 2020 eine Voranmeldung über abriefhistory@mh-luebeck.de erforderlich.
Ort: Villa Brahms, Jerusalemsberg 4, 23568 Lübeck
www.brahms-institut.de
Foto © St- Annen-Museum Lübeck
17. September 2020 – 03. Januar 2021
„Nordwärts/Südwärts.
Begegnungen zwischen dem Polarkreis und Lübeck“
Erste Ausstellung der Lübecker Völkerkundesammlung unter neuer Leitung
Ganz im Zeichen des diesjährigen Mottos „Nachbarn im Norden“ der LÜBECKER MUSEEN steht die erste Ausstellung der Lübecker Völkerkundesammlung unter ihrem neuen Leiter Dr. Lars Frühsorge: „Nordwärts/Südwärts. Begegnungen zwischen dem Polarkreis und Lübeck“ lautet deren Titel und soll den Besucher:innen vom 17. September 2020 bis 03. Januar 2021 in den Räumen des St. Annen-Museums einen vollkommen neuen Blick auf die Länder und Kulturen rund um den Polarkreis vermitteln.
Während Lübeck als „Königin der Hanse“ bislang als Zivilisationsbringerin für den Norden galt, soll hier der Fokus erstmals umgekehrt auf den Einfluss des Nordens auf die norddeutsche Lebenswelt gelegt werden.
Die althergebrachte Sichtweise auf den Norden aus der Perspektive Lübecks wird aus heutiger Sicht hinterfragt und neu interpretiert.
Anhand zahlreicher lange in der Völkerkundesammlung verborgener Schätze aus Skandinavien, Sibirien, Grönland, Kanada und Alaska werden alle Facetten der Wahrnehmung der nördlichen Kulturen aufgezeigt. Zu sehen sind traditionelle und moderne Kunst, aber auch Gebrauchsgegenstände wie Musikinstrumente, Kleidung, Jagdwaffen, Haushaltsutensilien und Ritualgegenstände. Einige dieser Stücke zählen zu den ältesten Objekten der LÜBECKER MUSEEN und wurden noch nie ausgestellt. Fotografien bis heute isolierter Weltgegenden, Videos und Hörstationen mit Legenden, Reiseberichten und Musik, aber auch Objekte aus der traditionellen Lebenswelt des Schamanismus sowie geniale Erfindungen der Sami und Inuit erlauben es, tiefer in vergangene Zeiten und fremde Kulturen einzutauchen. Doch auch erste touristische Souvenirs oder Postkarten geben Aufschluss über das Bild, das vom „Leben im Norden“ bis heute vermittelt werden soll.
Zu den Highlights der Ausstellung gehören unter anderem eine indianische Tanzmaske aus Kanada und ein kunstvoll verzierter Hut aus Alaska. Zudem ist eine erst kürzlich wiederentdeckte Schamanentrommel der Sami aus Lappland zu sehen, deren verblasste Zauberzeichen eigens für die Ausstellung mit einem digitalen Verfahren wieder sichtbar gemacht wurden. Weltweit gibt es nur noch eine zweistellige Zahl dieser Trommeln.
Als weiterer Schatzfund gilt eine schon länger im Bestand der Lübecker Völkerkundesammlung enthaltene Skulptur, die sich erst in der Vorbereitung auf die Ausstellung als Kunstwerk des weltbekannten Inuit-Bildhauers George Arluuk entpuppte. Arluuk gilt als Pionier der abstrakten Kunst in der Arktis.
Doch auch unbequemen oder politischen Themen soll in der Ausstellung „Nordwärts/Südwärts“ nachgegangen werden.
Was machten die Nazis in der Arktis?
Welche Rolle spielte Lübeck in Zeiten des Walfangs?
Welche Geschichte verbindet sich mit der schwedischen Kirche in der Hafenstraße?
Bezüge zu aktuellen Problemen wie dem Klimawandel, dem Kreuzfahrttourismus oder der Erschließung von arktischen Rohstoffen sowie die kontroversen Diskussionen um die Pipeline Nord Stream werden aufgezeigt.
Für Kinder ist eine Sektion mit arktischem Spielzeug vorgesehen, unter anderem mit einem Videospiel einer indigenen Gemeinschaft aus Alaska. Zudem ist die Ausstellung sehr modern konzipiert und wartet mit zahlreichen Audio- und Videostationen auf, wo beispielsweise ein exklusiv für die Ausstellung produziertes Musikvideo von Mari Boine, der international bekanntesten Sängerin der Sami, zu sehen ist.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog zum Preis von 19,50 €.
Begleitet wird die Ausstellung von einem vielfältigen Rahmenprogramm, dessen Aktualität aufgrund der derzeitigen Pandemiesituation allerdings stets kurzfristig auf der Homepage der Völkerkundesammlung bzw. des St. Annen-Museums zu überprüfen ist.
Vernissage
Die Ausstellung wird am Donnerstag, 17. September um 17 Uhr eröffnet.
Es sprechen Prof. Dr. Hans Wißkirchen, Leitender Direktor der LÜBECKER Museen sowie Annette Borns, Stiftungsratsvorsitzende der Kulturstiftung Hansestadt Lübeck. Eine Einführung in die Ausstellung gibt Dr. Lars Frühsorge. Akustisch untermalt wird die Vernissage von Charlotte Peters, Kristina Nadj und Charlie Chen.
Die Teilnahme beträgt 8 €; ermäßigt 4 €, für Kinder 2,50 €.
Aufgrund der durch die aktuellen Sicherheits- und Hygienevorschriften ist die Teilnehmerzahl auf 45 Personen beschränkt, weswegen eine verbindliche Anmeldung vorab unbedingt erforderlich ist unter elke.krueger@luebeck.de bzw. telefonisch unter 0451 122 4146.
Da es den LÜBECKER MUSEEN wichtig ist, trotz dieser Personenbeschränkung niemanden zu benachteiligen, soll es von der Eröffnung eine Video-Aufzeichnung geben, parallel dazu aber auch ein zehnminütiges Video, das wertvolle Hintergrundinformationen und Interviews beinhaltet und somit sogar für die physischen Besucher:innen der Veranstaltung einen Mehrwert bringt. Diese sind nach dem Termin unter https://vks.die-luebecker-museen.de/ bzw. www.st-annen-museum.de abzurufen.
Begleitprogramm:
Kuratorenführungen durch die Sonderausstellung mit Dr. Lars Frühsorge am 26. September um 14 Uhr, 18. Oktober um 15 Uhr, 20. November um 15 Uhr sowie am 06. Dezember 2020 um 15 Uhr, 12 €
Einführung für Multiplikatoren am 28. September 2020, 15 Uhr, für Lehrer:innen kostenfrei
exhibiT Multidisziplinäre Performance an der Schnittstelle zwischen Tanztheater und Ausstellung, gefördert durch die Aktion „Kulturfunke‘‘, 25. September, 18 Uhr sowie 26. September 2020, 16 Uhr, Eintritt frei
Von Tschukotka bis Murmansk: Rohstoffboom und indigene Gemeinschaften in Russland Vortrag von Tjan Zaotschnaja, 18. Oktober 2020, 17 Uhr, 10 €
Kunsthandwerk aus Fischleder Workshop zum traditionellen Handwerk der Nanai in Sibirien, 24. Oktober 2020, 14 Uhr, 20 € (inkl. Material)
Völkerschau-Objekte Tagung zur deutschen Kolonialgeschichte in Kooperation mit dem ZKFL und der Gesellschaft für Geographie und Völkerkunde zu Lübeck e. V., 27. bis 29. Oktober 2020, Anmeldung unter vks@luebeck.de
Bundesweiter Vorlesetag Märchen, Legenden und historische Reiseberichte aus den Ländern rund um den Polarkreis, 20. November 2020, 14 Uhr, 8 €
Finnische Webkunst Vortrag, 24. November 2020, 18 Uhr, 10 €
Wetterstationen der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg Vortrag, 26. November, 18:30 Uhr, 10 €
Finnlandbegeisterung in 599 klassischen Versen Vortrag, 10. Dezember 2020, 18 Uhr, 10 €
Öffnungszeiten:
01.04. – 31.12. 10:00 –17:00 Uhr
01.01. – 31.03. 11:00 – 17:00 Uhr
Eintritt: Erwachsene 8 €, Ermäßigte 4 €, Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren 2,50 €, Kinder unter 6 Jahren frei
Ort: St. Annen-Museum, St. Annen-Straße 15, 23552 Lübeck
www.st-annen-museum.de
Foto © Völkerkundesammlung Lübeck
24. September – 22. November 2020
„700 Jahre Hemmelsdorf“
Im Jahr 2015 fand Frank Miersen, der Wehrführer der Dorfschaft Hemmelsdorf, beim Aufräumen im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr mehr als 100 Jahre alte Dorfschafts-Protokolle. Diese waren in Deutscher Kurrentschrift und in Sütterlin-Schrift verfasst. Daraufhin bat die Dorfvorsteherin Frau Bärbel Rieger, die Protokolle in Druckschrift zu übertragen.
Die vorgefundenen Einzelheiten wurden im weiteren Verlauf liebevoll und aufwendig geklärt und im Archiv der Hansestadt Lübeck, in der Eutiner Landesbibliothek und schließlich im Landesarchiv im Prinzenpalais in Schleswig recherchiert. Es offenbarten sich nicht nur spannende Einzelheiten über Hemmelsdorf, sondern auch der mögliche Namensgeber des Dorfes der Dänenkönig „Hemming“ konnten identifiziert werden.
Aber auch vielfältige Abhängigkeiten und Vernetzungen mit Entwicklungen im Kreis, im Land bis hin zu zwischenstaatlichen Beziehungen, zum Beispiel zu Dänemark und zu Russland wurden deutlich.
Ein 700-jähriges Jubiläum der Dorfschaft wurde durch die Ersterwähnung als „Hymmingestorpe“ im Jahr 1319 durch ein Original-Dokument im Landesarchiv bestätigt. Somit stand einer für 2019 geplanten 700-Jahr-Feier nichts mehr im Weg. Parallel dazu war auch eine Einweihungsfeier zum neuen Feuerwehrgeräte- und Dorfgemeinschaftshaus vorgesehen. Da das Gebäude allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt fertiggestellt werden konnte, entschloss sich die Dorfschaft für eine gemeinsame Veranstaltung im Sommer 2020.
Die Ausstellung „700 Jahre Hemmelsdorf“ wird in der Rotunde stattfinden, wo man die Geschichte von Hemmelsdorf anschauen kann.
Ausstellung wie Broschüre werden „Scans“ der alten Protokolle und deren Übertragung in Druckschrift als Kern enthalten, ergänzt durch zahlreiche Bilder, Karten und geschichtliche Einordnungen.
Ausstellungseröffnung am 24. September2020 um 10:00 Uhr
September und Oktober 2020: täglich von 10:00 – 17:00 Uhr
November: Samstag und Sonntag von 10:00 – 17:00 Uhr
Eintritt: frei
Ort: Trinkkurhalle, Kurpromenade, 23669 Timmendorfer Strand
Foto © StS TSNT
25., 26. und 27. September 2020
3 leute 3 bilder
Tina Schönwald (Lost in Lübeck – Kalender) stellt in ihrer Werkstattgalerie >Atelier Roststätte< Werke von Christiane Schröder – Fotografie, Sössa Susanne Stoll – Malerei/Mixed Media und p e n g ! – Lichtbilder, unter dem Titel: „3 leute – drei bilder“ aus.
Die meisten Werke werden erstmalig öffentlich in Lübeck gezeigt.
Keiner weiss was ist, keiner weiss, was letztendlich wirklich gezeigt wird. Klar ist, es wird dem #fuckingabstand gebührende Ehrerbietung gezollt.
Als Maske gilt, was immer erwählt wird. Da keiner wirklich planen kann, also eher von kurzer Hand koordiniert, kurzfristig, also gar nicht, die stille Post ist hier wohl hilfreicher als sonst.
Da laut Hygiene-Verordnung 3 menschliche Wesen, die nicht untereinander verwandt, verschwippschwägert oder verheiratet sind, gleichzeitig in diesem Raum körperlich anwesend sein dürfen, muss das so sein, da gibts nix.
Es wird also jeweils 3 Leuten Einlass gewährt. Die dürfen dann 3 Bilder bestaunen. An drei aufeinanderfolgenden Tagen 3 unterschiedliche Bilder, also insgesamt 9 verschiedene Bilder, von 3 voll renommierten Künstlern, oho.
Der druckfrische Lost in Lübeck Fotokalender 2021 liegt aus.
Auf der Straße davor ist genug Platz zum sich tummeln und dealen und mauscheln und Intrigen und Verschwörungen schmieden. Immerzu!
Eine Sorte Bier gibts! Musik ausm Fenster laut!
Freitag, Samstag und Sonntag jeweils ab 20:00 Uhr
Eintritt: frei
Ort: Atelier Roststätte – Tina Schönwald, Glockengießer 50, 23552 Lübeck
www.atelier-roststaette.de
27. September 2020 – 10. Januar 2021
„Das andere Goldene Zeitalter.
Johann Ludwig Lund und
der deutsch-dänische Künstlerkreis“
“Nachbarn im Norden” lautet das diesjährige Motto der LÜBECKER MUSEEN; gleichzeitig wird 2020 auch das deutsch-dänische Freundschaftsjahr begangen. Daher lag es für das Museum Behnhaus Drägerhaus nahe, sich einem heute völlig zu Unrecht in Vergessenheit geratenen deutsch-dänischen Maler zu widmen: Johann Ludwig Lund.
Die Sonderausstellung “Das andere Goldene Zeitalter. Johann Ludwig Lund und der deutsch-dänische Künstlerkreis” präsentiert Lunds Werk erstmals in größerem Umfang. Der Ausstellung liegt ein vom dänischen Kulturministerium gefördertes Forschungsprojekt zugrunde. Sie wurde von der Sammlung Hirschsprung und dem Ribe Kunstmuseum aus deren Bestand konzipiert; des Weiteren sind Leihgaben aus privaten und öffentlichen Sammlungen in Dänemark, Norwegen und Deutschland zu sehen.
Johann Ludwig Gebhard Lund (1777 – 1867) war in erster Linie Historienmaler und zählte zu den wenigen dänischen Künstlern, die öffentliche Aufträge erhielten. So schuf er großformatige Historienbilder für öffentliche Bauten sowie Altarbilder für Kirchen im ganzen Land. Zudem war er auch immer wieder als Porträt- und Landschaftsmaler tätig. Er konnte sich auf ein internationales Netzwerk stützen, zu dem unter anderem Friedrich Overbeck, Peter Cornelius, die Schriftstellerin Friederike Brun, Caroline von Humboldt und Charlotte Schiller zählten; auch pflegte er Freundschaften zu namhaften Künstlern jener Zeit wie beispielsweise mit Caspar David Friedrich.
1818 wurde er als Professor an die Königliche Kunstakademie in Kopenhagen berufen, wo er lange Jahre lehrte und zusammen mit Christoffer Wilhelm Eckersberg die dänische Malergeneration ausbildete, deren Werke jene Ära prägten, die heute als das dänische “Goldene Zeitalter” bekannt ist. Damit spielte Lund in den europäischen Künstlerkreisen der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine wichtige Rolle. Zu seinen Schülern zählten Johan Thomas Lundbye, Ditlev Blunck und Christian Gottlieb Kratzenstein Stub.
Die Ausstellung im Museum Behnhaus Drägerhaus beleuchtet Lunds Rolle in der europäischen Kunstszene anhand verschiedener Stationen, die in die bestehende Sammlung des Museums als Interventionen eingeflochten werden. Die Stationen der Werke ergeben sich aus den Orten, die den viel gereisten Künstler inspirierten: Dresden, Italien und insbesondere Rom, Sophienholm nördlich von Kopenhagen sowie die dänische Hauptstadt selbst. An diesen Orten begegnete er Künstler:innen, die ihn beeinflussten oder die wiederum in seine Fußstapfen getreten sind. Darüber hinaus machen die Vergleiche seiner Werke mit denen seiner Zeitgenossen die zentrale Rolle Lunds in der Kunst der Romantik deutlich.
Vernissage
Die Ausstellung wird am Samstag, 26. September um 18 Uhr eröffnet. Es spricht Prof. Dr. Hans Wißkirchen, Leitender Direktor der LÜBECKER MUSEEN; eine Einführung in die Ausstellung gibt Dr. Alexander Bastek. Aufgrund der aktuellen Sicherheits- und Hygienevorschriften ist die Teilnehmerzahl auf 35 Personen beschränkt, weswegen eine verbindliche Anmeldung vorab unbedingt erforderlich ist unter behnhaus@luebeck.de bzw. telefonisch unter Tel. 0451 122 4260.
Begleitprogramm:
Öffentliche Führungen – jeden Sonntag, 11:30 Uhr, 4 € zzgl. Eintritt
Individuelle Führungen: Information und Buchung Esther-Maria Rittwagen Tel. 0451 122 4260 behnhaus@luebeck.de
Klangbilderkonzert
Donnerstag, 10. Dezember 2020, 19:30 Uhr, Kammerspiele des Theater Lübeck, Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Niels Wilhelm Gade und dänische Volkslieder; Karten, beim Theater Lübeck erhältlich
Öffnungszeiten:
01.04. – 31.12. Dienstag – Sonntag 10:00 – 17:00 Uhr
01.01. – 31.03. Dienstag – Sonntag 11:00 – 17:00 Uhr
Eintritt:
Erwachsene 8 €
Kinder unter 6 Jahren frei
Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren 2,50 €
Ermäßigte 4,- €
Ort: Museum Behnhaus Drägerhaus, Königstraße 9-11, 23552 Lübeck
www.museum-behnhaus-draegerhaus.de
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